Mal(e) nicht online

Erstellt von Christina Hohmann |

Das Team der Ambulanten Hilfen im Sozialraum Geisweid beteiligte sich mit Malwerkstatt-Projekt am Friedensfest

Siegen-Geisweid. Mal(e) nicht online – für viele Kinder und Jugendliche ist es fast schon eine Herausforderung, einmal nicht „on“ zu sein und sich stattdessen auf ein weißes Blatt Papier zu konzentrieren, um es mit Zeichnungen zu ‚beleben‘. Dass junge Menschen sich dennoch dafür begeistern lassen, zeigt die Malwerkstatt der Ambulanten Hilfen im Sozialraum Geisweid. 
Im Rahmen verschiedener Veranstaltungen und Aktionen können die Kinder und Jugendlichen kreativ werden und unabhängig von Smartphone, Facebook und Co ihre Zeit verbringen. 

Auch beim Friedensfest am 30. August in der Hüttenstraße im Stadtteil Geisweid war die Malwerkstatt ein Publikumsmagnet. Am Stand des Sozialraumteams (gebildet aus den Trägern Friedenshort und Diakonie) tummelten sich Klein und Groß an den Staffeleien, um ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen. Schon von Weitem waren die Kleckse, Tupfer und die mit Schwung geführten Pinsel zu sehen. Ob flächenfüllende Bilder, abstrakte Figuren, Menschen oder Tiere – die Kinder und Jugendlichen probierten sich an den verschiedensten Formen und tauchten ihr Werkzeug viele Male in die reich gefüllte Palette. So manch ein Tropfen Farbe landete an Stellen, wo er nicht hin gehörte, aber das störte in der Werkstatt niemanden. 

Entstanden ist das Projekt der Malwerkstatt in diesem Jahr, finanziert wird es durch Gelder, die für Projekte zur Suchtprävention und Förderung von Medienkompetenz eingesetzt werden. Thema der Werkstatt ist unter anderem der Farbenrausch, der als sprichwörtliche Alternative zum Drogen- oder Spielrausch gesehen werden kann. „Kreative Arbeit ist auch suchtpräventive Arbeit“, weiß Ralf Steuernagel als Vertreter der Diakonie aus dem Fachdienst der Ambulanten Erziehungshilfen. Er hatte zusammen mit einer Kollegin die Idee für das Projekt. Von den entstandenen Bildern und der Resonanz ist der Kunsttherapeut begeistert. „Ich bin wirklich überwältigt, wie verschieden die Werke der Kinder sind.“ 

Auch die Malwerkstatt fördere eine sozialräumliche Vernetzung, so Ralf Steuernagel. Andere Träger seien bereits auf die Staffeleien der Malwerkstatt aufmerksam geworden. Die Investition hat sich also gelohnt und zeigt bereits Nachhaltigkeit. Weitere Aktionen unter dem Projekt „Mal(e) nicht online“ sind geplant, unter anderem soll eine Ausstellung der entstandenen Werke realisiert werden. 

Das Friedensfest im Stadtteil Geisweid wird von Aleviten, Muslimen, von evangelischen und katholischen Christen veranstaltet. Mit zahlreichen Aktionen, einem internationalen Buffet, Bühnenbeiträgen sowie multireligiösen Gebeten ist es ein Treffpunkt für Familien aus unterschiedlichsten Kulturen.

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