„Für einige Familien wie ein zweites Zuhause“

Erstellt von Heike Decker |

Das Familienzentrum in Wittstock zieht rund zwei Jahre nach seiner Gründung erfolgreiches Zwischenfazit

Wittstock. "Das Schicksal des Staates hängt vom Zustand der Familie ab." Dieses Zitat des evangelischen Theologen und Literaturhistorikers Alexandre Rodolphe Vinet (1767 -1847) betont die Wichtigkeit und Bedeutung der Arbeit mit Familien und ihren Kindern.

Seit Mai 2009 existiert in Wittstock das Familienzentrum mit integrierter Eltern-Kind-Gruppe. Unter einem gemeinsamen Dach halten Evangelische Jugendhilfe Friedenshort GmbH und Volkssolidarität e.V. als Trägerverbund eine Vielzahl von qualifizierten Betreuungs-, Bildungs- und Erziehungsangeboten für Familien  bereit. Unsere kindgerechten und gemütlichen Räume im Zentrum der Stadt haben wir mit Hilfe einiger Mütter selbstständig gestaltet. Hierzu gehören ein großer Wohn- und Essbereich mit integrierter Küche, ein Babykuschelzimmer und ein Beratungsraum. Es ist eine Begegnungsstätte entstanden, in der sich Eltern und Kinder wohl fühlen.

Bei unserer Arbeit haben wir festgestellt, dass es zunehmend Familien gibt, bei denen am Monatsende das Geld kaum noch zum Leben reicht. Armut kann zu Isolation führen – doch hiervor wollen diese Menschen bewahren, indem wir sie mit anderen Eltern zusammen bringen.

Was bieten wir unseren Eltern?

In erster Linie sind wir einfach für sie da, haben ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Nöte, aber auch für ihre Freuden und Erfolge. In den verschiedensten Lebenssituationen können sie Beratung und Unterstützung von uns erwarten und inzwischen sehr gut annehmen. Von Montag bis Freitag sind uns alle Besucher herzlich willkommen. An den Dienstagen findet seit Beginn unserer Tätigkeit ein Familienfrühstück statt, es ist somit ein fester Bestandteil geworden. Die Besucherzahlen hierfür liegen bei durchschnittlich 20 Personen, wir hatten aber auch schon einmal 50 Gäste. Unsere Familien genießen das Frühstücksangebot, sie führen Gespräche und knüpfen neue Kontakte. Die Kinder spielen miteinander und die Eltern fühlen sich gemeinsam für sie verantwortlich. Nachmittags finden Schulkinder Hilfe bei den Hausaufgaben, danach basteln, malen und spielen alle gemeinsam. Zahlreiche "Kunstwerke" schmücken schon unsere Räume.

An den Donnerstagen steht das "Gesunde Kochen" im Mittelpunkt. Die Eltern stellen gemeinsam einen Speiseplan auf. Beim Vorbereiten und Kochen der Speisen sind alle aktiv dabei. Gern probieren wir die verschiedensten Gerichte aus. Außerdem organisieren wir verschiedene Bildungsangebote. So hatten wir zum Beispiel mehrfach eine Physiotherapeutin zu Gast, die Kenntnisse in Rückbildungsgymnastik, Babymassage oder Schmerzbehandlung vermittelte.

Unsere gemeinsamen Aktivitäten führen uns aber auch aus dem Familienzentrum hinaus: So haben wir mehrfach die Bowlingbahn besucht, waren zusammen in einem Wellness-Bad, erkundeten die nähere Umgebung Wittstocks und gestalteten des Öfteren Kindergeburtstage gemeinsam mit den Eltern. Im Herbst gab es erstmalig eine Abendveranstaltung der besonderen Art, deren Vorbereitung mit der Suche nach einem Babysitter begann… Unsere "Ladys Night" wurde ein voller Erfolg. Einfach mal entspannen, Spaß haben, singen und lachen. Die Nachfrage nach einer Wiederholung war so groß, dass wir erneut eine Abendveranstaltung rein für die Mütter anbieten werden.

Zwischenfazit: Mittlerweile ist das Familienzentrum in Wittstock für einige Familien wie ein zweites Zuhause geworden, denn Familie heißt nach unserer Auffassung nicht nur miteinander verwandt zu sein, sondern gemeinsam durch das Leben zu gehen…

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