Hellersdorf erwacht im "13. Frühling"

Erstellt von Helena Scherer |

Bewohner und Bewohnerinnen der TWH-Einrichtungen begeistern mit facettenreicher Ausstellung und künstlerischer Performance.

Berlin-Hellersdorf. Es ist früher Samstagnachmittag des 14. Aprils: Noch ist alles ruhig am Haus „Erntekranz". Doch es liegt was in der Luft. Und tatsächlich kommen wenig später aus allen Richtungen Menschen herbei, darunter Bewohnerinnen und Bewohner aus verschiedenen TWH-Einrichtungen, Trommler, Blechbläser und ein Dudelsackspieler, und versammeln sich vor dem Kunstatelier. Dort steht im Sonnenschein eine goldene Sänfte mit einer auf einem Stuhl sitzenden großen weißen Plastik – der Held oder die Heldin (so genau weiß man das nicht) des Tages. Diese Skulptur haben Künstler aus Hellersdorf gemeinsam mit Oliver Teuscher, Kunsttherapeut im Haus „Erntekranz“, in den Wochen zuvor im Atelier entstehen lassen.

Spektakuläre Performance-Kunst

Eine Prozession mit etwa 50 Menschen bewegt sich schließlich mit der auf der Sänfte thronenden Figur vorbei an den Hochhäusern von Hellersdorf in Richtung des Ausstellungszentrums Pyramide. Vorneweg die Musik, die mit ihren kraftvollen Tönen die Hellersdorfer an die Fenster und auf die Balkone lockt, um das Spektakel zu verfolgen. Angekommen vor der Pyramide wird die Prozession von einer kleinen Gruppe empfangen. Jetzt wird es noch einmal spannend: Mit einer Sprühdose schwarzer Farbe ausgestattet, macht sich Arthur Hosen und Händen der großen Figur zu schaffen. Farbbeutel werden über die Plastik gehängt, während hinter ihr das große Graffiti von Arthur und David als Schutzschild aufgestellt wird. Posaunen kündigen Neues an, Jenny spannt ihren Bogen und trifft mit dem Pfeil einen Farbbeutel, auch Arthur und David halten mit Speeren auf die prallen Farbbeutel, deren rote Flüssigkeit sich über dem Körper des Helden ergießt. Das Publikum ist begeistert und applaudiert. 

Vollste Zufriedenheit und Lob

An diese künstlerische Performance schloss sich ein Frühlingsfest in der Pyramide bei Musik, Kaffee und Kuchen an. Die Kunstakteure, die Teilnehmenden und die Musiker waren genauso zufrieden wie die Amtsleiterin für Weiterbildung und Kultur, Dr. Heike Mewes, und die Leiterin der Pyramide, Carolina Winkler. Zu aller Überraschung schaute auch Julia Witt, Stadträtin für Weiterbildung, Kultur, Jugend und Familie vorbei. Auch sie ließ sich von der Begeisterung der Anwesenden anstecken und hielt spontan eine kleine Ansprache, in der sie ihren Dank über die gelungene Ausstellung und Performance ausdrückte und die hervorragende Stimmung in den Ausstellungsräumen lobte.  

Nach der Performance wurde die Figur als Installation zu einem Teil der Ausstellung in der Pyramide. Am 4. April fand die Eröffnung statt, die von BewohnerInnen der Hellersdorfer Einrichtungen mit Musik und einer Gedicht-Lesung unter der Leitung von Peter Renkl, dem Musiktherapeuten aus Haus „Erntekranz“, gestaltet wurde. 
Oliver Teuscher und Carolina Winkler ist es gelungen, eine spannende Ausstellung zusammenzutragen. Noch nie waren so viele Künstler beteiligt und mit einer solchen Vielfalt an Werken – sowohl Bildern als auch Skulpturen – vertreten. Als besonderer Leckerbissen sind die verschiedenen Modelle für die große Plastik der Performance und  verschiedene Musikinstrumente, mit denen Peter Renkl arbeitet, in einer Vitrine zu bestaunen. Die Ausstellung ist noch bis zum 28. April geöffnet.

Links:

ausstellungszentrumpyramide.de

<link fileadmin pdf flyerfruehling.pdf download file>Initiates file downloadFlyer zur Ausstellung

 

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