Grundsteinlegung von Haus „Sonnenland“ – „Dem Leben Zukunft“ in die Tat umgesetzt

Erstellt von Henning Siebel - 20.12.2004 |

<Heiligengrabe. Nachdem der Himmel morgens noch Wolken verhangen war, ließ sich die Sonne am 16. Dezember pünktlich um 11 Uhr zur Grundsteinlegung von „Haus Sonnenland“ blicken. So heißt das im Bau befindliche Wohnheim für schwerst mehrfachbehinderte Kinder und Jugendliche (überwiegend aus der Wohngruppe „Mutters Freude“ aus Haus „Friede“) der Stiftung Diakonissenhaus Friedenshort. Bislang wohnen die betreuten Kinder und Jugendlichen noch in einem aus DDR-Zeiten stammenden, über 30 Jahre alten Gebäude, welches den heutigen Anforderungen an die Behindertenhilfe aber nicht mehr entspricht. In unmittelbarer Nachbarschaft zu Haus „Wiesengrund“ gelegen, sind zwei Wohngruppen für jeweils sechs Kinder vorgesehen, die in Haus „Sonnenland“ ganzheitlich heilpädagogisch betreut werden. Ein so genannter „Snoezelraum“ zur Entspannung, ein Bewegungsraum mit Sprossenwand, ein Kugelbad und diverse Außenanlagen wie eine Rutschbahn und Schaukeln dienen insbesondere der motorischen Entwicklung. Das Land Brandenburg übernimmt 90 Prozent der förderfähigen Kosten, den Rest muss der Friedenshort selbst aufbringen. Voraussichtlich im Sommer 2005 soll das Gebäude fertig gestellt sein. Kinder und Jugendliche der WG „Mutters Freude“ – die auch ein spezielles „Sonnenland-Lied“ einstudiert hatten, Gäste aus Verwaltung auf Gemeinde- und Kreisebene sowie Vorstand, Kuratoriumsmitglieder und die Heiligengraber Schwesternschaft des Friedenshortes waren zum Festakt gekommen

< „Ich bin froh, dass wir heute die Grundsteinlegung feiern können, noch bevor das Dach über uns errichtet wird“, begrüßte Dr. Volker Bärthel die Gäste und spielte auf den sehr raschen Baufortschritt an. Für ihn war es gewissermaßen die erste offizielle „Amtshandlung“, am 1. Dezember hatte Dr. Bärthel die Aufgabe der diakonischen Hausleitung der Einrichtung Heiligengrabe übernommen. Architekt Gerald Kannenberg (Wittstock), der das Gebäude entworfen hat, freute sich, dass „dieses langersehnte Projekt nun materielle Gestalt annimmt.“ "Haus Sonnenland wird ein Haus zum Wohlfühlen" Haus Sonnenland werde ein Haus zum Wohlfühlen, das den unterschiedlichen Behinderungen der zukünftigen Bewohner entspreche: „Dem Leben Zukunft – dieser Leitspruch wird hier in die Tat umgesetzt.“ Pastor Henning Holtz, der im aktiven Ruhestand das Kinderhaus-Projekt begleitet hat, erinnerte an die Eröffnung von „Haus Friede“ am 29.9.1973, welches in der damaligen DDR ein Vorzeige-Projekt gewesen sei. „Er ist unser Friede“, dieser Leitspruch von Mutter Eva aus Psalm 103 hatte anlässlich des Friedenshort-Geburtstags dem Haus seinen Namen verliehen. „Das Thema Friede soll die Wohngruppe Mutters Freude auch weiter begleiten“, betonte Pastor Holtz. Er hoffe, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Haus Sonneland, sich diesen Frieden schenken lassen und ihn auch weitergeben.

< „Haus Sonnenland ist ein wichtiger Eckpunkt für die Zukunftsperspektiven des Friedenshortes, insbesondere hier in Heiligengrabe“, unterstrich Pfr. Leonhard Gronbach, leitender Theologe der Stiftung Diakonissenhaus Friedenshort. Für die Kinder und Jugendlichen werde auch ein Grundstein zur Freude für das lang ersehnte und erbetete Haus gelegt. Pfr. Gronbach erinnerte daran, dass dieser Grundstein seine Bedingung und Berechtigung aus dem lebendigen Christus Gottes erfahre, so wie es im 1. Petrusbrief dargelegt werde. Gratulation für den "Mut, hier zu investieren" „Ich gratuliere dem Friedenshort für seinen Mut, hier zu investieren“, sagte der Heiligengraber Bürgermeister Egmont Hamelow. Er freue sich, dass nun der Gutschein zur Anlegung einer Rodelbahn für den Außenbereich eingelöst werden könne, den er im vergangenen Jahr Pastor Henning Holtz bei seiner Verabschiedung in den Ruhestand überreicht habe. Christoph Albrecht, Leiter der Behindertenhilfe in Heiligengrabe, befüllte zusammen mit den zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohnern von Haus „Sonnenland“ die Kassette mit dem Friedenshort-Leitbild, der Konzeption, einem Bauplan, Münzen sowie einer Tageszeitung, bevor sie in den Grundstein versenkt wurde. „Mein Leben hat Zukunft, ich kann mich nach meinen Möglichkeiten entwickeln. Dies sollen die Kinder in Haus Sonnenland erfahren“, so der Wunsch von Christoph Albrecht. „Einen anderen Grund kann niemand legen, als den der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“ Diesen Bibelvers hatte sich Pfr. Gronbach für das traditionelle Hammer-Klopfen ausgesucht, welches die Standhaftigkeit des Gebäudes symbolisieren soll. Oberin Sr. Christine Killies, Dr. Bärthel, Bürgermeister Hamelow und Äbtissin Dr. Rupprecht schlossen sich an. Zum Aufwärmen ging es nach dem gut einstündigen Festakt in den Speisesaal des Tiele-Winckler-Hauses. Hier erfreuten sich alle an leckeren Jägerschnitzeln sowie einer guten Tasse Kaffee und Kuchenvariationen im Anschluss.

Zurück