„Ankommen in Deutschland“: Friedenshort vertiefte Kompetenzen in der Betreuung junger Flüchtlinge

Erstellt von Henning Siebel |

Intensiv-Schulung behandelte breite Themenpalette - von Situation in Herkunftsländern bis zum Vermitteln von Alltagskompetenz für das Leben in Deutschland.

Freudenberg. „Ankommen in Deutschland“ - so lautete der Titel eines zweitägigen, intensiven Schulungsprogramms, an dem jüngst rund 60 pädagogische Mitarbeitende aus den bundesweiten Einrichtungen der Evangelischen Jugendhilfe Friedenshort GmbH teilnahmen. Auch wenn alle Mitarbeitenden aufgrund ihrer Ausbildung und ihren Berufserfahrungen bereits kompetent in ihrer sozialpädagogischen Arbeit mit jungen Menschen sind, stellt jedoch die Betreuung minderjähriger unbegleiteter Flüchtlinge neue An- und Herausforderungen dar. Aufgrund der Zuweisung durch Jugendämter leben seit einigen Monaten auch junge Flüchtlinge in Jugendhilfe-Einrichtungen des Friedenshortes – zumeist in bereits bestehenden Wohngruppen zusammen mit deutschen Jugendlichen.

Mit Dr. Andreas Dexheimer, Leiter der Geschäftsstelle München der Diakonie Jugendhilfe Oberbayern, stand ein ausgewiesener Experte als Referent zur Verfügung. Neben der Veranschaulichung von Fluchtländern, Fluchtursachen sowie den damit verbundenen Erfahrungen der jungen Menschen, standen zwei hauptsächliche Themenkomplexe bei der Schulung im Vordergrund: Interkulturelle Kompetenz seitens der Mitarbeitenden sowie das Vermitteln von Alltagskompetenz für die jungen Menschen. Dabei verdeutlichte Dr. Dexheimer, dass hier die Jugendhilfe-Einrichtungen besonders gefordert seien, um den Grundstein für eine gelingende Akkulturation - dem Hineinwachsen in eine neue kulturelle Umgebung – und Integration zu legen. Dazu gehöre auch das Vermitteln wesentlicher Werte, Normen und Einstellungen in Deutschland und der darauf basierenden Verhaltensweisen. Keinesfalls reiche es aus, nur bei Regelverstößen oder unangemessenem Verhalten aktiv zu werden: „Dieses Wissen für eine Alltagskompetenz fällt nicht vom Himmel, sondern dies anlassunabhängig zu vermitteln muss täglicher Bestandteil in der Wohngruppe sein“, verdeutlichte Dr. Dexheimer den Mitarbeitenden.

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