„Runderneuerung“ der Wohngruppen in Wittstock

Erstellt von Carola Altmann + Henning Siebel |

In den vergangenen Monaten wurde nicht nur fleißig renoviert, sondern es wurden auch neue Konzepte erarbeitet.

Wittstock. Die beiden Wittstocker Wohngruppen „Tannenzweige“ und „Kornblumen“  der Evangelischen Jugendhilfe Friedenshort GmbH haben sich in den vergangenen Monaten rundum erneuert. Nichts erinnert mehr an die einst dunkel und alt wirkenden Wohnungen. Nach einem aufwendigen Umbau, umfangreichen Sanierungsmaßnahmen und einer kompletten Neumöblierung der Wohngruppen, erstrahlen diese nun in hellen Farben, wirken ansprechend und gemütlich.

In der Wohngruppe „Tannenzweige“ erhielt der Eingangsbereich eine zusätzliche Wand, so dass nun der Blick nicht mehr auf den wenig attraktiven Kellerbereich gerichtet ist und niemand mehr über abgestellte Straßenschuhe stolpern muss. Im oberen Stockwerk des Hauses entstanden zudem durch neue Trennwände separate Räumlichkeiten für ein Mutter-Kind-Wohnen. Alternativ kann dieser abgetrennte Bereich auch zur Verselbständigung von Jugendlichen der Wohngruppe genutzt werden. In die Jahre gekommen waren auch Küchenausstattung und Mobiliar der Kinderzimmer. Jetzt ist die gesamte Möblierung sowohl der „Tannenzweige“ als auch der „Kornblumen“ jugendlich modern und funktional.  

Doch nicht nur die Räumlichkeiten haben sich verändert. Mit fachlicher Unterstützung der Region West der Evangelischen Jugendhilfe Friedenshort GmbH, insbesondere durch Regionalleiter Reinhard Wüst und die Leitungskollegin Andrea Krumm-Tzoulas, wurden auch die Konzepte für die Angebote in Wittstock aktualisiert. Dies umfasst zum Beispiel den Mutter-Kind-Bereich bei den „Tannenzweigen“ und die Möglichkeit einer Inobhutnahme bei den „Kornblumen“. In beiden Wohngruppen haben wir in den vergangenen Monaten die Umsetzung der Kinderrechte thematisiert und methodisch aufbereitet. Im Vordergrund standen hierbei Möglichkeiten der Beteiligung der Kinder und Jugendlichen sowie ein gut strukturiertes Beschwerdemanagement. Gruppensprecher aus dem Kreis der Kinder und Jugendlichen sowie Partizipationsbeauftragte aus der Mitarbeiterschaft wurden gewählt. Für das Erstellen eines Handlungsleitfadens und die so genannte Ampel, die den Kindern und Jugendlichen Orientierung bei der Einschätzung möglichen Fehlverhaltens von Mitarbeitenden bietet, haben wir von der Vorarbeit der Region West profitieren können. Es ist ein großer Vorteil unseres Werks, dass wir fachlich gleichermaßen vielseitig wie innovativ aufgestellt sind und uns somit gegenseitig unterstützen können.

Neue Einrichtungsleitung

Die Einrichtungsleitung für den Bereich Wittstock/Pritzwalk/Heiligengrabe wurde mit Carola Altmann neu besetzt. Sie ist bereits seit 1999 für den Friedenshort tätig, zunächst bei den „Tannenzweigen“, später bei den Ambulanten Hilfen. Aus ihrer Zeit als Praxisanleiterin verfügt sie über Leitungserfahrung. Jugendliche und Mitarbeitende sind sich bereits einig, dass durch die Veränderungen ein angenehmeres Zusammenleben innerhalb der Gruppen und mehr Freude im Arbeitsalltag der Mitarbeitenden erreicht wurden. Ziel ist es, in dieser motivierten Stimmung gemeinsam neue Ideen zu entwickeln und die pädagogische Arbeit stetig zu verbessern. Bereits bestehende Arbeitsgemeinschaften werden neu belebt und spezielle Angebote für Jungen oder Mädchen stärker berücksichtigt. Einige Jungen nehmen zum Beispiel an Angellehrgängen teil und absolvieren Fischereiprüfungen, so dass hieraus ein gemeinsames Hobby erwachsen kann. Eine Mädchengruppe will sich alle zwei Wochen zu Aktivitäten und Gesprächsrunden treffen. Auch ist ein regelmäßiges Reitangebot in der Vorbereitungsphase und die Sporthalle wird wöchentlich wieder ins Freizeitangebot eingebaut. Gemeinsam mit den Jugendlichen haben wir in den Gruppensitzungen auch besondere Aktivitäten für das Jahr 2014 geplant. So wird auf dem Hof der „Kornblumen“  z.B. ein Kräuter- und Naschgarten entstehen. Die Reiseziele für Tagesausflüge, jährliche Ferienfahrten und Zeltwochenenden wurden festgezurrt. So wird es für die „Kornblumen“ zum Beispiel eine Woche nach Stralsund gehen, inklusive Besuch der Insel Rügen. Die „Tannenzweige“ fahren nach Schneverdingen bei Soltau und werden dem Heidepark einen Besuch abstatten.

Am 19. März konnten wir unsere „runderneuerten“ Wohngruppen bei einem Tag der offenen Tür präsentieren. Nachbarn, Mitarbeitende des Jugendamts, Lehrerinnen und Lehrer, Kolleginnen und Kollegen sowie andere Interessierte nutzten die Möglichkeit, die umgestalteten Räume zu erkunden und sich zu informieren. Die Kinder und Jugendlichen empfingen die Gäste mit selbstgemixten Cocktails und backten Waffeln und Muffins. Bei den „Tannenzweigen“ konnte kreativ an einer Wimpel-Kette mitgearbeitet werden. Die neuen Merkmale wie der Mutter-Kind-Bereich und das Beschwerdemanagement waren natürlich wichtige Bestandteile unserer Informationen, die zudem kompakt in einem neuen Flyer druckfrisch zur Verfügung standen.

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