Tostedt. „Kleine Wunder“ – der Name ist Programm in unserer neu eröffneten Kindergruppe in Tostedt. Am 1. Mai 2023 war es endlich so weit: Nach intensiven Verhandlungen und Vorbereitungen, dem Neugestalten der Räume, kleineren Umbauten und der Personalsuche konnte die Gruppe starten. Dank des fachlichen und personellen Know-hows der bereits bestehenden und bewährten Kindergruppe in Tostedt konnte ein nahezu reibungsloser Übergang gelingen. Eine langjährige Mitarbeiterin übernahm die Gruppenleitung der „Kleinen Wunder“ und war sich der Unterstützung ihres bisherigen Teams der Kindergruppe gewiss.
Bevor die ersten Kinder einzogen, bereiteten wir uns zunächst als Team vor. Wir besprachen Abläufe, tauschten uns über Haltung sowie konzeptionell Fachliches aus, richteten die Räume ein und lernten uns gegenseitig kennen. Am 15. Mai durften wir die ersten beiden Kinder bei uns begrüßen und dann ging alles recht schnell. Binnen einer Woche war die Gruppe bis auf einen Platz belegt. Insgesamt haben wir Kapazitäten für sieben Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren. Ein Platz ist für eine Inobhutnahme vorgesehen, je nach Bedarf können wir zwei weitere Plätze für eine Inobhutnahme von Geschwisterkindern nutzen. Aufgenommen werden bei uns Kinder mit psychischen, biografischen und familiären Herausforderungen, die sie gemeinsam mit ihren Familien bei uns besser bewältigen können.
Wir nehmen die Kinder und ihre Eltern so an, wie sie sind, und arbeiten mit ihren Ressourcen gemeinsam an deren Entwicklung. Wir erarbeiten individuelle Ziele für die Familie, wobei wir darauf achten, dass diese realistisch sind und Erfolgserlebnisse möglich machen. Dadurch stärken wir nicht nur das Selbstbewusstsein der Kinder, sondern schaffen auch einen Zugang zu den Erwachsenen. Darüber hinaus benötigen die Kinder in fast allen Bereichen ihrer Entwicklung eine individuelle Förderung und Unterstützung, um Neues zu erlernen und sich auszuprobieren. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Partizipation und einer wertschätzenden Haltung.
Die Kinder gestalten gemeinsam mit der Seele des Hauses – unserer Hauswirtschaftskraft – den Essensplan. Am Nachmittag werden unterschiedliche Aktivitäten angeboten, zum Beispiel Basteln, Spiele, Sport und Ausflüge. Wir legen Wert darauf, dass jedes Kind mindestens einer sportlichen Aktivität nachgeht. Dafür schauen wir, was ihnen Freude bereitet, und melden sie dann in örtlichen Vereinen an, ganz im Sinne des sozialräumlichen Denkens. Selbstverständlich gibt es auch ein paar Strukturen und Regeln. Diese sind in diesem Alter sehr wichtig. Sie dienen den Kindern als Orientierung und geben ihnen zusätzliche Sicherheit. Wenn man die Kinder fragt, sind sie gerne hier. Sie freuen sich über die anderen Kinder auf dem Hof und die Ausflüge, auch wenn sie natürlich manchmal ihr Zuhause vermissen.
Die Gruppe und das Team haben sich gut gefunden. Es gab und gibt zwar immer Verbesserungsmöglichkeiten, aber wir bleiben dafür regelmäßig im Gespräch. Unser Konzept hat übrigens viele unterschiedliche Kooperationspartner überzeugt, dabei mussten wir teils Anpassungen an regionale Vorgaben umsetzen. Insgesamt haben wir alle zusammen die Orientierungsphase gut gemeistert und freuen uns auf die Zukunft mit und in der Kindergruppe Kleine Wunder!