Bischof Dr. Singh Komanapalli zu Besuch im Friedenshort – Projekt nach Tsunami-Katastrophe ließ neue Familien entstehen

Erstellt von Henning Siebel - 10.4.2006 |

Freudenberg. Im Rahmen seines vierwöchigen Deutschlandaufenthalts war der evangelische Bischof Dr. Singh Komanapalli aus dem südindischen Vishakapatnam am 7. April auch zu Besuch im Friedenshort in Freudenberg. Schon seit einigen Jahren gibt es freundschaftliche Kontakte, die aufgrund des sozialmissionarischen Kooperationsprojekts für poliogeschädigte Kinder entstanden sind, das der Friedenshort mit Emmanuel Ministries Associations in Südindien eingegangen ist. Zuletzt war – wie berichtet – eine Delegation des Friedenshortes im Dezember 2005 in Indien zu Gast. Bischof Dr. Singh berichtete den Friedenshortschwestern in Wort und Bild über aktuelle Projekte. Einige der mehreren hundert Gemeinden, die seiner Zuständigkeit unterliegen, waren auch von der Tsunami-Katastrophe betroffen. Familien wurden auseinander gerissen, Existenzen zerstört. „Wir haben dann relativ schnell mit unserem ,Witwen-Programm’ begonnen“, berichtete Bischof Dr. Singh. Hierbei nehmen Frauen, die ihre Ehemänner durch die Katastrophe verloren haben, Kinder zu sich auf, die zu Waisen geworden sind. Es hat sich gezeigt, dass diese Frauen besser mit ihrem Schicksal fertig werden, weil sie wieder eine Aufgabe, einen Lebenssinn bekommen – und die Kinder haben ein neues Zuhause. „Dieses Projekt hat biblisch einen starken Bezug zu Karfreitag“, so Bischof Dr. Singh.

Er verwies hierzu auf das 19. Kapitel des Johannes-Evangeliums, als Jesus am Kreuz seine Mutter Maria bat, seinen Lieblingsjünger Johannes wie einen eigenen Sohn aufzunehmen und Johannes anwies, Maria nun als seine Mutter anzunehmen. Mit Freude berichtete der Gast aus Indien zudem über die stetig wachsenden Gemeinden – und dies, obwohl viele Menschen Anfeindungen ausgesetzt sind, wenn sie sich als Christen bekennen und zum Teil auch aus der dörflichen Gemeinschaft ausgestoßen werden. Ausgesetzt werden nach wie vor viele Kinder, die dann in den Heimen von Bischof Singh ein neues Zuhause finden, nachdem sie dort zum Teil einfach vor die Tür gelegt werden. Es ist die große Armut, die Familien zu diesem Schritt führt, der zugleich aber auch Ausdruck der Hoffnung ist, ihren Kindern in diesem christlichen Werk zu einer Zukunftschance zu verhelfen.

Zurück