Mehltheuer. Seit Anfang des Jahres 2023 bietet der Friedenshort an seinem Standort in Mehltheuer (Vogtland) ein erweitertes Fortbildungsportfolio für seine Mitarbeitenden an. »Der BildungsCampus ist ein großer Benefit für unsere Mitarbeitenden«, sagt Pfarrerin Ute Riegas-Chaikowski, Leitende Theologin des Friedenshortes, und betont: »Wichtig ist uns, dass sich wirklich Mitarbeitende aller Arbeitsfelder dort treffen können und miteinander ins Gespräch kommen können.« Mehrere Seminare und Treffen haben bereits stattgefunden.
Ursprünglich diente das Haus als Erholungsheim für Diakonissen des Friedenshortes. Der Plauener Unternehmer Arno Mocker vererbte die idyllisch gelegene Jugendstilvilla nach seinem Tod im Jahre 1950 der Stiftung Diakonissenhaus Friedenshort. Mit der Zeit entwickelte sich daraus ein Tagungs- und Gästehaus für christliche Seminare, Einkehrtage und Freizeiten mit Bibelstunden und Andachten – nicht nur für die Diakonissen, sondern auch für Friedenshort-Mitarbeitende sowie für kirchliche Gruppen oder Einzelgäste. Viele von ihnen sind über die Jahre zu Stammgästen geworden.
Um die Zukunft des Standortes langfristig zu sichern, mussten jedoch Entscheidungen für eine ausdifferenzierte Nutzung des Gebäudes getroffen werden. Intensiv haben daher Pfrn. Ute Riegas-Chaikowski und Götz-Tilman Hadem, kaufmännischer Leiter, gemeinsam mit dem Kuratorium, den Finanzbehörden sowie allen weiteren Beteiligten ein Konzept erarbeitet, das zukunftsfähig ist und trotzdem den traditionellen Kern des Hauses nicht aus dem Blick verliert. So ist aus dem Gästehaus Friedenshort der BildungsCampus Friedenshort geworden! Selbstverständlich kann das Haus auch weiterhin von Stammgästen für Tagungen, Einkehr oder Feiern gebucht werden. Der Fokus liegt allerdings seit diesem Jahr auf der Etablierung eines Fortbildungszentrums.
Mit dem neuen und erweiterten Fortbildungsportfolio möchte der Friedenshort sein diakonisches Profil weiter stärken, denn diakonisches Handeln zeichnet das Wirken in all seinen Arbeitsfeldern aus. Friedenshort-Gründerin Eva von Tiele-Winckler hat dafür im Jahr 1890 den Grundstein gelegt. Der Themenbereich »Wir sind Diakonie!« ist daher ganz bewusst einer von drei Schwerpunkten. Die Mitarbeitenden erhalten die Möglichkeit, sich je nach Interesse mit diakonischen, theologischen und ethischen Themen zu beschäftigen, beispielsweise zur Geschichte des Friedenshortes, zu Religionssensibilität, Trauerarbeit, Selbstfürsorge und vielem mehr. Auch die traditionell schon seit vielen Jahren in Mehltheuer stattfindenden Tage mit Bibel und Gespräch sind ein fester Bestandteil.
Einen weiteren Schwerpunkt bilden fachspezifische Seminare. Von pädagogischen und pflegefachlichen Fragestellungen über arbeitsrechtliche Themen bis zum Bogenschießen, Gitarrenkurs oder Schreibworkshop ist hier einiges mit dabei. Über das Jahr verteilt gibt es zudem Netzwerktreffen für Mitarbeitende, die in unterschiedlichen Regionen, aber in ähnlichen Arbeitsfeldern tätig und somit mit ähnlichen Fragestellungen beschäftigt sind. Ein Austausch untereinander kann hierbei nur gewinnbringend sein. Auch heutzutage ist eine Face-to-Face-Begegnung nicht mit Telefonaten oder Videokonferenzen zu ersetzen. Diese Erfahrungen haben sich bereits bei den ersten Netzwerktreffen gezeigt.
Auch geographisch hat Mehltheuer einen großen Vorteil: Das Tagungsgebäude liegt abseits von Lärm und Hektik inmitten eines ausgedehnten Waldgebietes. Die Mitarbeitenden finden somit einen Rückzugsort vor, an dem sie ohne Ablenkung und fernab von ihrem Alltagsgeschäft gemeinsam »in Klausur gehen« können. Die Seminare finden in der Regel mit einer oder zwei Übernachtungen statt und werden von externen Referentinnen und Referenten oder Friedenshort-Mitarbeitenden gehalten. Für einen rundherum angenehmen Aufenthalt mit herzlichem Empfang und leckerem Essen sorgen Carmen Liebert (Hausleitung) und ihr Team.