„Wir hätten niemals gedacht, dass dies möglich wäre“

Erstellt von Bischof Jeevan R. Komanapalli führte das Interview |

Ein indischer Vater, dessen Sohn durch unseren Projektpartner "Emmanuel Ministries" im sozial-diakonischen Projekt "Shanti" betreut wird, berichtet von seinen Erfahrungen.

Freudenberg/Tamaram. Mein Name ist Agraharam AppaRao. Unser Sohn A. Prasad wurde im Jahr 2000 unerwartet in einer Auto-Rikscha geboren, als meine Frau und ich acht Jahre verheiratet waren. Die Entwicklung des Jungen war nicht normal. Natürlich gingen wir mit ihm zu zahlreichen Ärzten, das war viel Aufwand und mit hohen Ausgaben verbunden. Aber alles blieb ohne Besserung.

Wir sind eine sehr einfache Familie und leben mit sehr geringem Verdienst. Wir waschen die Wäsche für die Leute aus unserem Dorf. Wir wussten nicht, wie wir unser Kind in dieser Situation zu erziehen hatten. A. Prasad war nicht bereit, zur Schule zu gehen und nicht in der Lage, für ein paar Minuten still zu sitzen. Es gab zudem wegen ihm einige Probleme mit den Nachbarn, weil unser Sohn nicht verstand, welches Verhalten akzeptiert werden konnte und welches nicht.  

Eines Tages besuchten uns die Mitarbeiter von der Friedenshort-Förderschule in Tamaram in unserem Haus und ermutigten mich und meine Frau mit Blick auf unseren Sohn. Für sie war unser Sohn trotz seiner geistigen Behinderung ein Kind wie jedes andere auch. Ihr Besuch in meiner Familie war eine große Hilfe, um uns aus einer regelrechten Depression heraus zu holen. Jetzt kommt jeden Tag der Friedenshort-Bus zu uns nach Hause und holt unseren Sohn zur Schule ab. Er geht jetzt gern zur Schule. A. Prasad und alle anderen Kinder dort erhalten sehr große Aufmerksamkeit und ihnen wird mit besonderer Sorgfalt begegnet. Wir spüren deutlich, wie er sich verändert hat. Er sitzt richtig auf dem Stuhl, wäscht sich selbst und kann sich alleine anziehen. Er spielt mit seiner jüngeren Schwester und manchmal kommt er mit uns zu dem  kleinen See, an dem wir die Wäsche waschen, um uns zu helfen. Natürlich wissen wir um seine Grenzen, aber wir hoffen, dass er sein Leben selbstständig und anerkannt in der Gesellschaft führen kann. Wir hätten nie gedacht, dass es möglich wäre, dass unser Sohn sich so gut weiterentwickeln würde.

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