Glaubwürdige Texte und Musik auf höchstem Niveau: „Laux & Laux“ konzertierten in der Friedenshortkapelle

Erstellt von Henning Siebel |

Freudenberg. „Deine Handschrift“ – so lautete das Konzertprogramm von „Laux & Laux“ aus Düsseldorf zum Auftakt des Friedenshort-Festwochenendes am 22.9.2007. Und recht schnell wurde an diesem Abend deutlich, wessen Handschrift gemeint war: Gottes Handeln im eigenen Leben, von dem Carola Laux glaubwürdig und völlig unaufgesetzt erzählte. Gekleidet in sehr persönliche Texte, und begleitet von einem Sound, der gekonnt Elemente aus Chanson, Jazz und Pop miteinander verwob. Andreas Laux entlockte dabei seinem Saxophon eine enorme Bandbreite an Klangvariationen und harmonierte perfekt mit der warmen, manchmal jazzig angehauchten Stimme seiner Frau, die zudem die Stücke am Keyboard umrahmte. „Gott sorgt dafür, dass mein Leben glückt“, betonte Carola Laux, auch wenn dies keineswegs bedeute, dass immer alles glatt liefe. Besonders deutlich wurde dies in „Winterland“, einem Stück, dessen Inhalt sich um den Burnout eines Bekannten drehte. „Aber Gott ist es wiederum auch, der neue Kraft und neuen Mut schenkt“, so Carola Laux. "Gott ist manchmal zum Haare raufen" Gedanken für ihre nahezu durchweg selbst komponierten und selbst getexteten Lieder kommen ihr oft beim Putzen, einer Tätigkeit, die sie nach eigenem Bekunden ziemlich hasst, die aber – so scheint es – zumindest noch der Inspiration dienen kann. Gottes Wegen zu vertrauen, auch wenn seine Handschrift zuweilen blass erscheint, sein Wille uns vor Rätsel stellt, dies war eine zentrale Botschaft. „Gott ist manchmal zum Haare raufen“, brachte es Carola Laux auf den Punkt und setzte dies musikalisch im Gleichnis vom „Verlorenen Sohn“ um.

Auch andere Bibelstellen aus Neuem und Altem Testament bildeten die Grundlage für einige Lieder im Programm, so der lange Zeit unerfüllte Kinderwunsch Abrahams, oder auch Maria, „einer erstaunlichen Frau, die in Gottes Angesicht schaute, wenn sie ihr Baby küsste“. Besonders liebt Carola Laux jedoch die Psalmen, weil „sie so ehrlich sind und darin auch geweint werden darf“. Verse ihres Lieblingspsalms 139 („Nähme ich Flügel der Morgenröte…“) kleidete sie in einen der Höhepunkte des Konzerts. Aber immer wieder ließ Carola Laux ihrem Mann Raum für Soli mit seinem Saxophon, der diese auch nutzte und die Klangfarbe gekonnt nach den Stimmungen der Lieder ausrichtete. Heraus stach dabei vor allem sein orientalisch eingefärbter Part in „Ich schick’ Dir ’nen Stern für die Nacht“, den Carola Laux für die türkischen Mitbewohnerinnen ihres Viertels komponiert hat – den Refrain ließ sie übrigens eigens vom „Dönerbuden-Besitzer um die Ecke“ auf türkisch übersetzen. Am Ende erntete das sympathische Duo lang anhaltenden verdienten Applaus des Publikums. Oberin Sr. Christine Killies dankte zudem mit einem schönen Herbstblumenstrauß bevor sich Carola und Andreas Laux mit einem jazzig arrangierten „Schönster Herr Jesu“ verabschiedeten – allerdings nur bis zum nächsten Morgen, denn beide gestalteten auch den Festgottesdienst am Sonntag musikalisch (siehe eigenen Bericht auf dieser Webseite).

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