In der Kreuzkirche von Wiedenest wurden die Schwestern von Pfr. Michael Kalisch empfangen
In der Kreuzkirche von Wiedenest wurden die Schwestern von Pfr. Michael Kalisch empfangen
Die kleine Dorfkirche ist malerisch gelegen
Die kleine Dorfkirche ist malerisch gelegen
Die eindrucksvollen Malereien in der Kirche in Lieberhausen
Die eindrucksvollen Malereien in der Kirche in Lieberhausen
Sr. Erika Kesper war gut vorbereitet, um den Schwestern Erläuterungen zu geben
Sr. Erika Kesper war gut vorbereitet, um den Schwestern Erläuterungen zu geben
Maria tippt die Waage an, um den Mensch im Weltgericht nicht den Teufeln zu überlassen (Bildausschnitt)
Maria tippt die Waage an, um den Mensch im Weltgericht nicht den Teufeln zu überlassen (Bildausschnitt)

Fröhliches Miteinander und eindrucksvolle „Bonte Kerken“

Erstellt von Henning Siebel |

Im Rahmen der ersten Schwesterntage der Friedenshort-Diakonissen gab es unter anderem gemeinsame Bibelarbeit und einen Ausflug ins Oberbergische.

Freudenberg. Zum ersten Mal kamen die Diakonissen des Friedenshortes am 14. und 15. März 2019 zu so genannten Schwesterntagen zusammen. „Wir werden das nun zweimal im Jahr anbieten. Das ersetzt den bisherigen jährlichen Konvent, der aufgrund seiner Länge für viele Schwestern zu anstrengend geworden ist“, berichtet Oberin Sr. Christine rückblickend. Gemeinsamer Auftakt war die Bibelarbeit mit Pfr. i. E. Christian Wagener zum Thema „Worauf du dich verlassen kannst!“. Hierbei griff er das Thema des diesjährigen Kirchentags auf (vgl. vorangegangenen Bericht). Grundlage dafür war Sprüche 3,5 f.: „Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand …“. Dies bedeute nicht, dass wir unseren Verstand ausschalten sollen, führte Pfr. i. E. Wagener aus. Aber es gelte, diesen nicht zu überschätzen. Weisheit und Klugheit seien nur verlässlich, wenn sie in Gott gegründet sind. Gott kommt uns nahe in Jesus Christus, auf seine Liebe ist Verlass. „Wer Gott begegnet, wer seine Zusage hört, kann sich verlassen, muss nicht immer alles selber in der Hand behalten, kann loslassen, sich überlassen, fallen lassen und auffangen lassen“, so Pfr. i. E. Wagener.

Den gemeinsamen Nachmittag hatten Sr. Erika Kesper und Sr. Dorothea Breit vorbereitet. Ein „Wimmelbild“ zur Jahreslosung 2019 war Grundlage, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Zu Ausschnitten des Bildes, die auf Kärtchen aufgedruckt waren, galt es spontan eine kleine Geschichte zu erzählen. „Das war wirklich ein schöner und auch inhaltsreicher Austausch“, freute sich Sr. Christine. Sr. Christa Grams spielte Volkslieder auf dem Klavier an, die erraten werden mussten. War das Lieder-Rätsel gelöst, sangen alle gemeinsam die erste Strophe.

Zwei der insgesamt fünf „Bonte Kerken“ (bunte Kirchen) im Oberbergischen waren das Ziel des Schwesternausflugs am Samstag. Pfr. Michael Kalisch empfing die Besucherinnen in der malerisch gelegenen Dorfkirche von Wiedenest, einem Ortsteil von Bergneustadt. Die Anfänge der kleinen Kirche reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück. Der Legende nach soll im 13. Jahrhundert ein Kreuzfahrer einen Holzsplitter des Kreuzes Jesu in der Kirche niedergelegt haben. Es entwickelte sich eine Wallfahrt zu dieser Reliquie. Die Deckenmalereien zeigen unter anderem die so genannte Kreuzlegende, angelehnt an die „Legenda aurea“, eine berühmte Legendensammlung aus dem Mittelalter. Diese zeigen in insgesamt 16 Motiven die Geschichte des Kreuzholzes Jesu, dessen Ursprung ein Zweig des Paradiesbaumes gewesen sein soll, gepflanzt auf dem Grab Adams.

Eine Führung durch die zweite Kirche in Lieberhausen, einem Ortsteil von Gummersbach, hatte Sr. Erika Kesper vorbereitet. Die spätromanische dreischiffige Pfeilerbasilika wurde 1174 erstmals urkundlich erwähnt. Sie verfügt über die umfangreichsten Wand- und Deckenmalereien der fünf „Bunten Kirchen“. Die übertünchten Malereien, die als ein gewisses Alleinstellungsmerkmal vor und nach der Reformation entstanden sind, wurden 1911 bis 1913 und erneut 1954 restauriert. Zu sehen sind unter anderem Motive zu den zehn Geboten, der Schöpfung, dem Sündenfall, dem Drachenkampf St. Georgs, dem Jüngsten Gericht und zu Johannes dem Täufer. „Nach den Besichtigungen haben wir uns in der ‚Rengser Mühle‘ gestärkt; wir wurden dort sehr freundlich empfangen und bedient“, so Sr. Christine.

Mit dem Gottesdienst zum Wochenschluss am Samstagabend und dem gemeinsamen Abendmahl klangen die beiden Tage froher Gemeinschaft und inhaltsreichen Erlebens aus.

Zurück