"Dich schickt der Himmel" - Infotag für Freiwilligendienstleistende im Friedenshort

Erstellt von Henning Siebel |

Zum vierten Mal gab es für "FSJler" und "Bufdis" Wissenswertes rund um Diakonie sowie Geschichte und Gegenwart des Friedenshortes im Rahmen einer Tagesveranstaltung.

Freudenberg. „Dich schickt der Himmel“ – so war am 5. Februar 2016 erneut der Einführungstag für junge Leute überschrieben, die derzeit in Einrichtungen der Evangelischen Jugendhilfe Friedenshort GmbH ihren freiwilligen Dienst versehen. In den Wohngruppen, Tagesgruppen oder auch Schulprojekten des Friedenshortes in Siegen, Freudenberg, Dorsten sowie dem Kreis Altenkirchen und dem Märkischen Kreis unterstützen derzeit rund 20 junge Menschen die pädagogischen Mitarbeitenden nach Kräften im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres oder dem Bundesfreiwilligendienst. Das Vermitteln von Wertschätzung hierfür sowie Informationen zu Wesen und Aufgaben der Diakonie und dem Friedenshort als einem diakonischen Werk waren wesentliche Ziele des nun zum vierten Mal angebotenen Einführungstags, der von Pfr. Christian Wagener (Referent für Seelsorge und Fortbildung) Henning Siebel (Öffentlichkeitsreferent) sowie Torsten Stephany (Leitung Ambulante Hilfen Einrichtung Freudenberg/Siegen) vorbereitet worden war. Letzterer hat seit längerer Zeit die „FSJler“ und seit dem Wegfall des Zivildienstes auch die „Bufdis“ in der Region West der Ev. Jugendhilfe Friedenshort unter seinen „Fittichen“.  

 Diakonisches Handeln
   

„Dich schickt der Himmel“ - zu Beginn verwob Pfr. Wagener das Veranstaltungsthema mit dem Bild des Engels. In ihrem Dienst seien die jungen Leute auch gleichsam wie Engel, so Pfr. Wagener: „Sie nehmen sich die Zeit für andere Menschen, die genau dies brauchen: jemanden, der Zeit für mich hat und mir Zuwendung schenkt.
 Im Anschluss lockte Pfr. Wagener die Gäste mit Illustrationen von Marie Cardouat aus der Reserve, galt es doch, sich mit dem jeweils ausgewählten Motiv und Gedanken hierzu persönlich vorzustellen. Dabei verknüpften sie auch Erfahrungen, die sie bislang in „ihren“ Einrichtungen sammeln konnten. Viele Teilnehmende machten deutlich, dass die gewonnenen Erfahrungen für sehr wertvoll erachtet werden. Etliche haben für sich – trotz der erst kurzen Zeit des Dienstes – bereits entschieden, dass ihr beruflicher Weg in den Bereich der sozialen Arbeit führen soll. „Ich habe festgestellt, dass ich mich durch diese Tätigkeit auch in meiner Haltung verändert habe“, sagte eine der jungen Frauen. Durch die Offenheit der Kinder und Jugendlichen habe sie Einblicke in die Persönlichkeit von Menschen gewonnen, die sonst nicht möglich gewesen wären: „Ich habe gemerkt, dass ich nun nicht mehr so vorschnell urteile.“

Am Gleichnis des Barmherzigen Samariters machte Pfr. Wagener einiges vom Wesen der Diakonie deutlich, die ja einerseits als persönliche Haltung verstanden werden kann und anderseits die Form einer nachhaltigen und institutionalisierten Hilfe annimmt. „Diakonie kennzeichnet eine Dreidimensionalität der Liebe“, erläuterte Pfr. Wagener, „die Liebe zu sich selbst, zum Mitmenschen und zu Gott.“ Die Entstehung der heutigen Diakonie wurde anhand von Persönlichkeiten der Diakoniegeschichte wie Theodor Fliedner und Johann Hinrich Wichern deutlich, bevor sich der Fokus dann auf Friedenshort-Gründerin Eva von Tiele-Winckler und der Geschichte des Friedenshortes richtete. Hierzu zeigte Öffentlichkeitsreferent Henning Siebel Ausschnitte aus dem neuen Jubiläumsfilm, der die Entstehung des ersten Hauses Friedenshort aus Sicht der Gründerin erzählt. Geografische Ausdehnung und Arbeitsfelder des Friedenshortes heute vermittelte Henning Siebel ebenfalls in Wort und Bild, unterstützt durch den Friedenshort-Imagefilm, der vor einigen Jahren als studentisches Projekt der Uni Siegen entstanden ist und sehr anschaulich wesentliche Facetten des Werks vermittelt.   

Infos zum Leben als Diakonisse aus erster Hand

Nach zweieinhalb Stunden des Sitzens freuten sich im Anschluss alle auf etwas Bewegung. Beim Gang zur Friedenshortkirche gab es in Kurzform Wissenswertes zu den Gebäuden auf dem Gelände. In der Friedenshort-Kirche erfuhren die jungen Gäste von Sr. Erika Mayr einiges zum Alltag der Diakonissen und ihrer Intention, diesen Lebensweg als Berufung zu bestreiten. Mit einem gemeinsamen Mittagessen im Speisesaal endete der Einführungstag der mittlerweile zum festen Bestandteil auch zukünftiger FSJler und „Bufdis“ geworden ist.

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