1000 und 1 Dominostein - Tiele-Winckler-Haus Akteur beim „Fest der Freiheit“

Erstellt von Bettina Wohland |

Bewohnerinnen und Bewohner aus der Einrichtung Mozartstr. 21-22 gestalteten mit Kunsttherapeutin Nicole Golm eines der Objekte für die imposante Installation.

Berlin. Das „Fest der Freiheit“ am 9.November 2009 vor dem Brandenburger Tor war der Höhepunkt des Themenjahres „20 Jahre Mauerfall“. Hunderttausende Menschen haben diesen Tag  als einen Tag der Freude gefeiert. Mit dabei: Künstlerinnen und Künstler sowie Mitarbeitende aus dem Wohnheim Mozartstr. 21-22 der Tiele-Winckler-Haus GmbH sowie die Geschäftsführung mit Pfr. Leonhard Gronbach und Oberin Sr. Christine Killies. Denn alle wollten natürlich erleben, wie „ihr“ Dominostein als Teil einer riesigen Installation den Akt des Mauerfalls plastisch werden lässt. Die umstürzenden Steine sollten zudem an den Dominoeffekt erinnern, den der Fall der echten Berliner Mauer in Europa auslöste. Über 1000 der zweieinhalb Meter hohen und 20 Kilogramm schweren Dominosteine waren bereits im Vorfeld des 9. November entlang des ehemaligen Mauerverlaufs aufgestellt worden und erinnerten an die Teilung Berlins. Diese ganz besondere Freiluftgalerie konnten bereits am Wochenende vor dem Jahrestag zehntausende Besucher bewundern. Vergleichen lässt sich diese Größenordnung eigentlich nur mit der Verhüllung des Reichstages durch Christo und Jeanne-Claude.

Das Tiele-Winckler-Haus in Lichtenrade hatte sich bereits im Frühjahr 2009 für diese weltweit ausgeschriebene Aktion beworben und einen Stein zur künstlerischen Gestaltung erhalten. Im Rahmen eines Kunstprojekts hat Kunsttherapeutin Nicole Golm gemeinsam mit Bewohnerinnen und Bewohnern den „TWH-Dominostein“ aufwendig gestaltet. Auf der einen Seite ist symbolisch ein Weg entstanden. Die andere Fläche wurde zunächst mit mehreren Farbschichten bemalt. In einem weiteren Schritt wurden dann mit Kratztechnik Flächen und Löcher freigelegt und quasi enthüllt. An den Seiten konnten sich die Beteiligten mit ihrem Namen verewigen und ein „Mauerguckloch“ entstand.

Bezüge zum Mauerfall sind sehr direkt

Der Bezug des Wohnheims Mozartstr. 21-22 in Lichtenrade zum Mauerfall vor zwanzig Jahren ist sehr direkt: Es liegt direkt am ehemaligen Grenzstreifen zum Land Brandenburg.

Vor fast zwanzig Jahren wurden als Modellprojekt 23 Menschen mit einer schweren geistigen Behinderung aus der ehemaligen Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik übernommen. Diese Menschen konnten mit ihrem Einzug erstmals eigene Schritte gehen und sich ein selbstbestimmtes Leben mit Freiheiten Stück für Stück in der Welt erobern. Zugleich hat sich die Mauer durch die Kraft und den Willen der Menschen in der DDR geöffnet. Mitarbeitende und Bewohner konnten erleben, wie sich Menschen, wie sich Berliner und Brandenburger begegnen, kennen und schätzen lernen.

Der Dominostein wird übrigens ins Tiele-Winckler-Haus zurückkehren – als bleibendes Symbol der eigenen Geschichte. Er bekommt einen besonderen Platz im Garten und wird somit alle an diese einmalige Aktion erinnern.

Links

<link http: www.mauerfall09.de external-link-new-window link im neuen>Opens external link in new windowOffizielle Webseite zum Themenjahr "20 Jahre Mauerfall"

<link http: www.mauerfall09.de dominoaktion index.html external-link-new-window link im neuen>Opens external link in new windowOffizielle Webseite der Dominosteine-Aktion

<link internal-link link im gleichen>Opens internal link in current windowWebseite der Tiele-Winckler-Haus GmbH

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