Ausdruck großer Verbundenheit

Erstellt von Stephan Drüen + Henning Siebel |

Mitarbeitende sowie Bewohnerinnen und Bewohner gestalteten eine besondere Morgenandacht für die Friedenshort-Diakonissen in Heiligengrabe vor deren Umzug ins Mutterhaus.

Heiligengrabe. Vor zwei Jahren haben wir bereits über den Beschluss von Schwesternrat und Kuratorium berichtet, dass das gemeinschaftliche Leben aller Friedenshort-Diakonissen seinen Platz im Mutterhaus in Freudenberg haben soll. Oberin Sr. Christine Killies hatte seinerzeit ausgeführt, dass man sich intensiv Gedanken zur Zukunft der stetig kleiner werdenden Schwesternschaft des Friedenshortes gemacht habe: „Alle Diakonissen der Stiftung sollen die Möglichkeit haben, wie üblich in ihrem Mutterhaus betreut und geistlich begleitet zu werden. Auch für unsere gemeinsamen Veranstaltungen wie Konvente, Bibeltage oder Jubiläen bedeutet die Entfernung von über 600km zwischen Heiligengrabe und dem Mutterhaus in Freudenberg eine zu große Hürde.“ Im Januar 2015 wurden die Diakonissen im Rahmen eines besonderen Gottesdienstes aus Heiligengrabe verabschiedet. Für die noch dort verbliebene kleine Gruppe von Diakonissen waren und sind Umzüge ins Mutterhaus im Jahr 2017 terminiert.

„Von unseren Mitarbeitenden sowie den Bewohnerinnen und Bewohnern gab es den großen Wunsch einer gemeinsamen Verabschiedung“, berichtet Einrichtungsleiter Stephan Drüen. Hierfür gab es im April eine Morgenandacht, zu der Mitarbeitende aus Stiftung und Evangelischer Jugendhilfe Friedenshort sowie die Bewohnerschaft eingeladen worden waren. Die Andacht begann mit dem Lied „Die Gott lieben werden sein wie die Sonne und dem Mitarbeiterchor, der das „Friedenshortlied“ vortrug. Nach dem Morgensegen trugen Frank Blum (Mundharmonika) und Thomas Tuchel (Blockflöte) „Großer Gott wir loben Dich“ vor. Herr Blum und Herr Tuchel haben bereits als Kinder in unserem Hause gelebt. Für sie und für viele anderen bildeten die Diakonissen ihre Familie.

Einrichtungsleiter Stephan Drüen legte seiner Andacht zwei Bibelstellen zugrunde. Zum einen Johannes 16, die Verse 4c – 8 und 1. Korinther 3 die Verse 5 bis 9. Im Abschnitt des Johannes-Evangeliums verspricht Jesus in seinen Abschieds-Worten, dass er den Heiligen Geist senden wird. Im Brief an die Korinther unterstreicht der Apostel Paulus, dass es nicht um ihn und seinen Gefährten, sondern um Gottes Wirken geht. Stephan Drüen verglich die Abschiedsworte Jesu mit eigenen Erfahrungen des Abschiednehmens, sei es von einem besonders schönen Ort oder von einem lieben Menschen. Aber die besonderen Erinnerungen könne einem niemand mehr nehmen, sie seien wie „Fotos im Kopf“: „So wird es auch für Sie, liebe Schwestern, und für uns sein. Uns bleiben Erinnerungen an eine gemeinsame Zeit.  Es bleiben Fotos im Kopf.“ Aber genauso, wie Jesus seine Jünger nicht im Stich gelassen habe und der Heilige Geist uns auch heute mit Gott verbinde, bleibe die Verbundenheit der Mitarbeitenden auch über die zukünftige Entfernung hinweg bestehen. Im Korinther-Text geht es am Beispiel von Gartenarbeit um das Dienen sowie das von Gott geschenkte Wachstum. Stephan Drüen schlug dabei den Bogen zu den Diakonissen: „Sie liebe Schwestern hat Gott vor fast 71 Jahren nach Heiligengrabe geführt. Als Dienerin Gottes haben sie erst in der Region und später an verschiedenen Orten in der DDR seinen Auftrag umgesetzt. Sie haben Heiligengrabe geprägt. Sie haben, um es mit den Worten des Apostels zu sagen, gepflanzt und gegossen.“

Nach der Andacht gab es Grußworte seitens der Evangelischen Jugendhilfe Friedenshort, die Mitarbeiterin Jana Behrend mit Dank für die große Verbundenheit formulierte: „Sie, liebe Schwestern, stehen für christliche Werte wie Menschlichkeit, Fürsorge und Nächstenliebe.“  Zusammen mit den Kindern und Jugendlichen hatten die Mitarbeitenden Kekse gebacken, jede Diakonisse erhielt zudem eine Tasse mit eigenem Namen. Käthe Such (Bewohnerin) überbrachte zusammen mit Frau Drescher (Mitarbeiterin) Grüße für das Alten- und Pflegeheim „Haus Friede“. Als Geschenk gab es einen großen Baum mit vielen Erinnerungsfotos. Die Wohngruppen der Behinderten- und Eingliederungshilfe hatten als besonderes Geschenk Erde mit Blumensamen vorbereitet, die zum jeweiligen botanischen Gruppennamen passten. Abschließend dankte Stephan Drüen den Diakonissen noch einmal für alle fürbittende Anteilnahme und alle Begleitung der sozial-diakonischen Arbeit in Heiligengrabe: „Ich danke Ihnen für viele persönliche Begegnungen in denen Sie jedem den sie begegneten ein offenes Ohr, einen fürsorgenden Blick  und ein liebevolles Wort schenkten.“

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