"Ich bin stark - keine Gewalt" - Anti-Aggressionstraining für Kinder

Erstellt von C. Strunk - 29.11.2004 |

Siegen.Unter dem Motto „Ich bin stark - keine Gewalt!“ hatten 24 Kinder aus dem Stadtteil Fischbacherberg die Möglichkeit, an zwei Wochenenden ein umfangreiches Trainingsprogramm unter sachkundiger Anleitung zu absolvieren. Die 12 Mädchen und 12 Jungen aus dem städtischen Jugendtreff Fischbacherberg sowie dem Kinder-, Jugend- und Familienhilfezentrum (KiJuFaz) übten in nach Geschlechtern getrennten Gruppen richtiges Verhalten in bedrohlichen Situationen ein. „Wie reagiere ich auf Provokationen?“, „Wie verhalte ich mich, wenn mir ein Stärkerer seinen Willen aufzwingen will?“ Diese und viele andere Fragen konnten den Kindern beantwortet werden. Kursleiter war ein Mitarbeiter der Organisation „Skills4life“ aus Köln. Finanziert wurde das Projekt vom Internationalen Bund. Zu Beginn des Trainingsprogamms gab es eine Vorstellungsrunde. Gemeinsam mit den Kindern wurde ein Vertrag ausgehandelt, der die Ernsthaftigkeit des Trainings unterstrich. Dieser beinhaltete „Zuhören, Mitmachen, Nicht stören“. Die Kinder machten Vorschläge, welche Sanktionen bei Nichteinhaltung erfolgen sollen. Zum Einstieg galt es, Bilder mit verschiedenen Gesichtsausdrücken zu deuten: Welche Mimik ist an welches Gefühl gekoppelt? Später erfuhren die Kinder in einer pantomimischen Darstellung, wie man mit Körperhaltung und entsprechender Mimik Gefühle ausdrückt. In einem Rollenspiel wurden verschiedene bedrohliche Situationen aus dem Alltag von den Kindern nachgespielt. In der Gruppe der Mädchen lag der Schwerpunkt in der Stärkung des Selbstbewusstseins. Das Erlernen, Bedürfnisse zu äußern und den eigenen Standpunkt zu vertreten stand hier im Vordergrund. Die Mädchen übten im Rollenspiel, wie man mit Stimme und Körpersprache seine Bedürfnisse deutlich mitteilen und erforderliche Grenzen setzen kann. Lernziel und Erkenntnis dieser Aktionen: Sich nicht auf die Provokationen Stärkerer einlassen, sondern diesen ausweichen! Nur so kann die Spirale der Gewalt unterbrochen werden. Ware Stärke liegt in der Vermeidung tätlicher Auseinandersetzungen! Vor allem die Mädchen sollen den Mut aufbringen, in gefährlichen Situationen deutlich „Nein“ zu sagen. Am Ende waren sich alle Beteiligten darüber einig, dass diese erfolgreiche Kooperation eine rege Teilnahme ermöglichte. Denn: Kinder brauchen eine intensive Unterstützung beim Erlernen eines gewaltfreien, konstruktiven Umgangs miteinander.

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