Projekt "Fahrräder für Flüchtlinge": Resonanz überaus positiv

Erstellt von Bernhard Grauer + Henning Siebel |

Über 450 Fahrräder wurden zur Verfügung gestellt, zudem bekam die Fahrradwerkstatt viel ehrenamtliche Unterstützung.

Siegen. Die vor rund einem halben Jahr begonnene Aktion "Fahrräder für Flüchtlinge" - gefördert im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie lebt“ – ist auf sehr große Resonanz gestoßen. „Die Unterstützung aus der Bevölkerung war großartig, wir sind vom Erfolg regelrecht überwältigt“, freut sich Bernhard Grauer, pädagogischer Mitarbeiter der Ambulanten Hilfen für junge Menschen und Familien im Familienhilfezentrum (KiJuFaZ) auf dem Fischbacherberg. Bei dem Kooperationsprojekt der Evangelischen Jugendhilfe Friedenshort GmbH mit der Diakonie Sozialdienste GmbH werden gespendete Fahrräder in Stand gesetzt, die dann Flüchtlingsfamilien im Siegerland zu Gute kommen. Voraussetzung dabei ist, dass Flüchtlinge die Fahrräder unter fachkundiger Anleitung selbst reparieren.

 455 Fahrräder sind bislang gespendet worden, zudem Kinderroller, Bobbycars und Kettcars. Durch die mediale Berichterstattung wurden auch Flüchtlingshilfe-Gruppen und ehrenamtlich engagierte Menschen auf die Aktion aufmerksam und fragten nach, ob sie für ihre Arbeit mit Flüchtlingen Fahrräder bekommen könnten. Über 250 Fahrräder wurden daher an helfende  Organisationen aus Bad Berleburg, Hilchenbach, Erndtebrück, Netphen und Freudenberg abgegeben. Ehrenamtliche Helfer brachten zudem Fahrräder in Siegener Übergangswohnheime, um sie vor Ort mit den zukünftigen Besitzern wieder flott zu machen. Hierfür stellten ein Siegener Heimwerkermarkt und eine Flüchtlingshilfeorganisation Ersatzteile zur Verfügung. "Herrlich, mit dem Fahrrad kann ich nun die Einkäufe schneller und mit weniger Mühe als bisher erledigen“, freut sich Khaled, Familienvater mit vier kleinen Kindern. Und Tular, 16 Jahre alt, berichtet: "Ich habe für mich und meine Mutter zwei Fahrräder bekommen und repariert. Meine Mutter ist nicht mehr so traurig, seit wir wieder gemeinsam mit dem Fahrrad unterwegs sein können, wie früher in Aleppo, bevor unser Wohnviertel zerbombt wurde und wir fliehen mussten!" 

„Wir danken allen Spendern, Unterstützern und Sponsoren sehr herzlich - auch für die vielen interessanten Gespräche und positiven Erlebnisse“, sagt Bernhard Grauer, der jedoch Wert darauf legt, dass dies nur eine Zwischenbilanz ist. Denn die Aktion geht weiter, lediglich die Abholung von Fahrrädern vor Ort ist aus Kapazitätsgründen nicht möglich. Gerne können diese jedoch nach wie vor jeden Donnerstag von 15 bis 17 Uhr in der Fahrradwerkstatt (Ypernstr. 189 in Siegen) abgegeben werden.

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