Siegen-Geisweid. „Darf ich einfach drauflos malen? Dürfen wir noch ein Bild anfangen?“ – Diese Fragen waren am Mittwochnachmittag im Wohngebiet „Wenscht“ häufig zu hören. Ob mit Spachtel, Schwamm oder Pinsel – „drauflos“ malen ist bei der Offenen Malwerkstatt der Ambulanten Hilfen in Siegen-Geisweid sehr willkommen! Kindern und Jugendlichen eine Plattform zu bieten, sich unabhängig von ihrem Smartphone oder dem Internet zu beschäftigen und miteinander zu kommunizieren, ist Ziel des in diesem Jahr gestarteten Projekts „Mal(e) nicht online“. Angeboten wird es in Kooperation der Evangelischen Jugendhilfe Friedenshort sowie der Sozialdienste der Diakonie Südwestfalen. 

Um sich einen Überblick über die <link http: www.friedenshort.de typo3 external-link-new-window external link in new>farbenfrohen Aktionen des Jahres verschaffen zu können, hatte die Malwerkstatt alle Interessierten in das Gebäude des ehemaligen Schleckermarktes eingeladen. Dieser von der KSG „Mehrgenerationenwohnen im Wenscht“ zur Verfügung gestellte Raum war dementsprechend zu einem Farbenreich mit Ateliercharakter geworden. Ganz unterschiedliche Bilder hingen an den Wänden, im Schaufenster oder zierten blumenähnlich die Teppiche auf dem Boden. So manch ein Bild erhielt durch einen Rahmen nochmal eine zusätzliche Aufwertung. Kekse, alkoholfreier Punsch und Lichterketten sorgten zudem für ein gemütliches, weihnachtliches Ambiente. 

Anziehungspunkt bei der Veranstaltung waren vor allem die Staffeleien, an denen sich die Besucher und Besucherinnen selbst kreativ austoben konnten. Passend zur Jahreszeit schwangen Klein und Groß zu den Themen „Stille“ und „Neubeginn“ ihre Pinsel. „Ich male daher jetzt noch einen Sonnenaufgang“, erklärte eine junge Kreative, deren Bild bereits zur Hälfte mit einem Nachthimmel bemalt war. Ein anderes Mädchen wiederum beschäftigte sich mit dem Jahreswechsel als Neubeginn und malte ein Farbenfeuerwerk mit einer großen 2015. 

Fotos in einer Diashow und auf Postern gaben Impressionen der vergangenen Aktionen: Junge Erwachsene, z.T. mit Schwierigkeiten in der Schule oder beim Start ins Berufsleben, kamen zusammen, um mit Pinsel und Farbe an den Staffeleien „zu chatten“ oder im Farbenrausch zu schwelgen. Eltern malten mit ihren Kindern und freuten sich, wenn sie gemeinsam etwas Ausdrucksvolles geschaffen hatten. Die Teilnahme am <link http: www.friedenshort.de typo3 external-link-new-window external link in new>Friedensfest und Bürgerfest in Geisweid, die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Trägern – dies und manches mehr prägte das erste Jahr der Malwerkstatt. Ralf Steuernagel (Diakonie), der die Idee dazu hatte, und seine Kollegin Verkin Tasci (Friedenshort) sind mehr als zufrieden. „Das Projekt ist richtig gewachsen“, sind beide sich einig. Sie sind fasziniert davon, wie sich die Kinder und Jugendlichen durch das Malen ganz unterschiedlich ausdrücken können, ohne sich an Vorlagen zu halten. Möglichkeit dazu werden sie sicher im nächsten Jahr wieder erhalten, denn auch dann soll es wieder Malaktionen und neue Kooperationen geben.