Preis der Deutschen Heilpädagogischen Gesellschaft überreicht

Erstellt von Helena Scherer |

Die Preisverleihung für das integrative Kunstprojekt "Art goes Nachbarschaft" der Tiele-Winckler-Haus GmbH fand im Rahmen einer kleinen Feierstunde vor der Apotheke am Mirbachplatz statt

Berlin-Weißensee. Der 24. Mai war ein ganz besonderer Tag im Mirbach-Kiez. Gegen 16 Uhr bevölkerte sich der Bürgersteig vor der Apotheke am Mirbachplatz in der Gäblerstraße. Was hier wohl los ist – das fragten sich einige Passanten und Besucher der Apotheke. Hintergrund war die Auszeichnung des sozialen Kunstprojektes Art goes Nachbarschaft des Wohnprojekts Weißensee der Tiele-Winckler-Haus GmbH durch die Deutsche Heilpädagogische Gesellschaft – DHG (<link http: www.friedenshort.de typo3 external-link-new-window external link in new>Opens external link in new windowwir berichteten bereits). Das Projekt ist eines von drei Preisträgern und steht für ein gelungenes Beispiel der Teilhabe am Leben, in ihrem Bezirk und ihrer Nachbarschaft von Menschen mit geistiger Behinderung und zusätzlichen Beeinträchtigungen.

Die Apotheke ist Ausstellungsort der „ersten Stunde“. Seit 5 Jahren stellt Frau Dr. Rita Schröder, die Inhaberin der Apotheke, in ihrem Schaufenster  Bilder aus, die Bewohnerinnen und Bewohner des Wohnprojektes Weißensee „gleich um die Ecke“ gemalt haben. Wie Herr Auler bei der Begrüßung berichtete, sind noch weitere 16 Läden, Arztpraxen und die Kirchengemeinde im Kiez als Aussteller beteiligt. Frau Prof. Dr. Monika Seifert, die Vorsitzende der DHG, lobte in Ihrer Rede bei der Preisverleihung alle Beteiligten – an erster Stelle die KünstlerInnen, ebenso Herrn Auler, den Urheber des Projekts, und Frau Dr. Schmidt als Ausstellerin, stellvertretend für alle anderen im Kiez. Die kleinen Ausstellungen der Bilder von Künstlerinnen und Künstlern mit geistiger Behinderung an unterschiedlichen Stellen in ihrer Gemeinde befördere nicht nur die Inklusion, wie sie von der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung gefordert werde, sondern erfreue alle Beteiligten.

"Längst nicht selbstverständlich"

Gerne hätte sie gleich zwei Preise verteilen wollen. „Denn“, so Frau Dr. Seifert – „es sei längst nicht selbstverständlich, dass Menschen mit so hohem Unterstützungsbedarf integriert in einem ganz „normalen“ Wohnumfeld leben würden, so wie es im Wohnprojekt der Tiele-Winckler-Haus GmbH der Fall sei“. Sie bedankte sich bei Frau Scherer für dieses positive Beispiel des TWH Wohnangebots in Weißensee. Anschließend überreichte sie Herrn Auler die Preisurkunde und 500,- € und wünschte weiterhin gutes Gelingen. „Art goes Nachbarschaft“ ist darüber hinaus eingeladen, das Projekt  auf der nächsten DHG-Tagung im Jahre 2012 einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen.

Als krönenden Abschluss erläuterte Künstler Danny Below voller Stolz den Anwesenden seine neueste, im Apotheken-Schaufenster zu betrachtende Ausstellung: eine Bilderserie mit dem Titel „Tante und Verwandte“. Seine Liebe zu seinen Angehörigen hat er in jedem seiner Bilderserie sichtbar ausgedrückt. Seine Tante Bärbel, selbst anwesend, erkannte sich deutlich in einem der Bilder wieder.

Bei anschließendem Kaffee und Kuchen im Wohnprojekte Weißensee konnten sich alle Teilnehmenden noch gemütlich austauschen.

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