200 Jahre Alt Ruppin – der Friedenshort war mit dabei

Erstellt von Stephan Drüen |

Bewohner nahmen als "slawische Siedler" am Festumzug teil - Die Geschichte der Einrichtung Alt Ruppin begann bereits 1927

Alt Ruppin. Mit einem Festumzug und zahlreichen anderen Aktivitäten feierte Alt Ruppin am 11. Juli 2009 die Verleihung der Stadtrechte vor 200 Jahren. Seit 1927 ist der Friedenshort mit seiner Einrichtung in Alt Ruppin vertreten, zum Stadtfest haben wir gern die Einladung angenommen, aktiv dabei zu sein.  Am großen Festumzug nahmen einige unserer Bewohner teil, stilvoll kostümiert als slawische Siedler. Unsere Einrichtung konnten wir mit den gesponserten Trikots (vgl. FW 1/2009) optisch vertreten – aber auch inhaltlich stellten wir auf der Festwiese unsere Arbeit mit einem Informationsstand dar. Am Nachmittag gab die Gitarrengruppe ein kleines Konzert auf der Showbühne. Fazit: Ein gelungenes Fest, bei dem auch die gute Integration unserer Bewohner in Alt Ruppin deutlich wurde. Unser Dank gilt vor allem Ortsvorsteherin Frau Allers für die gute Unterstützung und die Organisation des Festes.

Geschichtliches zur Einrichtung in Alt Ruppin

Die Geschichte des Friedenshort in Alt Ruppin begann mit den Kindern der Wohngruppe Veilchen 1927. Sie zog in das große Haus, genant Heidehaus, im Fontane Weg 2. Mütterchen, Schwester Ella Kroschewski, brachte die ersten Kinder aus Hamburg nach Alt Ruppin. Das Haus stammte aus dem Nachlass von Fräulein Riedel, die mit Mutter Eva bekannt war und noch zu ihren Lebzeiten den Übertrag des Hauses an den Friedenshort  geregelt hatte. Bis 1958 wurden dort Kinder betreut. In diesem Jahr beschloss die Regierung der DDR, dass heimatlose Kinder nur in staatlichen Kinderheimen leben dürfen. Um das Haus nicht ungenutzt zu lassen wurde 1960 mit der Betreuung von alten Menschen begonnen. Aber schon 1961 wurden, nach einer Anfrage der Klinik Brandenburg-Göhren, geistig behinderte Kinder aufgenommen. Die Gruppe hieß weiterhin Veilchen. 1977 zog die Gruppe nach Heiligengrabe und es entstand ein Anbau am Heidehaus um ein Alten- und Pflegeheim mit 17 Plätzen insbesondere für die Feierabendschwestern zu haben. Beim Stadtfest erfuhr ich von einem Herrn, dass er mit Kollegen, dieses Gebäude nach dem Feierabend gebaut hatte. Er berichtete von feiern mit der Schwesternschaft bei der es neben Kaffee und Seife auch Werkzeug aus dem Westen als Geschenke gab.

Trainingswohnungen und ambulant betreutes Wohnen

Aus baulichen Gründen musste der Betrieb 2002 aufgegeben werden. Seit dem wird das Heidehaus und das Schreiberhaus seit 1995 auf dem Gelände von Menschen mit einer geistigen Behinderung genutzt. Es leben dort derzeit 13 Menschen in der Wohngruppe Hagebutten. Fünf Wohnungen stehen als Trainingswohnung oder für das ambulant betreute Wohnen zur Verfügung. Des Weiteren realisieren wir die Betreuung von Eltern mit einer geistigen Behinderung und deren Kinder. Dies ist ein Gemeinschaftsprojekt  mit der Ev. Jugendhilfe Friedenshort. In der Stadt Alt Ruppin betreuen wir mehrere Klienten im ambulant betreuten Wohnen. Aktuell wird der Heidehaus-Anbau saniert um eine weitere Wohngruppe aufbauen zu können. Im Zentrum von Alt Ruppin wünschen wir uns Büroräume um  Beratungsleistungen, für Menschen die nicht in unserer Einrichtung leben, anbieten zu können

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