Zum Dienstjubiläum: Informative Tour in Babelsberg

Erstellt von Frank Wiese, Wohnheim Mozartstr. 31, Tiele-Winckler-Haus GmbH |

Mitarbeitende der Tiele-Winckler-Haus GmbH erlebten einen hoch-interessanten Tag mit Architektur, Natur und Geschichte(n).

Berlin. Der idyllisch gelegene Griebnitzsee im Potsdamer Stadtteil Babelsberg versteckte sich unter dicken Regenwolken, als 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Tiele-Winckler-Hauses Anfang Juni zu einem ganz besonderen Spaziergang aufbrachen. Regionalleiterin Helena Scherer hatte zu dem Ausflug und einem gemeinsamen Essen speziell die Mitarbeitenden eingeladen, die in diesem Jahr 10, 15 oder 20 Jahre im TWH tätig sind.

Treffpunkt war der kleine Bahnhof Griebnitzsee, südlich von Berlin. Dort wartete bereits Stadtführerin Marianne Mielke, im Gepäck spannende Geschichten über Neu-Babelsberg, seine herrschaftlichen Häuser und die umliegenden Schlösser. „Historisch, idyllisch, politisch“, so hatte sie die Tour überschrieben und führte die Spaziergänger zunächst in das angrenzende Villenviertel, dessen prächtige Häuser seit Ende des 19. Jahrhunderts wohlhabende Bürger beherbergten. Die benachbarten Babelsberger Filmstudios sorgten dafür, dass mit dem Aufblühen der Filmindustrie auch zahlreiche UFA-Stars in die Villen mit den großzügigen Seegrundstücken einzogen. Asta Nielsen und Heinz Rühmann sind nur einige der klangvollen Namen. Die Stadtführerin hatte so manche illustre Geschichte über sie zu erzählen.

Das Villenviertel erlebte aber auch finstere Zeiten. Die Nationalsozialisten nutzten nach ihrer Machtergreifung viele Häuser für sich. Deren jüdische Bewohner wurden kurzerhand enteignet. Zum Ende des 2. Weltkrieges standen drei der prachtvollen Bauten im Fokus der ganz großen Weltpolitik. 1945, während der Potsdamer Konferenz, wohnten dort Harry Truman, Winston Churchill und Josef Stalin. Die Häuser gibt es immer noch. Geschichte zum Anfassen. Gespannt lauschten die TWH-Mitarbeiter den Ausführungen der Stadtführerin, auch über architektonische Besonderheiten. Schließlich hatten sich in dieser luxuriösen Wohngegend einst so wichtige Architekten wie Mies van der Rohe verwirklicht. Die heutigen Bewohner der herrschaftlichen Villen schotten sich am liebsten ab und haben sogar den Uferweg des Griebnitzsees für die Öffentlichkeit gesperrt. So ging es für die Jubilare des Tiele-Winckler-Hauses oberhalb des Sees weiter. Das Ziel: der benachbarte Park von Schloss Babelsberg, einst kaiserlicher Sommersitz.

Kapelle von Klein-Glienicke als Ruhepol

Pünktlich mit dem Betreten des weitläufigen Areals zeigte sich an diesem Ausflugstag endlich die Sonne und ließ den Park und sein historisches Gemäuer in einem ganz besonderen Licht erstrahlen. Vom Schloss aus bot sich den Spaziergängern dann auch ein wunderschöner Weitblick über die Havel, bis hin zur berühmten Glienicker Brücke. Während des Kalten Krieges gab es dort so manchen spektakulären Agentenaustausch. Ein kurzes Verweilen auf dieser Anhöhe, dann machte die Gruppe unweit des Schlosses in der Kapelle von Klein-Glienicke als nächstes Station. Zu DDR-Zeiten von Mauern und Stacheldraht umgeben und dem Verfall preisgegeben, zeigt sich das Gotteshaus inzwischen wieder in seiner alten Schönheit. Die knarrenden alten Bänke im Inneren waren für die Spaziergänger des Tiele-Winckler-Hauses ein willkommener Anlass sich zu setzen, auszuruhen und den Geschichten über das Kirchengebäude zu lauschen.

Anschließend, nach einem gemeinsamen Essen im benachbarten Restaurant, wurde es noch einmal sehr herrschaftlich. Vorbei am Jagdschloss Glienicke, spazierte die Gruppe auf den Spuren des Landschaftsarchitekten Peter-Josef Lenné zum Schloss Glienicke, besonders prägnant durch seinen großen Springbrunnen mit den zwei goldenen Löwen. Fürsten und Prinzen beherbergte das prächtige Anwesen am Ufer der Havel. Peter-Josef Lenné hatte das hügelige Gelände nach dem Vorbild englischer Landschaftsparks gestaltet. Ein Ort, an dem man gern länger verweilt, doch der unterhaltsame Jubiläumstag näherte sich hier dem Ende - im schönsten Sonnenschein.

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