„Immer werden wir Euch in unseren Herzen behalten“

Erstellt von Sr. Beate Böhnke + Henning Siebel |

Erlebnisreiche Tage für Gustavo und seinen Bruder Joelson. Seit rund 10 Jahren besteht der Kontakt zu den Friedenshort-Diakonissen.

Freudenberg/Belém do Para. „Immer werden wir Euch in unseren Herzen behalten“ - mit diesen Worten verabschiedeten sich Gustavo, das Patenkind der Friedenshort-Diakonissen, und sein älterer Bruder Joelson nach eindrücklichen Tagen in Deutschland. Seit seiner Geburt besteht ein Kontakt zu dem heute 11-jährigen Jungen und seiner Familie im brasilianischen Belém do Para. Dadurch entstand schon seit längerer Zeit der Wunsch,  „ihren Gustavo“ gern einmal „live“ zu erleben, denn bislang kannten die Diakonissen ihn nur von Fotos. Dieser Wunsch wurde nun Wirklichkeit und mündete in einen erlebnisreichen Aufenthalt der Jungen in Deutschland. Stationen waren unter anderem der Weltkindertag auf dem Gelände er Evangelischen Jugendhilfe Friedenshort in Öhringen (Baden Württemberg) sowie Besuche in Köln und Berlin, bis hin zum Gästehaus „Mutter Eva“ des Friedenshortes auf der Insel Juist. Natürlich berichteten beide auch den Diakonissen über ihr Leben in Brasilien. Ihre Freizeit verbringen sie – typisch brasilianisch – gern mit Fußball spielen.

Patenschaft seit Gustavos Geburt

Friedenshort-Diakonisse Sr. Beate Böhnke hatte die Reise nach Deutschland arrangiert. Bis vor wenigen Jahren arbeitete sie in Brasilien für den Evangelischen Entwicklungsdienst (EED) in einer evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde. Belém do Pará ist Hauptstadt des zweitgrößten brasilianischen Bundesstaates und liegt am Mündungstrichter des Amazonas. „Die Stadt ist reich an Armut“, weiß Sr. Beate zu berichten. Es gibt kaum genießbares Trinkwasser, elektrischer Strom ist ebenso Mangelware wie Arbeitsplätze. Vielen Familien fehlt das Notwendigste zum Leben. Gewalt, Missbrauch, Kinderarbeit und Ausbeutung verbreiten sich schneller, als es möglich ist, nachhaltige soziale Strukturen zu schaffen. 

In der Kirchengemeinde lernte Sr. Beate Gustavos Mutter kennen, die in der Hauswirtschaft der Gemeinde tätig war. Als sie Gustavo als sechstes Kind erwartete, wandte sie sich mit großen Existenzsorgen an Sr. Beate. Denn die in bescheidenen Verhältnissen lebende Familie kam bereits vorher kaum über die Runden. Sr. Beate versprach zu helfen. So wurde nicht nur Gustavo, sondern auch die Idee einer Patenschaft geboren. Seitdem begleiten die Friedenshort-Diakonissen Gustavo und seine Familie mit Gebeten und Gaben, auch hat sich ein erweiterter Freundeskreis von Unterstützern gefunden. 

Vieles hat sich in der Familie seitdem verändert. Statt in einer notdürftigen Hütte, bewohnt die Familie jetzt ein kleines, regensicheres Häuschen aus Stein, in dem nicht mehr alle gemeinsam nur eine einzige Hängematte haben. Aber es gab nicht nur äußerliche Veränderungen. „Die Familie hat erfahren, dass die Botschaft Gottes trägt, dass er sich für uns Menschen interessiert“, freut sich Sr. Beate.

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