Herausforderung gemeistert

Erstellt von Gudrun Langer |

60 Kinder werden in der Schule Kroonhorst ganztags betreut.

Uns Norddeutschen wird bekanntlich nachgesagt, dass wir nicht so viele Worte machen. Diesem Klischee nicht entsprechend, berichte ich nun ein wenig ausführlicher über unser neuestes Projekt in Hamburg. Seit dem 1. August 2013 betreuen wir in der Schule Kroonhorst nachmittags fast 60 Kinder. Das klingt nach einem großen Projekt – und das ist es auch. 

Wie es dazu kam: Die Schule Kroonhorst, die im Sommer 2012 kurzfristig zur Grund- und Ganztagsschule wurde, liegt an derselben Straße wie der Jugendtreff und die Tagesgruppe der Evangelischen Jugendhilfe Friedenshort. Es handelt sich um einen sogenannten „sozialen Brennpunkt“. Seit einigen Jahren bestehen bereits Kontakte zur Schule - durch ein Hausaufgabenprojekt im Jugendtreff sowie durch ein nachmittägliches Sportangebot, bei dem Tagesgruppe, Jugendtreff und Schule zusammen gearbeitet haben. Da seit diesem Jahr Hamburger Grundschulen eine Betreuung von Kindern bis 16 Uhr gesetzlich sicherstellen müssen, sind externe „Dienstleister“ gefragt. Und so wurden wir mit ins Boot geholt. Nach einigem Hin und Her in Sachen Finanzierung und Vertragsgestaltung, sind nun vier Mitarbeiterinnen von uns dort engagiert im Ganztagsbereich tätig.

60 Kinder aus über 100 Nationen

Aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit standen wir zum Beginn des Schuljahres vor einer großen Herausforderung: Knapp 60 Kinder, die wir in kürzester Zeit kennen lernen sollten, die aus über 100 Nationen kommen und zum Teil die deutsche Sprache erst noch lernen, wollten wir angemessen betreuen! Vor den Sommerferien waren es zunächst noch etwas weniger Kinder, erst danach kamen die Erstklässler und Vorschüler dazu. Nach dem gemeinsamen Mittagessen, ging  es dann zum Toben raus auf den großen Spielplatz. Schnell stellte sich heraus, dass allerlei „Kämpfe“ ausgefochten werden mussten: Wer ist der Stärkste, Lauteste, Schnellste? Gelten Regeln wirklich? Einige Kinder waren neu in der Schule und es bedurfte viel Unterstützung, bis sie ihren Platz in der Gemeinschaft gefunden hatten.

Die erste Zeit war für die Mitarbeiterinnen wesentlich anstrengender, als wir uns das vorgestellt hatten. Doch mittlerweile haben wir die Kinder immer besser kennen gelernt, helfen bei den Hausaufgaben und bei unterschiedlichsten Konflikten. Besonders gut finden die Kinder, dass sie in der Betreuung ihre Freunde treffen und mit ihnen spielen können, denn dies ist im Wohnumfeld nicht immer möglich. Die Vorschüler und Erstklässler werden von Paten aus den dritten und vierten Klassen betreut. Diese nehmen ihre Aufgabe verantwortungsvoll war und haben den Kleineren vor allem die ersten Tage sehr erleichtert. Mit dem Lehrerteam der Schule arbeiten wir partnerschaftlich zusammen, Problemlösungen suchen wir gemeinsam. Insgesamt bleiben Schule und Ganztagsbetreuung für alle Seiten jedoch ein beständiger Lernprozess. 

Unseren Mitarbeiterinnen gilt mein besonderer Dank. Ohne ihren Einsatz, der weit über das bezahlte Maß hinausgeht, hätten die Kinder nicht so viel Freude und weniger Lernerfolge. Auch wünsche ich mir weiterhin eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Schule.

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