Northeim. Die Olympischen Spiele der Neuzeit bestehen seit 1894. Als „Treffen der Jugend der Welt“ sollten sie dem sportlichen Vergleich und der Völkerverständigung dienen. 2010 wurden dann Olympische Jugendspiele ins Leben gerufen, was uns - den Kindern, Jugendlichen und Mitarbeitenden der Region Nord - jedoch nicht reichte.
Wir wollten nicht länger nur Zuschauer sein, sondern eigene Spiele organisieren, bei denen sich die Kinder und Jugendlichen unserer Einrichtungen der Evangelischen Jugendhilfe Friedenshort im Norden im Wettkampf messen und insbesondere sehr viel Spaß haben können. Von der Idee bis zur erfolgreichen Durchführung der ersten „Olympischen Spiele der Evangelischen Jugendhilfe Friedenshort“ auf dem Gelände der Wohngruppe Bad Gandersheim vergingen lediglich zwölf Wochen - was nicht zuletzt dem Teamgeist der Organisatoren und aller mitwirkenden Mitarbeitenden zu verdanken war.
Wir haben 10 Olympia-Disziplinen (Spielstationen) entwickelt, ein Soccer-Feld organisiert, ein Siegerpodest gebaut (Großer Dank an die Jugendwerkstatt KOMM!), ein Olympisches Feuer „geschmiedet“, einen roten Teppich besorgt, Ablaufpläne erstellt, Urkunden entworfen, Medaillen geordert und und und…Trotz bester Vorbereitung lässt sich natürlich nicht alles gänzlich beeinflussen – zum Beispiel das Wetter! Aber bereits ab Mitte September fand sich stabiles Spätsommer-Wetter ein und ein strahlend blauer Himmel lag auch am Olympia-Tag, dem 30. September 2011, über dem Gelände der Wohngruppe Bad Gandersheim. Bei sehr angenehmen 26 Grad konnte es losgehen. Pünktlich nach Zeitplan um 11 Uhr waren 70 Kinder und Jugendliche mit 30 Erwachsenen aus dem Norden und Süden der Region Nord in Bad Gandersheim zusammen gekommen, um zu starten.
Nach einer ersten Stärkung, der Auslosung der 12 regionsweit gemischten Olympia-Teams aus Kindern und Jugendlichen (den Olympioniken) und der Zuordnung der erwachsenen Spiel- und Schiedsrichter zu den Spielstationen war es soweit. Ronald Mann, Regionalleiter der Region Nord, begrüßte mit einer kurzen Ansprache alle Anwesenden, bat eine Jugendliche den „Olympischen Geist“ in Form des obligatorischen Feuers zu entfachen und erklärte die Spiele für eröffnet. Fortan spielten, kämpften und lachten die 70 Olympioniken in ihren Olympia-Teams, zeigten ihre Geschicke und traten im Fußball auf dem Soccer-Feld gegen einander an.
Von Hufeisen werfen bis Spaghettinudeln transportieren
Mit größtem Einsatz und Geschick wurden Nägel in einen Balken gehauen, Hufeisen gekonnt um Zielpfosten geworfen, eine Torwand beschossen, Gummistiefel weit geschleudert, Hula-Hoop-Springen praktiziert oder auch Spaghetti-Stangen geschickt in Maccaroni-Nudeln befördert. Weitere Disziplinen waren Dosenwerfen, möglichst viel Wasser in Schwämmen transportieren, Boccia-Kugeln zielgenau rollen und den Basketball treffsicher im Korb versenken. Nicht nur die Sonne lachte. Alle hatten sichtlich gemeinsamen Spaß. Die Olympiateams absolvierten Fahnen schwenkend ihre Stationen und sammelten Punkte, die Erwachsenen erfreuten sich an der tollen Atmosphäre und Stimmung, alle bejubelten den Wettstreit im Soccer-Feld. Und zwischendurch gab es stärkende Salate, Bockwürstchen, Kuchen und Getränke.
Niemand verliert gerne und gemäß der Regel, „Nichts ist ernster als ein lustiges Spiel, das verloren geht“, gab es kurzzeitig auch etwas traurige Gesichter. Aber das gehört dazu und spricht für die Motivation. Gekürt wurden am Ende ein Siegerteam des Soccer-Turniers und ein Siegerteam der 10 Olympia-Disziplinen. Beide Teams erhielten wie es sich gehört, jeweils eine Goldmedaille – pro Teammitglied wohlgemerkt. Und wie es bei Olympia üblich ist, gab es für die Zweit- und Drittplatzierten die verdienten Silber- und Bronzemedaillen. Aber auch alle anderen Olympioniken haben tolle Leistungen, Motivation und Mut gezeigt. Deshalb gab es für alle 70 teilnehmenden Kinder und Jugendlichen eigens für die Spiele entworfene Friedenshort-Olympia-Urkunden, die im Verlauf der Siegerehrung zeremoniell überreicht wurden.
Am Ende waren alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen glücklich und gut gelaunt, müde und zufrieden über die gelungenen Olympischen Spiele, den großen Spaß und den insgesamt so tollen Tag. Dementsprechend kann mit Freude gesagt werden: Es hat sich wirklich gelohnt! Einen herzlichen Dank an alle Olympioniken und an alle Teilhabenden.