Von „null auf hundert“: Kinderwohngruppe in Rekordzeit eröffnet

Erstellt von Monika Greibaum |

Innerhalb weniger Tage mussten Konzept und Möbel "stehen" sowie Mitarbeitende eingestellt werden, damit adhoc jüngere Kinder stationär aufgenommen werden konnten.

Tostedt. Wie ein Umzug läuft, weiß wahrscheinlich jeder. Eine Wohngruppe als Jugendhilfemaßnahme neu einzurichten vielleicht auch so mancher. Aber innerhalb weniger Tage ein neues Jugendhilfeangebot auf die Beine zu stellen, angefangen von den Räumlichkeiten, über das Konzept, Entgelt, neuen Mitarbeitenden, den aufzunehmenden Kindern, Möbeln, bis hin zu Tellern und Tassen…?  

Gute Kontakte unserer Einrichtung Tostedt zum Jugendamt haben zur Folge, dass man am „Puls der schnellen Hilfen ist“. In diesem Fall ging es darum, acht kleinen Kindern so rasch wie möglich eine Wohngruppe als vorübergehenden Lebensort zu bieten. Räumliche Kapazitäten im Obergeschoss des Verwaltungsgebäudes in Tostedt waren vorhanden – ein Plan musste her! Zeitliche Abfolgen, Auftragsvergaben, Einkaufslisten, „Wer-macht-was-Listen“ und natürlich die Gesamtverantwortung waren zu regeln. Gut, wenn dann viele Menschen dazu bereit sind und noch besser, wenn sie es auch können! Hierbei kam zum Tragen, dass auch in einem großen Werk wie dem unseren, schnelle Entscheidungen möglich sind. Erfahrungen im Aufbau einer neuen Gruppe hatten wir, die Kurzfristigkeit war eine neue Herausforderung. Schriftliches und Formales konnten wir in weniger als einer Woche bewältigen. Nach dem Streichen der Räumlichkeiten, kleineren Schönheitsreparaturen und dem Verlegen von Teppichböden wurde parallel damit begonnen, alles sauber zu machen. Es war der 30. August und am 4.und 5.September sollten die Kinder einziehen!

198 Pakete galt es auszuladen

Die Möbel wurden bei einem großen schwedischen Hersteller geordert, der in der Lage war, innerhalb von fünf Tagen zu liefern. Und diese Lieferung hatte es in sich, bzw. war „schwer“ in Ordnung…Vier Tage vor Eröffnung wurde die komplette Ausstattung der Wohngruppe geliefert. Ein Lkw-Konvoi rollte ein. 2,6 Tonnen Möbelteile mussten entladen werden. Das hieß für Arme und Beine 198 Pakete, gut verpackt in unterschiedlicher Größe, Form und Traglast, die in den zweiten Stock transportiert werden mussten. Wie Ameisen liefen alle herum – die neuen Mitarbeitenden der Gruppe, unterstützt von  jungen Menschen aus der Jugendwerkstatt „KOMM“. Laute Rufe wie  „Wohin?“, „Zur Seite!“ und „Pass auf!“ sowie die Suche nach der neuen Heimat für „Expedit“, „Hülto“, „Leksvik“ und Co. prägten das Geschehen in den folgenden drei Stunden. Ab irgendeinem Zeitpunkt waren alle nur noch froh, dass die Möbel einfach da waren! Und so standen wir am Ende des Abends alle voller Ehrfurcht in den Zimmern, die voll waren mit Kartons und Tüten.

In den beiden nächsten Tagen kam wieder unser Plan zum Tragen. Darauf stand: Möbelaufbau. Dabei zeigte sich, dass auch andere Firmen mit Plänen arbeiten. In diesem Fall waren es Montagepläne. Beim Aufbau wurde jedes Teil. das zu einem anderen gefunden wurde und auch passte, laut bejubelt. In diesen Tagen wurde auch sehr deutlich, dass wir eine starke Gemeinschaft sind. Hilfe kam von allen Seiten. Es wurde für unsere Verpflegung gesorgt, die neue Wäsche wurde in den Gruppen gewaschen, die Zivildienstleistenden wurden uns überlassen und viele motivierende Worte halfen dabei, unser Ziel zu erreichen.

Und dann war es so weit: am letzten Abend vor dem Einzug waren alle Kinderzimmer eingerichtet, die Betten bezogen, die Bilder hingen, die Pflanzen standen, die Windeln waren gekauft, der Kühlschrank war gefüllt - und die Kinder konnten kommen.

Dank für tollen Einsatz aller Beteiligten

Es wird Zeit an dieser Stelle danke zusagen. DANKE an die jungen Menschen aus der Jugendwerkstatt „KOMM“. Jungs, ihr habt uns gezeigt zu welch’ einer Begeisterung ihr fähig seid, und dass euch die Arbeit für die kleinen Kinder richtig Spaß gemacht hat. Hochachtung dafür. DANKE an die Geschäftsführung und die Mitarbeiter der Gesamtverwaltung, die mit Flexibilität, Schnelligkeit und Sachverstand alle Entscheidungen getroffen haben. DANKE an die Mitarbeitenden, die ihre Gruppe vom ersten Tag an zu dem gemacht haben was sie heute ist: Die Kindergruppe!

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