Hörtests bei Säuglingen, Inklusiver Kindergarten und Eltern-Tag

Erstellt von Henning Siebel |

Sr. Beate Böhne ist zurück aus Indien und berichtet über etliche Weiterentwicklungen im Projekt "Shanti".

Freudenberg/Tamaram (Indien). Ende März ist Friedenshort-Diakonisse Sr. Beate Böhnke nach einem halben Jahr Einsatz bei unserem indischen Projektpartner »Emmanuel Ministries« nach Deutschland zurückgekehrt. Im Gepäck hatte sie nicht nur reichlich neue Erfahrungen, sondern konnte auch über neue Projekte berichten, die vom kontinuierlichen Fortschritt der sozialdiakonischen Arbeit für Kinder mit Behinderungen und ihre Familien zeugen. 

Seit ein paar Monaten ist nun ein inklusiver Kindergarten neu zum Ensemble an Einrichtungen hinzugekommen. Kinder mit und ohne Behinderungen im Vorschulalter werden hier betreut. Der Übergang zur gemeinsamen, ebenfalls auf Inklusion basierenden Grundschule, ist somit geebnet. "Wir haben gemeinsam nach einem Namen gesucht und uns für 'Butterfly' entschieden", berichtet Sr. Beate. So bunt und vielfältig wie Schmetterlinge, so 'bunt' und verschieden sind auch die Kinder dort. Ein selbst gestaltetes Wandbild mit Schmetterlingen drückt den Namen auch optisch aus.

Wie bereits schon berichtet, kümmert sich "Emmanuel Ministries" seit geraumer Zeit auch um taubstumme Kinder bzw. Kinder mit Hörbehinderungen. Hierzu wurde ja auch eine eigene Schule geschaffen. Mit einigem Aufwand und mit zollbedingten, reichlich administrativen Problemen, gelang es kürzlich, ein so genanntes Hör-Screening-Gerät aus Deutschland zu besorgen. Hiermit können bereits bei Babys Hörtests gemacht werden, so wie es in Deutschland Standard ist. Die Kinder müssen sich hierfür nicht artikulieren können. "Das ist unwahrscheinlich wertvoll. Bislang kam es häufig vor, dass die Hörschwäche von den Eltern nicht erkannt wurde und die Kinder aufgrund ihres Verhaltens oder Nicht-Reagierens als ungezogen oder sogar minderwertig angesehen wurden", so Sr. Beate. 

Bisher konnte ein Hörproblem mit Tests erst bei viel älteren Kindern festgestellt werden. Eine Erstauflage gab es im März mit dem so genannten "parents day" (Elterntag). "Hierzu haben wir die Eltern von Kindern mit Behinderungen eingeladen, um zu verdeutlichen, wie die Kinder gefördert werden können, aber auch, wie viel Geduld nötig ist, damit Fortschritte besser eingeschätzt werden können", erzählt Sr. Beate. Besonders gut war es, einen Arzt als kompetenten Referenten zu haben, der selbst ein Kind mit Behinderungen hat. Dieser konnte aus eigenen Erfahrungen berichten.
"Man hat regelrecht gespürt, dass ihm die Menschen gut folgen konnten und seine Ausführungen angenommen haben", so Sr. Beate. Auch hätten sich die Eltern engagiert auf die Kreativ-Angebote eingelassen, die ansonsten mit den Kindern gemacht werden. Von einem solchen "parents day" werde es daher gewiss eine Neuauflage geben. 

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