Selbstbewusst Ziele setzen: Neue Mädchenwohngruppe in Dorsten eröffnet

Erstellt von Henning Siebel |

Nach umfangreichen Umbau- und Renovierungsarbeiten entstand aus einem Dreifamilienhaus ein Ort zum Wohlfühlen für bis zu neun junge Frauen.

Dorsten. Selbstsicherheit und Selbstwertgefühl vermitteln und auf dem Weg in die Selbstständigkeit helfen – das sind einige der Ziele, die sich die Mitarbeiterinnen der neuen Mädchenwohngruppe der Evangelischen Jugendhilfe Friedenshort in Dorsten gesetzt haben. Neun junge Frauen im Alter von 12 bis 18 Jahren finden hier ein neues Zuhause. „Die Gruppe soll den Mädchen Schutz gewähren, aber auch Freiräume zur Selbstbestimmung schaffen“, erläutert Einrichtungsleiterin Margret Stenkamp. Achtsamkeit und ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen sind dabei erforderlich, denn die Problemlagen in der Gruppe verdeutlichen, dass die jungen Frauen schon einige schwerwiegende Erfahrungen durchleben mussten, dazu gehört auch sexueller Missbrauch. Daher kümmern sich auch ausschließlich weibliche Mitarbeitende um die Gruppe. Im Bedarfsfall, zum Beispiel bei traumatischen Erlebnissen, wird externe, therapeutische Hilfe hinzugezogen.

„Nach einer Aufnahme arbeiten wir erst einmal wie die Feuerwehr, wenn jemand Hilfe braucht, versuchen wir zu löschen“, erläutert Mitarbeiterin Steffi Jüngel im Pressegespräch am 2. März, bei dem die neue Gruppe zusammen mit Vertretern des Jugendamtes vorgestellt wurde. Denn zunächst muss das Problem und die familiäre Situation geklärt werden, damit dann zielgerichtet geholfen werden kann.

Offenheit, Fantasie und Authentizität

Offenheit, Fantasie und Authentizität bezeichnen die Mitarbeitenden als wichtige Eckpfeiler ihrer Arbeit. Zum Team gehören neben Steffi Jüngel noch Daniela Vogelpohl, Nina Bongers, Dorothea Schroer und Einrichtungsleiterin Margret Stenkamp. Das Team ist auch auf Inobhutnahmen vorbereitet, hierbei handelt es sich um adhoc-Aufnahmen aufgrund akuter Krisensituationen.

Bis zur Eröffnung Anfang Januar 2010 war jedoch einiges an Vorarbeit zu leisten. Aus einem Dreifamilienhaus inklusive Anwaltskanzlei am Vosskamp entstand ein Ort zum Wohlfühlen für die Mädchen. Auf 300 Quadratmetern wurden Einzelzimmer und Gemeinschaftsräume geschaffen, zwei Bäder und eine Küche gehören ebenfalls dazu. Wände wurden eingerissen, neue Wände hochgezogen – die Umbau- und Renovierungsarbeiten waren erheblich. Im Dachgeschoss entstand ein so genannter Verselbstständigungsbereich mit eigener kleiner Küche. Hier geht es um das gezielte Vorbereiten auf ein Leben in der eigenen Wohnung, zum Beispiel in Form des Betreuten Wohnens.

Dass die Rahmenbedingungen stimmen, aber auch die Art und Weise, wie sich die Mitarbeitenden um die Mädchen kümmern, war beim Pressetermin auch aus Äußerungen aus der Gruppe durchaus abzulesen. „Ich find’s gut wie sie das hier machen, einfach eine Spitzenleistung“, so die Bewertung einer der jungen Frauen aus der Gruppe. Und Mitarbeiterin Steffi Jüngel findet: „Unser Ziel ist erreicht, wenn die Mädchen selbstbewusst sind und Ziele haben.“

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