Gleichermaßen nachdenklich und fröhlich

Erstellt von Henning Siebel |

Die Mitarbeitenden-Weihnachtsfeier lud dazu ein, den Advent als Zeit zum Handeln zu begreifen: Der Himmel auf Erden ist schon da.

Freudenberg. Traditionell gleichermaßen besinnlich und fröhlich war Mitte Dezember die Weihnachtsfeier im Friedenshort für Mitarbeitende aus den Einrichtungen in Siegen, Freudenberg, Altenkirchen sowie aus Gesamtverwaltung und Hauswirtschaft. Den Auftakt bildete die Andacht in der Friedenshortkirche. Zuvor hatte jedoch Regionalleiter Reinhard Wüst wie gewohnt die Begrüßung übernommen. Sein Dank galt dabei allen Mitarbeitenden für den geleisteten Einsatz: „Sie geben Kindern und Jugendlichen Sicherheit und Geborgenheit, machen Mut und setzen Grenzen, wenn es notwendig ist.“ Nahezu alle Bereiche seien von einer hohen Auslastung geprägt gewesen. „Von daher war es in dieser Hinsicht für uns ein gutes Jahr – aber darf man das so formulieren“, stellte Reinhard Wüst in den Raum. Denn dies bedeute ja im Umkehrschluss, dass es vielfältige gesellschaftliche Missstände gebe, Familien, in denen Vernachlässigung vorkomme, Familien, die von Arbeitslosigkeit betroffen seien, Probleme mit Drogen, Alkohol und vielem anderen mehr. In globaler Hinsicht sei dieses Jahr auch von der Flucht sehr vieler Menschen geprägt gewesen. „Auch dies betrifft uns unmittelbar, denn wir werden in Betzdorf ab 1. Februar eine Aufnahme unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge in Abstimmung mit dem Jugendamt neu eröffnen.“, so Reinhard Wüst. Insofern erwarte er das neue Jahr mit Spannung, denn es werde auch noch weitere Herausforderungen mit sich bringen: „Aber dies wird uns im gewohnt guten Zusammenspiel der Mitarbeitenden mit den Leitungen, der Verwaltung sowie der Geschäftsführung sicherlich gelingen.

“Fürchtet euch nicht, siehe ich verkündige euch große Freude"

„Das Jahr 2014 hat uns atemlos durch das Elend durch die Jammertäler dieser Welt gehetzt“, so Leitender Theologe Pfr. Gronbach in seiner Ansprache mit Blick auf das Geschehen in der Ukraine, dem durch ISIS-Terror ausgelösten Flüchtlingsstrom und andere globale Geschehnisse. Da scheine eigentlich wenig Advents- und Weihnachtsglanz in Sichtweite zu sein. Aber auch in dieser Gegenwart gelte der Ruf des Verkündigungsengels aus der Weihnachtsgeschichte: Fürchtet euch nicht, siehe ich verkündige euch große Freude…Ein Fensterbild mit diesem Motiv aus der mittelalterlichen Kapelle der Marienburg in Polen verdeutlichte allen Andachtsbesuchern seine Gedanken hierzu: „Wenn wir Weihnachten zulassen in uns und um uns. Dann wird es passieren: Die Dinge kommen zum Halten. Die kauf-dich-glücklich-spar-dich-reich Angebote rauschen nicht mehr vorbei. Das glühweinselige Gedudele verstummt, der besinnliche Trubel stockt – im Wortsinn durchkreuzt von Gott“.  

Wer sich auf dieses Engelswort hin auf Gott einlasse, der werde es erfahren, dass Gott im Kind von Bethlehem zu uns komme, der könne Mut zum Handeln schöpfen, statt von Angst gelähmt zu sein. Mit Blick auf das Fensterbild verband Pfr. Gronbach den Wunsch, dass diese lichthelle Nachricht des Glaubens die Vordergründigkeit des Alltagsgeschehens durchscheine. Zum Schluss richtete er seinen Dank an die Mitarbeitenden in allen Bereichen: „Es tut gut zu wissen, dass Sie in hoher Kompetenz und auch mit diakonischem Wissen unser Werk in so guter Weise vorantragen.“ 

"Wo der Himmel ist..."

„Wo der Himmel ist…“ war dann das Thema der Andacht, die Pfr. Christian Wagener mit Pflegedienstleiterin Frau Spill im Wechsel vortrug. Hierbei ging es um ein Kind, das danach fragt, wo Gott wohnt? Der „Wort-Wechsel“ ließ erkennen: Der Himmel ist schon da, er ist nicht nur Zukunftsmusik. Hierzu gelte es die Perspektive zu wechseln, eine Um-Kehr im Wortsinn vorzunehmen, so Pfr. Wagener: „Der Advent will uns nicht als Abwartende sehen, sondern will uns in Bewegung setzen. Finden wir uns also nicht mit der Welt ab, so wie sie ist.“

Fröhlicher Ausklang

Nach dem gemeinsamen Abendessen wartete auf alle ein kurzes,  munteres Programm. Den Auftakt bildeten witzige Weihnachtscartoons, die der Beamer vor einer Winterlandschaft ablaufen ließ. Meike und Enola von der Mädchen-WG Falken hatten einen Sketch vorbereitet, der „Bildungsferne“ bei einer der Protagonistinnen auf genial komische Weise ans Tageslicht beförderte. Und beim abschließenden Weihnachtsquiz waren spezielle Kenntnisse zur Allerlei Weihnachtlichem gefragt – vom längsten Stollen bis zum „Erfinder“ des Christkinds. Beim gemütlichen Beisammensein klang die Weihnachtsfeier aus.

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