Besuch ION
Gruppenfoto beim Besuch in der Inobhutnahmestelle. Infos gab es von Gruppenleitung Britta Köpper (re.)
Besuch ION
Andrea Krumm-Tzoulas erläuterte einige der möglichen Aufnahmegründe für eine Inobhutnahme, flankiert von Kreisjugendamtsleiterin Anissa Mahmood (li.), Torsten Stephany und Jeremiah Agyekum Amoafum.
Besuch ION
Prof. Johannes Schädler (2.v.l.) fungierte für die ghanaischen Gäste als Dolmetscher, v.l.: Jeremiah Agyekum Amoafum, Patrick Odei Opong, Margret Oforiwaa Dwamena
Kita
Besuch in der Kita Friedensnest, re. Kita-Leiterin Sarah Faust
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Infos zum Konzept, Rahmenbedingungen und Anmeldeverfahren gab es im Kita-Bewegungsraum
Sarah Faust
Sarah Faust erläuterte per Flipchart wesentliche Aspekte zur Kita Friedensnest

Von Inobhutnahme bis zur Kita: Ghanaische Delegation beeindruckt von Arbeitsfeldern im Friedenshort

Erstellt von Henning Siebel |

Im Rahmen eines Fachaustausches und auf Einladung des Kreises Siegen-Wittgenstein waren kommunale Vertreter aus Ghana zu Gast.

Freudenberg/Ghana. Spitzenvertreter der Kommunalverwaltungen (District Assemblies) aus den ghanaischen Bezirken Nsawam-Adoagyiri und Suhum sind momentan auf Einladung des Kreises Siegen-Wittgenstein zu Besuch im Siegerland. Im Mittelpunkt des Interesses stehen Fragen der lokalen Sozial- und Gesundheitspolitik bzw. der Entwicklung von Sozial- und Gesundheitsdiensten.

Am Dienstag war ein Teil der Delegation zu Gast im Friedenshort in Freudenberg. Andrea Krumm-Tzoulas und Torsten Stephany, beide als Einrichtungsleitung der Evangelischen Jugendhilfe Friedenshort im Bereich Siegen-Wittgenstein/Märkischer Kreis tätig, informierten dabei über das ausdifferenzierte Angebot an Hilfen zur Erziehung, welches unter anderem im Auftrag des Kreisjugendamtes vorgehalten wird. Besucht wurde dabei auch die Inobhutnahmestelle, die zur Krisenintervention Adhoc-Aufnahmen von Jugendlichen ermöglicht. „Das ist sicherlich eine Herausforderung, sich immer wieder auf Neuzugänge einzustellen“, übersetzte Erziehungswissenschaftler Prof. Johannes Schädler (Uni Siegen) eine Einschätzung der ghanaischen Gäste zur typischen, eher kurzen Verweildauer der jungen Menschen in einer Inobhutnahme. Zwar bejahte dies Gruppenleiterin Britta Köpper grundsätzlich, verdeutlichte jedoch auch die Freude, die es mache, jungen Menschen in einer akuten Krisensituation helfen zu können. Den Abschluss des Besuchs bildete eine Stippvisite in der Kita Friedensnest, die der Friedenshort im August 2022 neu eröffnet hat.

Der Besuch des Friedenshortes spiegelte auch eines der grundsätzlichen Ziele wider: einen Fachaustausch zwischen den Vertretern der Kommunalverwaltungen in beiden ghanaischen Distrikten und dem Kreis Siegen-Wittgenstein sowie von ihm beauftragten freien Trägern zu ermöglichen. Das Austauschprogramm wird von Forschungsaktivitäten der Universität Siegen begleitet. Bereits seit 2017 kooperiert das Zentrum für Planung und Entwicklung Sozialer Dienste (ZPE) als interdisziplinäres Forschungszentrum mit den ghanaischen Distrikten. Konkret soll der Besuch laut Info aus der Pressestelle des Kreises den ghanaischen Vertretern und den deutschen Gastgebern ein Forum bieten, um: 

  • mehr über die Verwaltungsstrukturen, -prozesse und -praktiken der jeweils anderen Seite zu erfahren;
  • Wissen und Erfahrung über die lokale Planung und Umsetzung von Gesundheits- und Sozialfürsorge auszutauschen;
  • Austausch von Ideen und Arbeitserfahrungen zu aktuellen Herausforderungen zu fördern;
  • Interessen, Themen und Formate für den weiteren Austausch zu identifizieren.

Neben dem Besuch von Einrichtungen der Jugend- Sozial- und Gesundheitshilfe gibt es die Möglichkeit, in verschiedenen Workshops Erfahrungen und Eindrücke austauschen.

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