Heilbronn: Mit Hort und Hausaufgabenbetreuung Regelangebot gestartet

Erstellt von Steffen Fiedler |

Heilbronn.Im Jahr 2005 wandte sich die Stadt Heilbronn mit ersten Überlegungen an uns, die Angebote der Flexiblen Hilfen für Kinder bis ca. 12 Jahren in ein Regelangebot „Hort“ umzubauen.

Ausgangspunkt waren Städtevergleichszahlen, die aus Sicht der Stadtverantwortlichen einen Ausbau der Regelangebote und eine weitere Reduzierung der Erziehungshilfeangebote erforderlich machten. Ziel sollte sein, die Kinder frühzeitiger und niederschwelliger zu erreichen und „schwierigere“ Kinder in ein Regelangebot zu integrieren. Zugleich wurde uns die so genannte Hausaufgaben- und Freizeitbetreuung“ an einer Grundschule angeboten. Nach langen Verhandlungen über die Rahmenbedingungen konnten die Angebote im September 2006 starten.Eine Übergangsvereinbarung mit der Stadt Heilbronn sieht vor, neben der Aufnahme von Kindern in den Hort die „Erziehungshilfekinder“ in den Flexiblen Hilfen bis Sommer 2008 schrittweise zu reduzieren. Ab dann werden sich zwei Erzieher um rund 15 bis 20 Kinder kümmern. Derzeit werden im Hort noch sechs Kinder aus den Flexiblen Hilfen betreut, neun Kinder wurden neu in den Hort aufgenommen. Dieses Verhältnis wird sich bis zum Sommer noch weiter umkehren. Die „Neuen“ sind durchweg im Grundschulalter, sie sind unmittelbar in den Schulen, zum Beispiel über Schulsozialarbeiter auf das Angebot aufmerksam geworden. Zum Teil weisen sie kaum Verhaltensauffälligkeiten auf, zum Teil ist aber ein Förderbedarf im Sinne der Erziehungshilfe zu erkennen. Hier wird versucht, mit dem Jugendamt ggfls. zusätzliche Leistungen zu vereinbaren.20 Kinder aus Migrantenfamilien nehmen die Hausaufgaben- und Freizeitbetreuung an der Dammgrundschule wahr, die täglich von 13.30 – 16.30 Uhr angeboten wird. Sie haben einen sehr hohen schulischen Förderbedarf und es kann bereits jetzt prognostiziert werden, dass sie ohne dieses Angebot nicht in unser Schulsystem zu integrieren wären.Fazit: Es war richtig und notwendig, in die Regelbetreuung einzusteigen. Wir werden uns weiter konstruktiv am Aufbau von Regel- und präventiven Angeboten in der Stadt beteiligen; wir werden uns aber auch kritisch zu Wort melden, wenn „Kinder mit Erziehungshilfebedarf“ in diesen Angeboten nicht zu ihrem Recht kommen, vor allem mit Blick auf die Stellenreduzierung im Hort 2008. Dies wird auch eine Prüffrage sein bei den zu erwartenden Vernetzungen zwischen Jugendhilfe und Ganztagsschule.

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