Die Diakonissen des Friedenshortes

„Wir Friedenshort-Diakonissen leben in einer evangelischen Gemeinschaft. Im Glauben an Jesus Christus sehen wir unseren Auftrag darin, erfahrene Liebe Gottes in Wort und Tat weiterzugeben. Dazu gehört, Menschen anzunehmen, zu ermutigen und Lebenshilfe anzubieten. Die Arbeit in den Einrichtungen des Friedenshortwerkes begleiten wir fürbittend im Gebet.“ (Auszug aus dem Schwesternleitbild)

Wer wir sind und was wir tun

Die Gründerin des Friedenshortes, Eva von Tiele-Winckler, begann 1890 in Miechowitz (Oberschlesien) mit ihrem sozial-diakonischen Dienst für heimatlose Kinder und Jugendliche sowie pflegebedürftige Senioren und Menschen mit Behinderungen. Dem Rat Friedrich von Bodelschwinghs folgend, gründete sie 1892 eine Diakonissen-Schwesternschaft. Der Glaube an Jesus Christus und der Einsatz für die Ärmsten in der Gesellschaft prägten das gemeinsame Leben als Glaubens-, Lebens- und Dienstgemeinschaft.

Zu unserer Gemeinschaft gehören derzeit 45 Diakonissen. Die meisten von uns Diakonissen befinden sich im Ruhestand. Gemeinsamer Lebensort ist das Mutterhaus der Stiftung Diakonissenhaus Friedenshort in Freudenberg mit seinen ansprechenden und seniorengerechten Wohnungen im „Haus Friedenshort“. Der gesamte Mutterhauskomplex bietet darüber hinaus von der eigenen Pflegestation, dem Pflegewohnbereich, über Konferenz- und Gemeinschaftsräume, Küche, Speisesaal und der im Mutterhausensemble integrierten Friedenshort-Kirche ideale Bedingungen für unser gemeinschaftliches Leben. 

Die Mehrzahl von uns befindet sich mittlerweile in hohem Alter. Diejenigen, die sich entsprechend ihren Gaben und Kräften noch Aufgaben für die Gemeinschaft zutrauen, helfen mit, den Alltag zu gestalten und Dienste zu versehen:                         

  • In der Begleitung der alt gewordenen Mitschwestern
  • Durch Fahrdienste und Einkäufe 
  • Als Küsterin in der Friedenshort-Kirche, im Dienst an der Orgel oder in der Nähstube
  • Mit der Betreuung von Gästen im Mutterhaus und im Haus „Mutter Eva“ auf Juist
  • Durch Besuchsdienste, Gestaltung von Abenden in Gemeinden des Kirchenkreises
  • In der Bücherstube
  • Im sozial-diakonischen Dienst in Indien

Mehr über Eva von Tiele-Winckler

Aktivierende Impulse der Lebensgemeinschaft als Friedenshort-Diakonissen

Wichtig sind für uns die aktivierenden Impulse in unserer Lebensgemeinschaft: theologische Ausrichtung und seelsorgerliche Betreuung durch die Theologen der Stiftung Diakonissenhaus Friedenshort, gemeinsame Andachten, Gottesdienste, der jährliche Konvent, die Jubiläumswoche, Bibel- und Themengespräche, Gebetsgemeinschaft, Spiele, Singen und Musizieren, Gedächtnis- und Mobilitätstraining, alles, was „Leib und Seele guttut“. Für die wirtschaftliche Verantwortung und unsere Versorgung steht der Vorstand ein. Bei Pflegebedürftigkeit erhalten und gestalten wir individuelle pflegerische Betreuung in der eigenen Wohnung oder in unserem Pflegebereich. Gerne begrüßen wir es, wenn auch ältere Menschen von außerhalb bei uns eine Wohnung mieten oder einen Pflegeplatz erhalten. Das bereichert unsere Gemeinschaft. 

Neueintritte von Frauen in diese spezielle Form als Diakonisse und des damit verbundenen gemeinsamen Lebens als Glaubens-, Lebens- und Dienstgemeinschaft gibt es bei uns nicht mehr. Der gesamtgesellschaftliche Kontext hat sich im Laufe der vergangenen 126 Jahre unseres Bestehens vollständig gewandelt. Die Stellung der Frau im Berufsleben, die familiären Zusammenhänge und ein neues Werteverständnis, einhergehend mit der Säkularisierung kirchlich-diakonischer Institutionen, mögen hierfür maßgebliche Faktoren sein. Trotz der sich wandelnden „Singlegesellschaft“ schwand das Interesse an einer Lebensform der „Diakonisse“ alter Prägung. Neue, anders geprägte diakonische Gemeinschaften entstanden, die unseren Weg der absoluten diakonischen Verbindlichkeit anders interpretieren und leben.

Wir haben uns frühzeitig dazu entschieden, die von uns aufgebauten Arbeitszweige des Friedenshortes in die Hände einer diakonisch geprägten Mitarbeiterschaft zu geben. In der Gewissheit, dass sich die Mitarbeitenden dem Anspruch der Friedenshort-Gründerin Mutter Eva verpflichtet fühlen, begleiten wir als Diakonissen diesen Dienst der Mitarbeitenden durch persönliche Anteilnahme an der sozial-diakonischen Jugend-, Alten- und Behindertenhilfe und mit unserem fürbittenden Gebet. Wir sind ein wenig stolz und freuen uns sehr über das Wachstum und allen Segen, der durch die diakonische Arbeit in unserem Friedenshort Gesicht und Gestalt gewinnt.

Kontakt/Links

Stiftung Diakonissenhaus Friedenshort
Oberin Sr. Christine Killies
Friedenshortstraße 46
57258 Freudenberg

Fon (0 27 34) 494-212
Fax (0 27 34) 494-115
verwaltung@
friedenshort.de