Gelungene Mischung aus Berichten und Folklore: Indische Abende im Friedenshort und Tiele-Winckler-Haus

Erstellt von Henning Siebel und Helena Scherer |

Freudenberg/Berlin. Es war ein Abend der besonderen Art, dessen Eindruck haften blieb: In der Freudenberger Friedenshort-Kapelle sowie im Gemeindehaus Berlin-Lichtenrade präsentierte ein indisches Team des Friedenshort-Kooperationspartners „Kinderheime Nethanja Narsapur/Christliche Mission Indien e.V.“ eine gelungene Mischung aus Berichten über die soziale und missionarische Arbeit, Musik, Folklore und evangelistischer Botschaft. Seit rund 4 Jahren unterstützt der Friedenshort diese Arbeit an vornehmlich poliogeschädigten Kindern finanziell und fachlich. Pfr. Leonhard Gronbach, Leitender Theologe der Stiftung Diakonissenhaus Friedenshort, konnte die weit gereisten Besucher in einer gut gefüllten Kapelle begrüßen und erntete besonderes Lob der indischen Gäste, da er alle acht Team-Mitglieder – trotz der für das deutsche Sprachgefühl komplizierten Namen – fehlerlos vorstellte. In Berlin hieß Gemeindepfarrer Roland Wieloch die Gäste willkommen. "Ein behindertes Kind zu haben gilt im Hinduismus als Strafe" Die Verbindung von sozialer Arbeit und der Verkündigung des christlichen Glaubens als Säulen des Dienstes im Dschungelgebiet von Vishakapatnam (Süd-Indien), verdeutlichte Projektleiter Bischof Singh Komanapalli auf anschauliche Weise: „Ein behindertes Kind zu haben, gilt im Hinduismus als Strafe. Mit unserer Hilfe zeigen wir als Christen, dass Gott alle Menschen liebt.“ Viele Menschen seien bereits durch diese Hilfe Christen geworden.

Bischof Singh legt jedoch Wert darauf, die kulturelle Identität der Menschen auch nach der Abkehr vom hinduistischen Glauben zu bewahren: „Wir bringen ihnen Jesus nahe – aber wir lassen Inder Inder sein.“ Die Berichte wurden gekonnt umrahmt von einer mit ansteckender Fröhlichkeit vorgetragenen Folklore. Dabei hatten die beiden Trommeln nicht nur rhythmische Aussagekraft: „Die kleine Trommel drückt Schmerz aus, den Hilfeschrei der Menschen, die große Trommel steht für die Zuwendung Gottes“, erläuterte Bischof Singh. Mit großer Anmut und erstaunlicher Körperbeherrschung – sie balancierten Kerzen auf Händen, Kopf und Fußsohlen - trugen die 14-jährigen Senata und Mary zum Ausklang einen traditionellen Lichtertanz vor. Dafür gab es hoch verdienten Applaus für das Team, das sich zudem flexibel zeigte: Für eine Live-Schaltung des WDR-Fernsehens für die „Lokalzeit Südwestfalen“ präsentierten die Gäste spontan ein 3-minütiges „Best Of“ des Programms. Vor dem großen Auftritt von Bischof Singh und seinem Team in der Kirchengemeinde in Berlin verbrachten unsere indischen Gäste einen Nachmittag in der Tiele-Winckler-Haus Einrichtung Mozartstraße 21-22. Es gab für die Gäste vieles über unsere Arbeit zu erfahren. Sie besuchten unsere Bewohnerinnen und Bewohner in ihrer Gruppe. Ganz besondere Freude hatten alle zusammen bei Kaffee und Kuchen und bei gemeinsamen Spielen und Singen im Garten. Ein Evangelist aus dem indischen Team war sehr ergriffen von der Herzlichkeit, die ihm von unseren Bewohnerinnen und Bewohnern entgegenkam. Unsere Bewohnerin, Frau Brigitte Suckau, war glücklich, ihren Freund Singh wieder zu sehen.

Zurück