Wittstock. Beteiligung wird großgeschrieben bei uns in der WG Tannenzweige. Und so waren wir Kinder und Jugendliche mit im Boot, als es darum ging, im Rahmen des Kompetenztrainings das Grundstück unserer Wohngruppe umzugestalten. Erste Maßnahme: den Hof in einen gemütlichen Aufenthaltsort im Freien zu verwandeln. Dazu wurde die Sitzgarnitur unters Carport gestellt, sodass wir auch an Regentagen darunter chillen, malen oder Grillabende verbringen können. Somit blieb viel Freifläche übrig. Mit der Idee im Kopf, dass Nachhaltigkeit jeden etwas angeht, kam in einer Gruppenrunde die Anregung, dass wir Gemüse allein anbauen könnten. Das „Projekt Hochbeete“ war geboren, das sich in mehreren Modulen über mehrere Wochen erstrecken würde.

Einige von uns, die sich besonders dafür interessierten, meldeten sich direkt für das erste Modul „Bauen“ an. Planen und Ausmessen gehörte dazu, wo bekommt man das Material und was wollen wir überhaupt anpflanzen? Im Internet und auch in den Baumärkten wurde nach passendem Material geschaut. Bausätze waren der Favorit, die im zweiten Modul gemeinsam zusammengeschraubt und aufgebaut wurden. Dann ging es ans Befüllen der Hochbeete mit Blumenerde und ans Bepflanzen. Ausgesucht haben wir Tomaten, Gurken und verschiedene Kräuter, wie Petersilie, Schnittlauch und Basilikum. Ruckzuck waren die Pflanzen und Samen in die Erde gesteckt, angegossen und mit Schildern beschriftet.

Für die Zeit des Heranwachsens der Pflanzen gab es einen eingeteilten „Gießdienst“. Schon nach einer kurzen Weile waren die ersten Blüten zu erkennen und wir konnten im Laufe der Zeit die Kräuter sprießen sehen. Es dauerte nicht lange und unsere Pflanzen trugen sehr reichlich Früchte. So konnten wir fast täglich ein, zwei Gurken und eine kleine Schüssel voll mit Tomaten ernten. Große, kleine, ovale, gelbe und rote Tomaten zierten unseren Abendbrottisch. Wir staunten, wie lecker das Gemüse schmeckte – viel besser als das sonst gekaufte! Mit den Kräutern verfeinerten wir Quark oder Suppen. Wir ernteten so viele Tomaten, dass wir auch ein neues Rezept ausprobierten, und zwar für Tomatenmarmelade. Dass dies so eine mühselige Arbeit ist, hatten wir nicht gedacht. Aber wir gaben nicht auf und rührten alle Zutaten bis zum „bitteren“ (jedoch leckeren) Ende. Über den Ertrag von 15 Gläsern konnten wir sehr stolz sein.

Wir freuen uns schon jetzt auf das Frühjahr, um unsere Hochbeete wieder bestücken zu können.