„Mehr Licht!“: Die außergewöhnliche Erfahrung eines inklusiven Musik-Kunst-Projekts

Erstellt von Peter Renkl |

Für eine Woche verwandelte sich das Atelier im Haus Erntekranz der Tiele-Winckler-Haus GmbH in einen lebendigen Klang-, Licht- und Farb-Raum.

Berlin-Hellersdorf. Die Idee eines inklusiven Kunstprojektes wurde in einer Januarwoche in diesem Jahr erfahrbare Wirklichkeit. Hierzu verwandelte sich das Atelier des Hauses Erntekranz, einer Einrichtung der Tiele-Winckler-Haus GmbH in Hellersdorf, sieben Tage lang von 14 bis 19 Uhr in einen lebendigen Klang-, Licht- und Farbraum.

Die Verantwortlichen des Projektes (ein Kunsttherapeut, ein Musiktherapeut, zwei Schulpraktikantinnen) ließen sich dabei von den Aufzeichnungen der Pianistin, Musikwissenschaftlerin und Lehrerin Anny von Lange und ihrem Werk „Mensch – Musik – Kosmos“ inspirieren: Jedem Tag wurde demnach ein zugehöriger Planet sowie ein anderer Grundton und eine andere Farbe zugeordnet. 

Vormittags entstanden jeden Tag mehrere große farbige Bilder, die dann für alle sichtbar aufgehängt wurden. Farbige Scheinwerfer projizierten Licht an Decke und Wände, auf mehreren Monochorden (einschließlich eines Klangstuhles) wurde der Grund-Ton des Tages angespielt. Auf dieser Grundlage konnten nun alle Teilnehmenden auf einem eigenen Instrument (oder auf einem der vielen bereitgestellten) frei improvisieren und aktiver Teil des gesamten Geschehens werden. Wer wollte, konnte sich für kürzere oder längere Zeit durch Zu-Hören und Zu-Schauen auch einfach dem Einfluss der Klänge und Farben hingeben. Entscheidend für das Projekt war jedoch, dass sich Bewohnerinnen und Bewohner, die Mitarbeitenden des Tiele-Winckler-Hauses und die Gäste von außerhalb durch die alle Teilnehmenden verbindende Kunst begegneten und gegenseitig wahrgenommen haben. Alle erlebten gemeinsam die Wirkung des jeweiligen Grund-Tones und der jeweiligen Farbe im Raum und gestalteten jeden Moment gleichberechtigt und individuell mit. So konnte Inklusion auf besondere Weise erfahrbar werden.

Unterschiedliches Ensemble von Instrumenten

Mit Neugier, Interesse und nicht zuletzt echter Begeisterung wurde das Projekt angenommen. Täglich kamen musizierende Gäste mit ganz unterschiedlichen Instrumenten (Saxophon, Fagott, Cello, Rahmentrommel, Waldhorn, Tuba, klingende Stäbe, Tams, 8-saitige Gitarre, Bass-Tambura…) und beteiligten sich aktiv am künstlerischen Geschehen. Die Nachmittage begannen meist eher meditativ und entwickelten sich dann zu einer immer intensiver werdenden Musikbegegnung mit wechselnden Teilnehmern und zunehmender Teilnehmerzahl - zeitweise füllten bis zu 30 Menschen den Raum. Dabei war jeder Tag in seiner Art unverwechselbar.

Es bleibt bei allen Teilnehmenden die Erinnerung an ein einzigartiges und außergewöhnliches Erlebnis, das noch lange weiter wirken wird!

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<link internal-link internal link in current>Opens internal link in current windowEinrichtung Hellersdorf der Tiele-Winckler-Haus GmbH

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