„Reframing 2018“: Außergewöhnliche Ausstellung im Herzen Berlins

Erstellt von Gerald Auler, Wohnprojekt Weißensee |

Werke aus verschiedenen Einrichtungen des Tiele-Winckler-Hauses begeisterten die Besucher in den Galerie-Räumen des "Intaqt".

Berlin. „Reframing“ lautet der Titel einer außergewöhnlichen Ausstellung, deren Vernissage am 23. Februar in den Galerieräumen von „Intaqt“ stattfand, einem transaktionsanalytischen Ausbildungsinstitut für Qualitätsmanagement und Organisationsentwicklung. Den zahlreichen interessierten und begeisterten Besucherinnen und Besucher wurden exquisite Kunstwerke von vier Bewohnern aus den Einrichtungen Weißensee, Lichtenrade und Friedenau der Tiele-Winckler-Haus GmbH präsentiert. Der Begriff „Reframing“ stammt aus der systemischen Therapie und kann übersetzt werden mit: Dinge in einen neuen Rahmen stellen, der Verborgenes zum Vorschein bringt. Verantwortlich für Konzeption und Umsetzung war Kunsttherapeut Gerald Auler (Wohnprojekt Weißensee) in Zusammenarbeit mit den Leiterinnen des Instituts Katharina Stahlenbrecher und Jule Endruweit. Die Bilder und Fotos, welche für ein ganzes Jahr zu sehen sein werden, haben Guntram Schlömp, Gerhard Seelen, Danny Below und Adel El Abtei geschaffen. Es ist die erste Ausstellung des Instituts mit Werken von Menschen mit geistiger Behinderung.

Erläuterungen von Gerald Auler

Gerald Auler erläuterte bei der Vernissage die Bedeutung von Kunsttherapie für das Wohnprojekt Weißensee und ging auch auf die Entstehung der Kunstwerke ein. Nach seinen Erfahrungen besitze Kunsttherapie eine "heilsame und freudvolle Kraft": "Gerade Menschen mit geistiger Behinderung erfahren hier seelische Entlastung, weil sie sich schöpferisch frei, selbstbestimmt, eigenverantwortlich und emotional in ihren Bildern ausdrücken und ihr inneres Erleben mitteilen können." So besitze zum Beispiel Guntram Schlömp ein ganz erstaunliches Gespür für Farbe, Form und Komposition, beschrieb Auler die besondere Begabung des Künstlers. Seine besten Bilder erinnerten an den späteren Jean-Michel Basquiat, einem US-amerikanischen Graffiti-Künstler und Maler. Auler dankte auch den Leitungsverantwortlichen der Tiele-Winckler-Haus GmbH, welche den Nutzen von Kunst- und Musiktherapie bereits schon früh erkannt und fest in der Konzeption für die Bewohnerinnen und Bewohnern verankert hätten. Außerdem galt sein Dank der Kunsttherapeutin Frauke Schärff, welche die anschließenden Gespräche über die ausgestellten Bilder mit ihrem „Insider-Wissen“ zu den Künstlern aus Friedenau und Lichtenrade bereicherte.

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