"Haus Sonnenland" in Heiligengrabe - zur Einweihungsfeier war der Name Programm

Erstellt von Henning Siebel - 15.9.2005 |

Heiligengrabe. Es war ein Tag, wie er nicht besser zur Einweihung von „Haus Sonnenland“ passen konnte: Bei der Einweihungsfeier am 9. September verwöhnten Sonnenschein und ein blauer Himmel die rund 100 Gäste. Dr. Volker Bärthel (Diakonische Hausleitung Einrichtung Heiligengrabe) freute sich, dass er als Gäste auch die mit dem Projekt „Haus Sonnenland“ befassten Vertreter des Landkreises Ostprignitz-Ruppin, der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) und Ortsbürgermeister Egmont Hamelow begrüßen konnte. „Dieses Haus ist ein besonderes Geschenk, ein richtig gutes Vogelnest für Rotkehlchen und Spatzen“, betonte Pfr. Leonhard Gronbach, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Diakonissenhaus Friedenshort, in seiner Begrüßung mit Blick auf die Namensgebung für die zwei Wohngruppen, die nun in „Haus Sonnenland“ ihr neues Domizil haben. Als Bibeltext für seinen Gruß hatte Pfr. Gronbach den 84. Psalm ausgewählt und eine Verbindung zur Einweihungsfeier geknüpft: „Wir dürfen uns heute wirklich mit Leib und Seele freuen.“ Den Kindern und Jugendlichen der beiden Wohngruppen sowie ihren Betreuern wünschte Pfr. Gronbach, dass sie „die Sonne in ihren Herzen mitnehmen, die uns heute scheint.“ Mitnehmen konnten die 12 „Rotkehlchen und Spatzen“ aber auch noch etwas anderes: einen besonderen „Vogelgruß“ des Vorstandes. Oberin Sr. Christine Killies hielt putzige Stofftiere der beiden Vogelarten parat und überreichte die neuen „Mitbewohner“ an die beiden Gruppen. Zuvor hatten die Kinder und Jugendlichen, die sich schon seit Mitte Juli in ihrem neuen Haus einleben, ihren ganz persönlichen Dank ausgedrückt: „Wir wollen heute danke sagen“, sangen sie zusammen mit Gruppenleiterin Sr. Astrid Lehmann.Rotkehlchen und Spatzen als kleine "Mitbewohner"

Landeskirchenrat i.R. Siegfried W. Grünhaupt, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung Diakonissenhaus Friedenshort, lobte in seinem Grußwort die Beharrlichkeit von Vorstand, kaufm. Leitung und Einrichtungsleitung in Heiligengrabe, um die Idee des „Haus Sonnenland“ in die Tat umzusetzen. Diese Beharrlichkeit verbildlichte er mit einer Geschichte eines Hirten in den französischen Alpen, der – ohne zu wissen, ob er am Ende erfolgreich sein würde – eine karge Landschaft über Jahre hinweg mit Saatgut für verschiedene Bäume versah, um wieder einen Wald entstehen zu lassen. Grünhaupt betonte zudem, dass sich auch die pädagogische und betreuerische Arbeit der Diakonissen und Mitarbeitenden mit der Beharrlichkeit dieses Hirten vergleichen lasse: „Da kann und wird häufig mit Treue im Kleinen etwas Großes in Bewegung gesetzt“. Abschließend zitierte er Mutter Eva, die über das erste, vor 95 Jahren in Miechowitz eingeweihte „Haus Sonnenland“ gesagt hatte: „Es ist ein ganz besonders liebliches Haus, das mit Recht den Namen ,Sonnenland’ trägt, weil viel Licht und viel Liebe darin wohnen,“ „Ein Traum wurde wahr“, war der Eindruck von Bürgermeister Egmont Hamelow, der dem Friedenshort für die Verwirklichung dieses Projekts dankte. Hamelow ging zudem auf die Beteiligung der Gemeinde zum Bau des Rodelbergs ein. „Man munkelt, dass er nun die höchste Erhebung hier im Umkreis ist, ich befürchte, wir müssen die karthografischen Karten ändern“, schmunzelte der Bürgermeister.

Äbtissin Dr. Friederike Rupprecht brachte für das Kloster Stift zum Heiligengrabe ihre „große nachbarschaftliche Freude über das neue Haus“ zum Ausdruck. „Mit der Verwirklichung von Haus Sonnenland ist ein Herzenswunsch in Erfüllung gegangen“, hob Helena Scherer als Regionalleiterin der Tiele-Winckler-Haus GmbH hervor. Sie hat das Projekt fachlich begleitet. Welches Geschenk sich das Leitungsteam des Tiele-Winckler-Hauses für die Wohngruppen in „Haus Sonnenland“ ausgedacht hatte, wurde von Susanne Bürkle und Birgit Lyongrün geschickt in einem Anspiel verpackt: Ein Hund soll demnächst vierbeiniger Mitbewohner werden. Möglichkeit zur Besichtigung Im Anschluss an den Festakt bestand für die Besucher die Möglichkeit, „Haus Sonnenland“ unter fachkundiger Führung zu besichtigen. Zuvor hatten Oberin Sr. Christine Killies, Gruppenleiterin Sr. Astrid Lehmann und Kuratoriumsvorsitzender Siegfried W. Grünhaupt den Eingang zum Gebäude freigegeben und das obligatorische rote Band zerschnitten. Nach einer Stärkung mit einem reichhaltigen Mittagessen und kühlen Getränken fand der Einweihungstag mit einem bunten Nachmittagsprogramm seine Fortsetzung, das von Christoph Albrecht (Leitung Behindertenhilfe Heiligengrabe) und Öffentlichkeitsreferent Henning Siebel moderiert wurde.

Gleich zweimal ging es in luftige Höhen: Ballon-Wettbewerb und 27 Meter hoher Hebekran Die verschiedenen Wohngruppen und die Schwesternschaft überbrachten musikalische Grüße. Claudia Neubarth & Hans Serner vom „Marion-Etten-Theater“ aus Lindenberg begeisterten Jung und Alt mit ihrem Stück vom „Zaunkönig“. Mit ihren liebevoll gestalteten Figuren erzählten sie die Geschichte, wie der kleinste einheimische Vogel zu seinem Namen gekommen ist. Und gleich zweimal ging es an diesem Nachmittag hinauf in luftige Höhen. Beim ersten Mal aber nur indirekt. Rund 100 Luftballons starteten mit unbekanntem Ziel im Rahmen des Weitflug-Wettbewerbs. Außerdem bestand für schwindelfreie Besucher die Möglichkeit, sich von einem Hebekran auf 27 Meter Höhe bugsieren zu lassen und das Festgelände von oben zu betrachten. Oberin Sr. Christine Killies beschloss diesen ebenso feierlichen wie fröhlichen Tag, der allen Beteiligten in guter Erinnerung bleiben wird.

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