„Gott legt sich uns quer in den Weg“

Erstellt von Henning Siebel |

Rund 150 Mitarbeitende des Friedenshortes der Einrichtung Freudenberg/Siegen sowie aus Gesamtverwaltung, Pflegewohnbereich und Hauswirtschaft stimmten sich auf Weihnachten ein.

Freudenberg. „Im Gedenken an Jesus Christus und sein Kommen in unsere Welt ist Weihnachten eigentlich der Urgrund aller diakonischer Tätigkeit“ – so begrüßte Leitender Theologe Pfr. Leonhard Gronbach, Vorsitzender Geschäftsführer der Ev. Jugendhilfe Friedenshort GmbH, am 15. Dezember 2016 Mitarbeitende, Pensionäre und Diakonissen zur Weihnachtsfeier im Bereich Freudenberg/Siegen. Er lud dazu ein, einmal über die „Erfolgsgeschichte“ von Weihnachten nachzudenken: „Es ist die Sehnsucht unser aller Herzen, vom Licht erfüllt zu sein – einem Licht, welches wir selbst nicht zu entzünden vermögen. Das Heilmittel für diese Sehnsucht heißt Immanuel – Gott ist mit uns!“ An Weihnachten habe diese Sehnsucht durch das Kind in der Krippe ein menschliches Antlitz bekommen.

Angekündigt wurde dies seinerzeit zum Beispiel den Hirten auf dem Feld. Anhand eines mittelalterlichen Fensterbildes aus England ging Pfr. Gronbach auf diese weihnachtliche Begebenheit der Verkündigung an die Hirten ein, als ihnen in gleißendem Licht, welches die finstere Nacht durchbrach, diese Verkündigung zuteil wurde. „Aktuell fällt es nicht leicht adventlich zu denken, den Advent auch in uns Weihnachten werden zu lassen“, führte Pfr. Gronbach mit Blick auf die derzeitigen Nachrichtenbilder der Zerstörung und Gewalt in Syrien, Afghanistan und andernorts aus: „Aber Gott bricht ganz real in unsere Lebenswelt hinein und legt sich uns quer in den Weg, die unendliche Liebe Gottes hat mit dem Kind in der Krippe Hand und Fuß bekommen. Er möchte auch heute unsere Nacht erhellen und uns unsere Furcht nehmen."

Anspiel "Weihnachtstraum"

Zuvor hatten Jugendliche der Wohngruppe Kohlenbach aus Siegen-Eiserfeld mit ihrem Anspiel „Weihnachtstraum“ das oft auf reinen Konsum und Erfüllen von Geschenke-Wünschen reduzierte Weihnachtsfest thematisiert. Für ihren Auftritt und auch den Mut, dies sogar mit Gesangparts zu gestalten, erhielten sie verdienten Applaus. „Reich ist, wer viel hat, reicher ist, wer wenig braucht, am reichsten ist, wer viel gibt“ –  dieses Zitat von Gerhard Tersteegen stellte Regionalleiter Frank Becker ins Zentrum seiner Ansprache. „Wenn wir diese Worte zum Maßstab des ablaufenden Jahres im Friedenshort nehmen, so waren wir sicherlich in vielerlei Hinsicht reich“, betonte Becker. Denn reich an Arbeit zu sein, gehöre auch zu den Formen von Reichtum. Becker erinnerte in diesem Zusammenhang auch an die Eröffnung neuer Wohngruppen in Siegen und dem Kreis Altenkirchen sowie damit verbundener Umzüge. Damit verbunden gewesen seien aber auch Dinge wie konzeptionelle Neuentwicklungen und Personalgewinnung, vor allem mit Blick auf die Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge: „Diese Herausforderung haben wir angenommen.“ Der letzte Teil im Zitat Tersteegens skizziere daher eine „innere Antriebsfeder“ der sozial-diakonischen Arbeit im Friedenshort, nämlich anderen Menschen etwas geben zu können: „Das leisten Sie alle in Ihren jeweiligen Arbeitsfeldern jeden Tag und dafür danke ich sehr herzlich.“

Langjährige Mitarbeitende ausgezeichnet

Traditionell ist die Mitarbeiterweihnachtsfeier auch der Ort, diejenigen Mitarbeitenden auszuzeichnen, die auf eine runde Zahl an Jahren der Dienstzugehörigkeit zurückblicken können. Für ihren jeweils 25-jährigen Dienst erhielten Regina Tilli, Jutta Tischer, Sabine Buchen und Paul Schlosser den silbernen Friedenshortstern. Mit einem gemeinsamen Abendessen klang die Mitarbeiterweihnachtsfeier aus – jedoch nicht ohne ein (fast) zum festen Programmpunkt gewordenes Quiz, welches Öffentlichkeitsreferent Henning Siebel vorbereitet hatte. Bei seinen „Schüttel-Wörtern“ galt es Begriffe aus der pädagogischen Arbeit zu erraten. Hier erwiesen sich die Mitarbeitenden als versierte Kenner ihres Fachs und fanden sogar die Lösungen für knifflige Aufgaben wie „Sei von Sirup“ (Erziehungsprozess) oder „Hegt Wipfels chic“ (Schweigepflicht).

Zurück