Für Laurin ist „Haus Sonnenland“ ein tageweises Zuhause

Erstellt von Henning Siebel |

In der Friedenshort-Einrichtung für Kinder und Jugendliche in Heiligengrabe weiß Dagmar Gäde ihren Sohn in guten Händen - durch das Persönliche Budget erfolgt die Aufnahme zudem völlig unkompliziert.

Heiligengrabe. In das Kugelbad einzutauchen, macht Laurin besonders viel Freude. Die Kugeln sind federleicht, tragen ihn und stimulieren ihn positiv mit ihrer bunten Vielfalt. Diese Therapieform nimmt der 6-Jährige im „Haus Sonnenland“ wahr, einer Einrichtung der Stiftung Diakonissenhaus Friedenshort in Heiligengrabe für behinderte Kinder und Jugendliche. Laurin hat eine multiple geistige und körperliche Behinderung. Er muss zudem mittels Magensonde ernährt werden, zur Unterstützung der Atmung hat er einen Luftröhrenschnitt, in den eine Kanüle eingesetzt wurde. Für Laurin ist Haus Sonnenland ein „Kurzzeit-Zuhause“. Im Monat ist er sechs bis acht Tage hier, meist über Nacht.

„Mit der Betreuung bei uns können wir die Mutter erheblich entlasten“, erläutert Stephan Drüen, Leiter der Behindertenhilfe des Friedenshortes in Heiligengrabe. Dagmar Gäde ist alleinerziehend. Die Betreuung in Haus Sonnenland für ihren Sohn ist allerdings nicht nur Atempause, sondern notwendige Unterstützung ihrer Berufstätigkeit. „Ich muss auch zum Teil an Wochenende arbeiten, dies ginge sonst gar nicht“, sagt die Perlebergerin. Denn die Kindertagesstätte, die Laurin ansonsten besucht, hat natürlich nur werktags geöffnet. In „Haus Sonnenland“ weiß sie ihren Sohn gut betreut und aufgehoben. Zum Team dort gehört neben Heilerziehungspflegern auch die Kinderkrankenschwester Eva Stengler. „Laurin ist bei uns voll integriert, wir nehmen ihn zu allen unseren Aktivitäten mit“, sagt sie. Im Sommer genieße er es, draußen zu sein, Baden im Planschbecken bereite ihm größtes Vergnügen.

Voraussetzungen wurden rasch geschaffen

„Als wir die Anfrage vom Kreissozialamt bekamen, ob eine tageweise Betreuung von Laurin bei uns möglich ist, haben wir sehr rasch die Voraussetzungen dafür geschaffen“, sagt Stephan Drüen. Und dies bedeutete vor allem, die Mitarbeitenden speziell im Umgang mit der zweifachen Stoma-Versorgung für Magen und Luftröhre zu schulen, die notwendigen therapeutischen Einrichtungen waren ohnehin vorhanden. Finanziert wird die Betreuung von Laurin mit dem so genannten persönlichen Budget. Diese erst seit Anfang 2008 existierende gesetzliche Regelung des SGB IX eröffnet Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit, selbst bedarfsgerechte Leistungen einzukaufen und so die individuell bestmögliche Unterstützung zu erhalten.

Das persönliche Budget bedeutet größere Selbstbestimmung, mehr Teilhabe und eine erhebliche Vereinfachung. Denn mit einem pauschalen Geldbetrag können verschiedene beteiligte Träger finanziert werden, wobei es aber nur einen Antrag und einen festen Ansprechpartner für alles gibt. „Für mich ist dieses Verfahren ideal, ich muss natürlich den Umfang der Ausgaben im Blick behalten“, bewertet Dagmar Gäde das persönliche Budget.

In Haus Sonnenland ist im Übrigen nicht nur eine kurzzeitige Betreuung möglich. Die Einrichtung verfügt über Plätze für eine auf Dauer angelegte Betreuung, außerdem wird die so genannte Verhinderungspflege angeboten.

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