Günter Stöckmann - Bilder und Zeichnungen

Erstellt von Henning Siebel |

Die Magistrale der Park-Klinik Weißensee zeigt einen Querschnitt des künstlerischen Schaffens des leider kürzlich verstorbenen Bewohners aus dem "Haus Erntekranz".

Berlin-Hellersdorf/Weißensee. Den Abschluss seiner Ausstellung kann Günter Stöckmann leider nicht mehr erleben. Nach schwerer Erkrankung ist der Bewohner des „Haus Erntekranz“ der Tiele-Winckler-Haus GmbH vor wenigen Tagen im Alter von 78 Jahren verstorben. Seit März ist ein Querschnitt seines künstlerischen Schaffens unter dem Titel „Günter Stöckmann – Bilder und Zeichungen“ in der Magistrale der Park-Klinik Weißensee zu sehen. Die Ausstellung endet am 30. September 2018 (Schönstraße 80, 13086 Berlin, geöffnet rund um die Uhr)

Künstlerisches Schaffen ist ein Schwerpunkt in der Begleitung von Menschen mit geistiger Behinderung im „Haus Erntekranz“ in Berlin-Hellersdorf. Das Haus verfügt im Erdgeschoss über ein eigenes Atelier, welches Kunsttherapeut Oliver Teuscher betreut. Seit Anbeginn verbleibt dabei die Kunst nicht im „eigenen Zirkel“, sondern ist auch immer Gegenstand von Ausstellungen.

Künstlerische Grundlagen in der Kindheit gelegt

Zu den fleißigsten Kunstschaffenden gehörte Günter Stöckmann. Seit 1999 lebte er im „Haus Erntekranz“, aber die Grundlagen für künstlerisches Tun wurden bereits in seiner Kindheit gelegt, wie im Begleitprospekt seiner Ausstellung erläutert wird. Ein Künstler und Nachbar brachte dem jungen kunstinteressierten Günter die Grundlagen der Bildgestaltung bei. Prägende Erlebnisse waren zudem die Fahrten mit seinem Vater, der als Binnenschiffer rund um Berlin unterwegs war. Es ist denkbar, dass Eindrücke davon zum Beispiel in seinen Landschaftsbildern auftauchen.

Die Ausstellung in der Park-Klinik zeigt Werke aus 18 Jahren, die Oliver Teuscher sorgsam zusammengestellt hat. Neben den teils großformatigen Landschaftsbildern, die manchmal märchenhaft anmuten, zum Beispiel auch Anlehnungen an die italienische Frührenaissance mit der Madonna von Raffael, den Badenden von Paul Cezanne oder einem Stilleben von George Braque. „Stöckmanns Bilder sind durch ihn hindurchgegangen durch seine geheime innere Welt, von der wir etwas erahnen können, wenn wir seinen Erzählungen aufmerksam folgen“, schreibt Jürgen Köhler im Begleittext zur Ausstellung.

Der Tod Günter Stöckmanns ist ein Verlust für die Einrichtung, für die Mitarbeitenden und Mitbewohner. Wir werden ihn in der nächsten Ausgabe unseres Hausmagazins und auf unserer Webseite noch mit einem ausführlichen Beitrag würdigen.

Zurück