Zeit im Friedenshort eine „Wegstrecke des Segens“

Erstellt von Henning Siebel |

Im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes mit rund 450 Gästen wurde Pfr. Leonhard Gronbach als Leitender Theologe in den Ruhestand verabschiedet.

Freudenberg. Mit einem Festgottesdienst und rund 450 Gästen hat die Stiftung Diakonissenhaus Friedenshort in Freudenberg am 1. Juli 2018 ihren Leitenden Theologen, Pfr. Leonhard Gronbach, in den Ruhestand verabschiedet. Der Einladung waren neben den Friedenshort-Diakonissen, Kuratoriumsmitgliedern und Mitarbeitenden aus den bundesweiten Einrichtungen des Werks, auch Vertreter aus Kirche, Diakonie, Politik und Verwaltung gefolgt. Pfr. Leonhard Gronbach lenkte als Vorstandsvorsitzender - zusammen mit Oberin und Kaufmännischer Leitung - mehr als 21 Jahre die Geschicke des sozial-diakonischen Werks.

Die Entpflichtung von Amt und Aufgaben als Leitender Theologe im Friedenshort nahm Oberkirchenrätin Doris Damke (Bielefeld) für die Diakonie der Ev. Kirche von Westfalen vor. Sie hatte am 12. Januar 1997 auch Pfr. Gronbach in sein Amt eingeführt. „Sie haben Ihre Dienstjahre im Friedenshort als Wegstrecke des Segens erlebt, als Ihnen von Gott zugedachten Ort“, betonte Damke und hob in diesem Zusammenhang die Begegnungen mit ganz unterschiedlichen Menschen unserer Gesellschaft aus Kultur, Politik, Wissenschaft und Diakonie hervor aber auch die Entwicklung des Werks, dessen Zahl an Einrichtungen sich in dieser Zeit ungefähr verdreifacht hätten. Wenn eine solche Aufgabe nun mit dem Eintritt in den Ruhestand ende, sei dies nicht leicht, denn eine Zeit der Neuorientierung und Neuausrichtung beginne.

„Das wirtschaftliche muss immer dem diakonischen Ziel dienen“

„Das wirtschaftliche muss immer dem diakonischen Ziel dienen“, zitierte Oberin Sr. Christine Killies einen der Leitgedanken Pfr. Gronbachs in ihrem Grußwort. Daran habe man sich im Vorstand gemeinsam orientiert. Zudem habe Pfr. Gronbach das Wohl der Friedenshort-Diakonissen sehr am Herz gelegen, mit dem Mutterhaus als Lebensort für deren Ruhestand.  „Sie haben sich mit Leib und Seele für das gesamte Werk und unsere Schwesternschaft eingesetzt, dafür möchte ich Ihnen herzlich danken, aber auch Ihrer Familie, die Sie sehr oft entbehren musste“, so Sr. Christine abschließend.

„Seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch“ – diesen Vers aus 1. Thess. 5 stellte Götz-Tilman Hadem, Vorstand und Kaufmännischer Leiter des Friedenshortes, seinem Gruß voran. Grund zum Danken gebe es in mehrfacher Hinsicht, zum Beispiel für alle Bewahrung während der vielen Dienstreisen, die ein bundesweit tätiges Werk erfordert habe und für nicht immer leichte Entscheidungen mit Blick auf die Weiterentwicklung des Friedenshortes, die sich auch für die wirtschaftliche Stabilität des Gesamtwerkes als richtig erwiesen hätten. „Die Not von Menschen war Ihnen nie egal, darin sind Sie auch für mich ein Vorbild gewesen“, unterstrich der Kaufm. Leiter.

Extra angereist war Bischof Dr. Jeevan R. Komanapalli, Partner im sozial-diakonischen Projekt „Shanti“ des Friedenshortes in Indien. Bischof Jeevan dankte für die gemeinsame Vision, Kindern mit Behinderungen und ihren Familien in Indien zu helfen und für die Initiative Pfr. Gronbachs, dieses Projekt im Friedenshort zu etablieren sowie fachliche und finanzielle Hilfe zu leisten.

Als Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Diakonissenhaus Friedenshort dankte Pfr. Markus Holmer (Lübtheen) für das große Engagement und die vielen Ideen, die Pfr. Gronbach in die Arbeit des Friedenshortes eingebracht habe sowie für alle Weisheit und alles Gelingen, welches Gott für die Leitung des Friedenshortes geschenkt habe. Auch wenn es an diesem Tag um Abschied gehe, so gebe es jedoch mindestens zwei gute Gründe, um zuversichtlich in die Zukunft zu schauen. Das Werk dürfe sich von Gott getragen wissen und verfüge zweitens über eine überaus engagierte, kompetente und zuverlässige Leitung und Mitarbeiterschaft.

„Durch Jesus Christus dürfen wir auch heute diese Nähe Gottes spüren"

Zuvor hatte Pfr. Gronbach in seiner Predigt über Abrahams Berufung (1. Mose 12), dem Predigttext dieses 5. Sonntags nach Trinitatis, zu den Hauptsätzen dieser biblischen Begebenheit und Gottes Aufforderung daraus: „Geh los!“ gesprochen. Wenn Gott zum Aufbruch in die Zukunft rufe, so können die Umstände zwar schwierig sein, werden sich aber in Segen wandeln, führte Pfr. Gronbach aus. Abraham werde zum Freund Gottes und habe diese Vertrautheit auch an seine Nachkommen vererbt: „Durch Jesus Christus dürfen wir auch heute diese Nähe Gottes spüren und seinen Segen erfahren.“ Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes hatte das Blechbläser-Ensemble „pro musica sacra“ übernommen, unterstützt vom erweiterten Friedenshort-Chor und einem Lied voller Fröhlichkeit, welches die indischen Kinder aus dem Partnerprojekt eingeübt hatten.

Am Samstagnachmittag hatten bereits rund 300 Mitarbeitende aus den bundesweiten Einrichtungen des Friedenshortes zusammen mit den Diakonissen in einem Verabschiedungsfest mit humorvoll-launigen Darbietungen ein Überraschungsprogramm für Pfr. Gronbach geboten.

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