Familienhaus Wittstock: Hand in Hand in neuen Räumen

Erstellt von Henning Siebel |

Das Kooperationsprojekt von Ev. Jugendhilfe Friedenshort GmbH und Volkssolidarität e.V. gibt es seit rund drei Jahren. Nun gab es eine Neueröffnung im neuen Domizil.

Im Trägerverbund bieten Evang. Jugendhilfe Friedenshort GmbH und Volkssolidarität e.V. seit Mai 2009 Familien eine Vielzahl von qualifizierten Betreuungs-, Bildungs- und Erziehungsangeboten. Nach Umzug in ein anderes Gebäude gab es Ende Januar dieses Jahres eine Neueröffnung. Ein Interview mit Kerstin Stroschein (Bereichsleitung Evang. Jugendhilfe Friedenshort GmbH) und Rita Herbst (Fachbereichsleitung im Regionalverband Prignitz-Ruppin der Volkssolidarität e.V.)

 

Was war Anlass für den Umzug?

Stroschein: Schon beim damaligen Start des Familienzentrums in der Kirchgasse war klar, dass dies nur eine Übergangslösung sein würde. Die Stadt Wittstock hatte ein im Verfall begriffenes Gebäude in der Burgstraße erworben - hier bei uns als „Vollmars Eck“ bekannt – mit der Option, dies für soziale Projekte zu nutzen. Hierzu wurden auch Fördermittel beantragt und bewilligt.

Herbst: Mit der Stadt Wittstock gab es während der Planung für die zukünftige Nutzung eine ausgesprochen gute Partnerschaft. Wir waren mit einbezogen, konnten unsere Vorstellungen und Wünsche äußern. Dementsprechend wurden die Räumlichkeiten auch gestaltet. Gemeinsam haben wir auch die neue Bezeichnung „Familienhaus“ gefunden.

Bedeutet ein neues Domizil auch, dass sich der Inhalt der Arbeit ändert?

Herbst: Wichtig ist zunächst, dass die bisherigen, bewährten Angebote auch in den neuen Räumlichkeiten weiterlaufen. Hierzu gehören zum Beispiel unsere Hilfen zur Erziehung, die Elterngruppe oder die Angebote für Familien in Trennungssituationen. Neu ist zum Beispiel unser tägliches Angebot für Familien mit Kindern von 0 bis 3 Jahren, die keine Kita besuchen. Hierbei stärken wir die Eltern bewusst in ihrer Erziehungsrolle. Aber natürlich entwickeln wir neue Ideen, das Familienhaus hat kein starres Konzept. Im Moment beginnen wir verstärkt mit Bildungsangeboten für Eltern, da geht es zum Beispiel ums Demokratieverständnis.

Stroschein: Und natürlich macht es Freude, dass die Arbeit nun in so schön gestalteten Räumen stattfinden kann. Das ist jetzt wirklich sehr ansprechend, die Innenarchitektur hat einiges geleistet.

Wie haben Sie den Eröffnungstag erlebt?

Stroschein: Also es gab wirklich eine große Aufmerksamkeit, ich denke über den Tag verteilt waren gewiss 150 Menschen hier. Da war sicher auch Bürgermeister Jörg Gehrmann als Schirmherr sehr zufrieden. Wir freuen uns jedenfalls über das große Interesse. Zum Beispiel waren neben den Behördenvertretern auch Direktoren diverser Schulen, Kita-Leiterinnen, Kinderärzte und Pflegeeltern hier. Schön ist auch der gute Draht, den wir zur „Initiative für Familien“ haben. Dies sind Seniorinnen und Senioren, die sich um Jugendliche oder Alleinerziehende kümmern, die wenige Kontakte in Wittstock haben. Auch von dieser Initiative waren viele hier – und haben sogar Kuchen mitgebracht. Die früheren Besitzer, das Ehepaar Rösch, waren als Ehrengäste bei der Eröffnung dabei und freuten sich ebenfalls über die Renovierung und Neugestaltung des Hauses. Den Stellenwert des Familienhauses unterstreicht auch die Tatsache, dass der Bürgermeister das so genannte Begrüßungsgeld für neue Wittstocker Erdenbürger im Rahmen des Stadtfestes am 1. Mai  hier im Haus überreichen wird.

Wie bewerten Sie nach nunmehr drei Jahren Ihre Kooperation die Sie eingegangen sind?

Herbst: Das funktioniert völlig unproblematisch. Wir sprechen uns ab, arbeiten tatsächlich Hand in Hand und nicht aneinander vorbei.

Stroschein: Das kann ich voll und ganz unterstreichen. Hinzu kommt, dass wir auch von außen, ich denke da zum Beispiel an das Lokale Bündnis und die Gremien des Sozialwesens, hier im Familienhaus als Einheit wahrgenommen werden.

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