Zum Abschied kamen viele langjährige Weggefährten - Hamelow: "Sie haben Spuren hinterlassen, die nicht so schnell verblassen"

Erstellt von Henning Siebel |

Heiligengrabe. Pastor Henning Holtz, Theologische Hausleitung der Stiftung Diakonissenhaus Friedenshort in Heiligengrabe, ist am Pfingstmontag nach 36 Jahren Dienst für den Friedenshort in den Ruhestand verabschiedet worden. Der Feiertag stand dabei ganz im Zeichen des Dankes, der bereits morgens im Festgottesdienst zum Ausdruck kam, als Oberin Sr. Christine Killies dem zukünftigen Ruheständler den "Goldenen Friedenshortstern mit Stein" verlieh, einer nur selten vergebenen Auszeichnung des Friedenshortwerkes. Zusammen mit dem Leitenden Theologen des Friedenshortes, Pfr. Leonhard Gronbach, Superintendent i.R. Ernst Achenbach als Kuratoriumsvorsitzenden sowie P. Christian Wagener, gab sie Pastor Holtz Worte des Segens mit auf den Weg zum neuen Lebensabschnitt. Zuvor hatte Pfr. Leonhard Gronbach betont, dass mit dem Dank für Vergangenes und dem Abschied vom Dienst, auch der Aufbruch hin zu etwas Neuem verbunden sei, in der Heiligengraber Einrichtung gleichzeitig aber auch eine gewisse Unsicherheit und Angst zurückbleibe: "Gottes Geheimnis ist es aber, dass er uns Hoffnung und Zuversicht verleiht - gegen alle Abschiede." Nach dem gemeinsamen Mittagessen konnten Pastor Holtz und seine Frau über 100 Gäste zur Abschiedsfeier begrüßen, die im Kapitelsaal des Stiftes stattfand. Viele langjährige Weggefährten sowie Vorstand und Kuratorium drückten in sehr persönlichen Worten noch einmal ihren Dank aus. Den Dank der Schwesternschaft an das Ehepaar Holtz für die lange gemeinsame Zeit hatten Sr. Annerose Seifert und Sr. Edith Wulff in Gedichtform gegossen. "Sie waren immer ein Mann der Praxis, haben dort angefasst, wo es nötig war, haben uns stets mit Ratschlägen begleitet und waren zugleich unser Seelsorger", sprach Oberin Sr. Christine Killies vielen Schwestern aus dem Herzen. Sup. i.R. Ernst Achenbach, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung Diakonissenhaus Friedenshort, erinnerte in seinen Dankesworten auch an so manche schwere Zeit, die von Herrn Pastor Holtz bewältigt werden musste: "Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt - dieses Leitwort unserer Gründerin Mutter Eva galt für Sie in ganz besonderer Weise." Für die Mitarbeiterschaft der Verwaltungen in Freudenberg und Heiligengrabe drückte Christine Flassig aus, was Pastor Holtz ausgezeichnet hat: "Sie waren immer für uns da, haben immer Zeit gefunden, Probleme zu diskutieren, haben immer nach Auswegen gesucht." Das Miteinander sei dabei weit über dienstliche Angelegenheiten hinausgegangen, auch Seelsorge und das Erörtern von Glaubensfragen hätten die erlebte Gemeinschaft ausgezeichnet. "Ihr Wirken hat Spuren hinterlassen, die nicht so schnell verblassen werden", betonte Egmont Hamelow, Amtsdirektor für Heiligengrabe/Blumenthal, in seinem Grußwort. Dabei sei der Begriff Lebenswerk nicht zu hoch gegriffen. Er habe Pastor Holtz dabei als Mensch der leisen Töne kennen und achten gelernt, der stets ruhig aber unbeirrbar seinen Weg gegangen sei. Dr. Paul Toaspern, bis zur Wiedervereinigung Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung Diakonissenhaus Friedenshort Heiligengrabe, freute sich, dass im Friedenshort Missionarisches und Diakonisches verbunden sei: "Heiligengrabe und der Friedenshort sind ein Lichtpunkt im geistig dürren Brandenburg." Pfr. Thomas Hellriegel von der Heiligengraber Ortsgemeinde gebrauchte das aus seiner Sicht treffende Symbol des Schlüssels für die menschlichen Eigenschaften von Pastor Holtz: "Sie haben immer den richtigen Schlüssel für die richtige Tür gefunden - nämlich den Zugang zu den Menschen in der Prignitz und darüber hinaus Menschen die Tür für Jesus Christus geöffnet." Hellriegel schloss in seinen Dank ausdrücklich Frau Holtz ein und überreichte einen überdimensionalen Notenschlüssel: "Sie haben 36 Jahre mit Ihrem Schwung und Ihrer Musikalität den Chor geleitet, Orgel gespielt und für die Musik im Friedenshort und der Kirchengemeinde gesorgt." Zwischen den Grußworten sorgten einige musikalische Farbtupfer für einen abwechslungsreichen Nachmittag. So überbrachten der Schwesternchor, die vereinigten Chöre der Behinderten-Gruppen sowie ein Ensemble der Musikschule Wittstock unter der Leitung von Herrn Gottschalk ihre musikalischen Grüße. Zudem erklang noch ein stimmungsvolles "Amazing Grace" auf dem Dudelsack, den Herr Scherer gekonnt beherrschte. Am Ende eines langen Tages des Abschieds, galt der Dank von Pastor Holtz allen Gästen, den Schwestern und Mitarbeitern für die gemeinsame Zeit. Er habe eine von außergewöhnlichem Vertrauen geprägte Gemeinschaft erlebt: "Ich kann mich nicht daran erinnern, dass nur ein böses Wort untereinander gefallen ist." Noch im Laufe des Juni wird das Ehepaar Holtz nach Wernigerode in den Harz ziehen, um näher bei der eigenen Familie zu sein. Über eine Nachfolgeregelung in Heiligengrabe ist noch nicht entschieden.

Zurück