„Umringt von Freunden“ oder: Jungenwohngruppe Ketzendorf lud zum Nachbarschaftsfest

Erstellt von Erwin Hilbert, Gabriel Habben und Dennis Morschek |

Ketzendorf. Seit rund einem halben Jahr existiert die Jungenwohngruppe der Evangelischen Jugendhilfe Friedenshort (Region Nord) in Ketzendorf. Zum besseren Kennenlernen und „Beschnuppern“ entstand eine besondere Idee: Ein Grillfest mit der Nachbarschaft! An 24 der ringsum wohnenden Familien verteilte die Gruppe Einladungszettel – und natürlich waren die zehn Jungen und fünf Betreuer gespannt, ob denn tatsächlich jemand kommen würde… Am Sonntag, 6. Juli, verzauberten die Jugendlichen und Mitarbeiter – zum Teil unterstützt von den Ehefrauen – das ehemalige Trabergestüt Ketzendorf in eine bunte „Dorfmitte“. Tischtennis und Kicker standen bereit, der Grill wurde befeuert, um herzhafte Leckereien aufzunehmen.

Um 15 Uhr blickten alle über den „imaginären Gartenzaun“, der Duft von Waffeln, Wurst und Nackensteaks vermischt sich und zieht einladend zusammen mit leichtem Klang von Musik durchs Dorf. Die Gruppe staunte nicht schlecht, als dann – zunächst noch etwas zögernd – rund 50 junge und Alte Ketzendorfer mit guten Wünschen und Blumen vorbeischauten und die Grillparty zu einem tatsächlichen Nachbarschaftsfest werden ließen. Auch ließen es sich einige Besucher nicht nehmen, der Wohngruppe Geldspenden zukommen zu lassen, für die auch an dieser Stelle herzlich gedankt wird. Und ausgesprochen nett waren die Gespräche, die sich bei Kaffee und Kuchen sowie Gegrilltem entwickelten. „Ich war heute früh in der Kirche und habe für schönes Wetter gebetet“, so ein Ketzendorfer. Interessantes förderten auch die Führungen durchs Haus zu Tage. „Wissen Sie eigentlich, dass Sie die Dorfmitte sind“, fragte ein Alteingesessener. Offenbar war das mehr als hundert Jahre alte Haus früher ein beliebter Bauernhof. Einige Nachbarn kannten das Gebäude noch aus der Kindheit und wussten Vieles zu berichten, zum Beispiel, wo früher die „gute Stube“ war und dass ein Wohn-Appartement früher eine ganz andere Funktion hatte – nämlich als Schweinestall fungierte…

Freuten sich über den gelungenen Tag, die Jungen der WG mit ihren Betreuern. V.l.n.r.: Zivi Nikos Alexander Lange, Mitarbeiterin Isa Pint, Wohngruppenleiter Bernd Gastinger, Marcel Krohn, Mitarbeiter Jürgen Reinsch, Thomas Rhode, Michael Meyer, Mitarbeiter Erwin Hilbert, Dennis Morschek, Florian Prion, Sören Lukas, Mitarbeiter Ralf Johänning und Gabriel Habben. Und natürlich freute sich die WG auch über die Komplimente. „Sie haben nette Jungs“, meinte eine Nachbarin, „man hört sie gar nicht“. Bei den Berichten über die Jugendhilfearbeit konnte das Betreuer-Team deutlich machen, dass die Jungen sich wirklich wohl fühlen, zufrieden sind und alle einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz haben oder regelmäßig die Schule besuchen. Fest steht: An diesem außerordentlich schönen Tag gaben alle Jugendlichen und Betreuer „100 Prozent“. Als abends alles wieder abgebaut war, besprach die Gruppe am Lagerfeuer mit Musik zur Gitarre den Tag und in der Abendsonne machte sich entspannte Stimmung breit.

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