"Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt"

Erstellt von Pfr. Christian Wagener + Henning Siebel |

Zu diesem Thema waren die Friedenshort-Diakonissen zu gemeinsamen Bibeltagen nach Heiligengrabe eingeladen.

Heiligengrabe. Diese Feststellung war die Überschrift über die erstmalig vom 14. bis 17. November in Heiligengrabe stattgefundenen Bibeltage der Schwesternschaft. Schwestern aus Freudenberg und Heiligengrabe hatten sich dabei zusammen mit Pfr. Christian Wagener und Dr. Volker Bärthel zum Ziel gesetzt, das 12. Kapitel des Römerbriefes als Ganzes in den Blick zu nehmen, also jenes Kapitel, aus dem die Jahreslosung entnommen ist: „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem“.

 „Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt!“ Mit dieser Feststellung werden seit einigen Monaten alle Mitmenschen konfrontiert, die eine Filiale der Volksbanken besuchen. Sie können nicht mehr unbehelligt ihr Geld abheben oder ihre Finanzgeschäfte erledigen, sie werden immer auch nach der grundlegenden Motivation ihres Lebens gefragt.

Der Apostel Paulus hätte seinerzeit dieser Feststellung gewiss nicht widersprochen, aber bestimmt ergänzt: um die nähere Bestimmung dessen, was denn für eines Christen Leben Antrieb sein sollte, nämlich Antwort zu geben, Antwort auf Gottes Barmherzigkeit - nicht nur im Gottesdienst am Sonntag, sondern im Alltag, in den kleinen und kleinsten Dingen des Lebens. Das Leben als Gottesdienst zu gestalten, das sei nach Paulus in Römer 12 unsere Grundmotivation, die sich in unserem Handeln und Verhalten gegenüber den Nächsten, in der Gemeinde und in der Welt zeigt – täglich.

Leitthema auch gewisse Herausforderung

„Unsere Schwestern haben diese gemeinsamen Tage sehr genossen“, sagt Oberin Sr Christine Killies. Vor allem die älteren Schwestern aus Heiligengrabe, die sonst nicht mehr an den Freizeiten in Mehltheuer oder dem Konvent in Freudenberg teilnehmen können, freuten sich über die Möglichkeit der Begegnung. Eine gewisse Herausforderung stellte das Leit-Thema auch an jede der Teilnehmerinnen. Sr. Christine hatte Klappkarten mit jeweils einem Portrait-Foto vorbereitet, nun waren alle Schwestern aufgefordert, hineinzuschreiben, was sie persönlich antreibt. „Wir hatten hierzu eine fröhliche und sehr offene Runde des Austauschs“, berichtet Sr. Christine. „Ihr treibt mich an und seid das Motiv, für das, was ich tue“, gab die Oberin selbst dabei preis.

Zum Rahmenprogramm gehörte unter anderem ein Rundgang durch das benachbarte Kloster Stift, das für Jahrzehnte selbst das Zuhause der Schwesternschaft war. Die umfangreichen Restaurierungs- und Modernisierungsmaßnahmen, die in den letzten Jahren erfolgt sind, stießen dabei auf Bewunderung. Bei einem gemütlichen Zusammensein berichtete Sr. Hanna Christenn über ihre Arbeit in Armenien und hatte aktuelle Bilder „im Gepäck“, da sie vor einigen Monaten noch einmal dort war.

Nicht in großer Runde, sondern jeweils in verschiedenen Schwesternwohnungen fand am 2. Tag das Kaffeetrinken statt. Auf diese Weise, kamen die Schwestern gut ins Gespräch und genossen den gegenseitigen Austausch, da angesichts der großen Entfernung zwischen Freudenberg und Heiligengrabe die Möglichkeiten der Begegnung recht eingeschränkt sind. Bei einem weiteren abendlichen Beisammensein bestand die Möglichkeit Bilder aus Indien und über den 100. Geburtstag der WG Veilchen (vgl. Bericht in diesem Heft) anzuschauen. Pfr. Wagener hatte ein interessantes Spiel über die liturgischen Farben des Kirchenjahres mitgebracht, welches mit Freude ausprobiert wurde.

Zu besonderen Momenten der Gemeinschaft gehörte auch die Morgenandacht am Mittwoch, zu der etliche Besucher der ev. Kirchengemeinde und auch Ortspfarrer Mario Friedrich dazu kamen sowie das gemeinsame Abendmahl zum Abschluss dieser für alle segensreichen und schönen Tage.

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