Der letzte „Zivi“ geht bald von Bord

Erstellt von Henning Siebel |

Philip Schmidt aus Mittelhof (Kreis Altenkirchen) ist der letzte Zivildienstleistende im Friedenshort – wobei sich „letzter“ rein auf den zeitlichen Aspekt bezieht, denn der 19-Jährige ist sehr engagiert.

Freudenberg/Betzdorf. Am 30. November 3011 endet sein Dienst, den er sogar vollkommen freiwillig ableistet. Damit geht im Friedenshort auch eine rund 40-jährige Ära des Zivildienstes zu Ende. Die bisherigen Zivildienstplätze wurden nun für den neuen Bundesfreiwilligendienst umgewidmet. In welchem Umfang dieser den bisherigen Zivildienst ersetzen kann, bleibt abzuwarten. Informationen zum Bundesfreiwilligendienst gibt es <link internal-link internal link in current>Opens internal link in current windowhier auf der Webseite oder direkt in der Personalabteilung bei Herrn Strunk (02734 494-134).

Herr Schmidt, Sie wären gar nicht mehr für den Zivildienst herangezogen worden, leisten ihn aber trotzdem ab – warum?

Philip Schmidt: Ich habe im Frühjahr am Gymnasium in Wissen Abitur gemacht und hatte noch keine genauen Vorstellungen, was ich nach der Schule machen soll. Da passte der Zivildienst ganz gut. Allerdings wäre zum Beispiel Altenpflege nicht so mein Ding gewesen. Ein Bekannter hat mir von seinem Zivildienst bei der Evangelischen Jugendhilfe Friedenshort erzählt und dass es ihm gut gefallen hat. Daher habe ich einen entsprechenden Antrag gestellt und mich beworben.

Wo versehen Sie ihren Dienst?

Philip Schmidt: Ich bin in Betzdorf, im Klosterhof. Dort helfe ich in der Tagesgruppe und auch in der 5-Tage-Gruppe.

Was gehört zu Ihren Tätigkeiten?

Philip Schmidt: Ich mache viele Fahrdienste, zum Beispiel Einkaufsfahrten. Dann hole ich Kinder von der Schule ab oder fahre sie zu Terminen. Und natürlich ist alles dabei, was so an hauswirtschaftlichen Aufgaben in den Gruppen anfällt.

 













Gibt es einen persönliche
n Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen?

Philip Schmidt: Doch, klar. Ich bin ja meistens der erste Ansprechpartner, wenn ich sie von der Schule abhole. Viele erzählen dann, was sie gerade erlebt haben oder auch was sie ärgert. Manche haben mir auch von den Dingen erzählt, die in der Familie nicht gut gelaufen sind. Natürlich macht das nicht jeder und ich akzeptiere das, wenn jemand gar nicht von sich erzählen will.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

Ich spiele Fußball in der 1. Mannschaft vom SV Mittelhof, bin dort auch Mitglied im Vorstand. Außerdem gehe ich gern mit Freunden aus.

Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?

Ich möchte gern zur Polizei. Sollte das nicht klappen, könnte ich mir auch einen kaufmännischen Beruf vorstellen.

Herr Schmidt, vielen Dank für das Gespräch und weiterhin alles Gute.

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