Wohngruppe Niederschelden lud zum Tag der offenen Tür

Erstellt von Daniel Helmes + Henning Siebel |

In der weihnachtlich geschmückten Einrichtung zeigten sich die Besucher sehr interessiert.

Siegen-Niederschelden. Reger Andrang herrschte jetzt beim Tag der offenen Tür der Wohngruppe Niederschelden der Evangelischen Jugendhilfe Friedenshort GmbH. Die im Oktober neu eröffnete Jugendhilfe-Einrichtung in der Zeil präsentierte sich in der Vorweihnachtszeit Interessierten aus Nachbarschaft, Jugendamt sowie eigenen Kolleginnen und Kollegen sozusagen ganz offiziell. Hier wohnen neun Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 13 Jahren, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht mehr zu Hause leben können. Die Aufnahme erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt. Wie lange die Verweildauer ist, hängt vom Einzelfall ab. Besonderheit der Wohngruppe ist das Konzept, die geschwisterlichen Beziehungen aufrecht zu erhalten, denn es handelt sich durchweg um Geschwisterkinder aus drei Familien. Außerdem besteht die Hausgemeinschaft aus einem Mutter-Kind-Bereich und einem so genannten Verselbständigungsbereich, in dem ältere Jugendliche auf ein eigenständiges Leben vorbereitet werden.

Gruppenleiterin Bianca Langenbach und ihr Team begrüßten den ganzen Nachmittag über zahlreiche Besucher und führten diese durch die geräumige, neu ausgestattete Einrichtung. Den zentralen Treffpunkt der auf mehrere Etagen verteilten Wohngruppe bildet das große Wohnzimmer mit angrenzendem Essbereich. Hier malten, klebten und bastelten die Kinder beim Tag der offenen Tür mit Begeisterung Weihnachtsschmuck und Christbaumkugeln. Ein zehnjähriges Mädchen, das hier gemeinsam mit ihren zwei Brüdern lebt, berichtete zudem freudig, dass sie an zwei Tagen Plätzchen für diesen Tag gebacken hat. Diese lagen nun für die Gäste bereit. Kaffee und Waffeln waren ebenfalls im Angebot. Ein tapferer Grillmeister harrte an dem kalten Nachmittag im Schutz eines Pavillons draußen aus und begrüßte die Gäste mit Würstchen und Salaten.

Kinder und Mitarbeitende fühlen sich bereits heimisch

Die „Zeil 3“ ist in diesem Wohngebiet schon von außen als etwas Besonderes erkennbar. Auf den ersten Blick fallen die weihnachtlich verzierten und bemalten Fensterflächen auf. Die Kinder und ihre Betreuer scheinen im Haus angekommen zu sein und fühlen sich offensichtlich bereits heimisch. Man habe die erste Zeit intensiv genutzt, damit sich Kinder und Mitarbeitende kennenlernen und aneinander gewöhnen, erzählt Gruppenleiterin Bianca Langenbach. „Wenn die Weihnachtszeit und der Jahreswechsel ’rum sind, gibt es nächstes Jahr wohl auch mal Wohngruppen-Routine“, so ihre Hoffnung. Aber auch einige besondere Ideen hat das Team bereits parat. Im Sommer plant Mitarbeiterin Jennifer Still, die zudem Hochseilgarten-Trainerin ist, die Obstbäume zum Klettern zu nutzen. Hoch hinaus soll es dabei mit den Kindern allerdings nicht gehen: „Ich habe schon etliche Ideen mit so genannten Niedrigseilelementen im Kopf.“ Bianca Langenbach freut das Engagement ihres Teams und sie begrüßt die Initiative: „Wir wollen alle Qualifikationen der Mitarbeitenden mit einbinden.“

Die Nachbarn zeigten sich jedenfalls beim Tag der offenen Tür sehr angetan von der Friedenshort-Wohngruppe. „Es ist toll, was den Kindern hier angeboten wird“, fand Nachbarin Ingeborg Henrichs. Sie kenne das Haus noch von früher und sei von der Einrichtung wirklich überrascht gewesen. Die Kinder seien sehr nett und sorgten für eine willkommene Abwechslung in der Zeil – und nicht nur das, sie zeigten auch Hilfsbereitschaft: „Da schaue ich morgens aus dem Fenster und sehe sie bei uns Schnee schippen, sie haben uns die ganze Einfahrt frei gemacht“, berichtet sie. Und das Friedenshort-Team legt wert darauf, dass das gute Miteinander auch so bleibt.

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