Abschiedsfest als bunter Reigen überraschender Ideen

Erstellt von Henning Siebel |

Mitarbeitende aller Regionen des Friedenshortes sorgten bei der dreistündigen Veranstaltung zur Verabschiedung von Pfr. Leonhard Gronbach für ein abwechslungsreiches Programm.

Freudenberg. Überraschung vollkommen gelungen – mit drei Worten lässt sich bilanzieren, was zuvor mehr als drei Stunden lang an abwechslungsreichem Programm bei der internen Verabschiedungsfeier für Pfr. Leonhard Gronbach geboten worden war. „Das war in der Planung zuweilen schon leicht konspirativ“, sagt Öffentlichkeitsreferent Henning Siebel rückblickend, der federführend zusammen mit Jürgen Grajer (Regionalleitung Süd der Ev. Jugendhilfe Friedenshort) die Organisation übernommen hatte. Denn eine Überraschung sollte es sein und bleiben, was die Mitarbeitenden aller Regionen des Gesamtwerks sowie der Gesamtverwaltung für diese Verabschiedungsfeier am 30. Juni 2018 vorbereitet hatten, an der stellvertretend aus allen Arbeitsfeldern rund 300 Mitarbeitende teilnahmen, dazu Friedenshort-Diakonissen und Hausgemeinschaft.

Das Planen im Geheimen ging bereits los mit den Moderatoren Till Florian Beyerbach und Lukas Ullrich („Play Luther“, „Eure Formation“), die für die Veranstaltung engagiert worden waren und nicht bloß „ansagten“, sondern als professionelle Schauspieler alle Beiträge in einen humorvoll-launigen und sprachlich intelligenten Gesamtzusammenhang stellten. Auch einen kompletten Film über mehrere Monate hinweg zu produzieren, ohne dass der Protagonist davon etwas mitbekommen sollte, stellte eine Herausforderung dar. Die Dreharbeiten für „Pfr. Gronbach und der Friedenshort - 21 Jahre Leitender Theologe“ erfolgten daher beispielsweise ausschließlich in dessen Abwesenheit. Projekte, Begegnungen und Begebenheiten aus 21 Jahren wurden in der vom Öffentlichkeitsreferat gemeinsam mit mundus-TV erstellten Produktion wieder lebendig - garniert mit spektakulären Drohnen-Aufnahmen vom Friedenshort-Gelände und Statements der Vorstands-Kollegen sowie des langjährigen Regionalleiters (Region West) Reinhard Wüst. Bis wenige Tage vor der Veranstaltung feilten die Beteiligten noch an Moderation, Ablauf und Regie-Plan. Mediengestalterin Patricia Lutter erstellte ein passendes Screen-Design für die LED-Wand. Dann konnte das Abschiedsfest in der Zelthalle auf dem Friedenshort-Gelände starten.

Pfr. i.E. Christian Wagener nahm die Gäste zu Beginn der Veranstaltung in seiner humorvoll-besinnlichen Kurzandacht mit „zu einem Ort, der die Anziehungskraft einer Pilgerstätte besitzt und die der heute zu Ehrende regelmäßig aufgesucht haben soll – dem Baumarkt.“ Dieser bilde eine verlässliche Konstante in allem Wandel und bei aller Veränderung. Jedoch zeige der Baumarkt nur die Fülle an Möglichkeiten, die Realisierung liege an uns Menschen. Wirklich tragfähige, starke Verbindungen könnten nicht durch Schrauben oder Dübel hergestellt werden: „Die Schraube, die Gegenwart und Zukunft, die unsere Arbeit und unsere Ruhe, die unsere Beziehungen und die Gemeinschaft in Diakonie und Kirche zusammenhält, das ist die Liebe Gottes in Jesus Christus.“

Autobahn-Kilometer als Thema

Im Anschluss startete der abwechslungsreiche Reigen an Beiträgen. Etwas „Typisches“ und auf die Region Bezogenes sollte es sein, so war die Aufgabenstellung an die Beteiligten im Vorfeld formuliert worden. Da lag es fast auf der Hand, dass etwas zum Thema wurde, was ein bundesweit tätiges und zwischen Berlin und Heilbronn verortetes Werk an Notwendigkeiten mit sich bringt: Die vielen Kilometer auf der Autobahn, die Pfr. Gronbach mit Dienstreisen absolvierte. „Szenen einer Dienstfahrt oder on the road again“ hatte daher die Region Süd ihren Auftritt genannt, bei dem Pfr. Gronbach mit Sr. Christine unterwegs ist und beide einige Begebenheiten Revue passieren lassen, zu denen dann jeweils passende Musik aus dem „Autoradio“ erklang. Auch die Region Ost hatte sich in ihrem „Autofahrer-Sketch“ dem Thema Dienstreisen gewidmet.

Zusammen mit dem Filmemacher Detlev Fluch ließ die Tiele-Winckler-Haus GmbH die gemeinsame Zeit mit Pfr. Gronbach in einem Kurzfilm Revue passieren. Der Film erinnert an Projekte und Einrichtungen, deren Entstehung und Entwicklung Pfr. Gronbach mit angestoßen oder begleitet hat, die Leitungsverantwortlichen kommen mit persönlich gehaltenen Grüßen zu Wort. Auch verschiedene „Highlights“ werden darin wieder lebendig, so das inklusive Kreuze-Kunstprojekt vom 1. Ökumenischen Kirchentag 2003, das Kiez-Kunstprojekt „Art goes Nachbarschaft“ von Gerald Auler, die Zusammenarbeit mit Christoph Schlingensief oder das Jubiläum „100 Jahre Tiele-Winckler-Haus“. Mit den jüngsten Protagonisten im Reigen der Beiträge wartete die Region Nord auf. Nach dem Vorbild von „Dingsda“, bei dem Kinder Begriffe erläutern müssen, ging es in dem Video-Clip um die Beschreibung von Pfr. Leonhard Gronbach. Pfiffig, nett und gewitzt waren dabei zur Erheiterung der maßgeblichen Person und aller anderen Gäste die Erklärungsversuche der Kinder aus Einrichtungen der Region Nord. Einer wollte gar eine – zumindest brillentechnische – Ähnlichkeit mit Harry Potter erkannt haben. Ein anderer erklärte kurz und knapp „Das ist der Präsident“ und ergänzte auf Nachfrage des Mitarbeiters: „Von der ganzen Welt!“

Insgesamt für drei Auftritte hatten sich die Mitarbeitenden gesangstechnisch vorbereitet, so die Einrichtung Heiligengrabe und die Region West, die zudem in einer Präsentation an diverse Projekte erinnerte. Die Mitarbeitenden der Gesamtverwaltung hatten das Friedenshort-Lied umgedichtet, welches sie zur Erheiterung des Publikums mit farbigen Zylindern, Sonnenbrille und unter dem Arm geklemmten Aktenordnern präsentierten: „Heute nehmen wir Abschied von unserem Steuermann, und so mancher wird denken, dass das doch gar nicht wahr sein kann. Und wir wünschen ihm Glück für das kommende Stück seines Lebens, das er nun wird gehen. Gottes Segen zieh mit, und behüt‘ jeden Schritt, ja so geh‘ er der Zukunft entgegen“, lautete der Refrain und die 1. Strophe.

Video-Gruß des NRW-Ministerpräsidenten

„Wir möchten heute auch noch Menschen zu Wort kommen lassen, die Sie mit ihrem Gruß gewiss sehr überraschen“, hatte Öffentlichkeitsreferent Henning Siebel Video-Grüße angekündigt, die in das Programm mit eingebaut waren. Es ist kein Geheimnis, dass Pfr. Gronbach Anhänger des VfB Stuttgart ist. Eine Anfrage bei dem Bundesliga-Verein verlief positiv und so übermittelte Dr. Bernd Gaiser für das Präsidium des VfB Stuttgart Grüße zum bevorstehenden Ruhestand und schenkte obendrein eine 1-jährige Vereinsmitgliedschaft. Sehr herzliche Worte fand darüber hinaus NRW-Ministerpräsident Armin Laschet in seiner Grußbotschaft.

„Der Friedenshort ist eine Gemeinschaftsleistung“, hob Pfr. Gronbach in seinen Dankesworten an alle Mitarbeitenden hervor: „Ohne Sie alle, wäre das Erreichte nicht möglich gewesen und vor allem nicht ohne denjenigen, der vorangeht, dessen Segen wir erfahren dürfen und dessen Segen wir an andere Menschen weitergeben sollen.“ Sein Dank galt auch dem Kuratorium für das gewissenhafte Begleiten des Werks und alles Mittragen. Zudem freue er sich, dass der Friedenshort auch zukünftig die sozial-diakonische Arbeit im Shanti-Projekt fortsetze. Für die Regionalleitungen des Werks hatte Pfr. Gronbach aber noch ein ganz besonderes Geschenk parat, etwas, was „eine Führungspersönlichkeit benötige“ und welches er zuvor anhand der bekannten Comicserie „Peanuts“ bereits vorgestellt hatte: ein „Security Blanket“, eine Rettungsdecke in Form der blauen Schmusedecke des kleinen Linus, die ihn „vor allen Unbillen seines Comic-Lebens schützt, tröstet und situativ hilfreich ist.“ Mit dem bekannten Spruch des Comic-Helden „Von allen Charlie Browns bist du der Charlie Brownste“ überreichte Pfr. Gronbach diese „Erfolgstücher“.

Links

<link>Dia-Show zur Veranstaltung

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