WG Paulstraße – ein Fest und viele Veränderungen

Erstellt von Helena Scherer + Carmen Feind |

WG-Bewohnerin Renate Thielitz feierte am 1. Oktober nicht nur ihren 65. Geburtstag, sondern auch ihren Abschied aus dem Berufsleben - und auch sonst gab es einige Veränderungen in der Paulstraße...

Berlin-Moabit. In der Wohngemeinschaft Paulstraße des Tiele-Winckler-Hauses in Berlin-Moabit hat sich im Laufe des Jahres 2010 einiges verändert. Seit Februar wohnt in der seit 16 Jahren nur von Frauen bewohnten WG mit Herrn Michael Diederichs nun auch ein Mann. Er fühlt sich unter den vielen Frauen aber sichtlich wohl. Nach eingehender Prüfung zog im Juli Frau Carmen Feind als jüngste Bewohnerin ein. Auch ihr gefällt es sehr gut. Sie hatte die Idee und auch den Wunsch, die Vorgeschichte ihres Einzugs aus persönlicher Sicht zu beschreiben (siehe weiter unten).

Eine zweite Pensionärin

Seit Oktober hat die WG nun eine zweite Pensionärin. Denn neben Gisela Nebel, die seit zwei Jahren im Ruhestand ist, folgt ihr nun Renate Thielitz, die mit dem 65. Geburtstag aus ihrem Arbeitsleben in der Werkstatt ausgeschieden ist. Dieses Ereignis und ihren Geburtstag hat Frau Thielitz mit FreundInnen, ihrem Werkstattgruppenleiter, ihren Betreuerinnen, Frau Schröter und Frau Kielkowski, der Regionalleiterin, Frau Scherer,und natürlich mit ihren MitbewohnerInnen gebührend am 1. Oktober den ganzen Tag in der WG gefeiert. Nach eigener Aussage wird sie nun im Ruhestand eine Menge zu tun haben. So genau hat sie es uns aber noch nicht verraten. Jedenfalls freut sie sich am meisten darauf, nicht mehr um 4.30Uhr aufstehen zu müssen.

Carmen Feind über die Vorgeschichte ihres Einzugs

"Mein Name ist Carmen Feind, ich wohne seit dem 01.07.2010 in der ambulanten betreuten Wohngemeinschaft in der Paulstr. 18 in Berlin.

Ich habe mir einen WG-Platz gesucht, da ich im Februar aus psychischen Gründen meine Wohnung räumen musste. Ich hab es nicht mehr allein geschafft. Die Wohnung hatte ich 5 Jahre, ich wurde vom BEW der Lebenshilfe betreut, aber das ist nicht immer gut gelaufen und somit musste ich erstmal in eine Obdachlosenunterkunft, was überhaupt nicht mein Niveau war. Aber ich musste ja erstmal eine Bleibe haben, bis ich in die Paulstraße einziehen konnte.

Ich habe das WG-Angebot über meine Werkstatt bekommen, da meine Gruppenleiter und Sozialarbeiter wussten, dass ich einen WG-Platz suche. Nach dem ersten Kennenlernen ging alles sehr schnell. Am 11.05.2010 hatte ich das 1. Gespräch und die anderen Mitbewohner waren begeistert von mir und somit hatte ich dann vom 13.05. bis zum 25.05.10 gleich ein Probewohnen und das alles war super, wir haben uns die 14 Tage sehr, sehr gut verstanden, die Mitbewohner wollten mich gar nicht mehr weglassen und ich wollte auch nicht weg nach den 14 Tagen, denn da wo ich vorübergehend gelebt habe war ein Obdachlosenheim (leider viele Alkoholiker)

Aber es mussten ja erst die Formalitäten geklärt werden. So musste ich mich halt gedulden bis alles unter Dach und Fach war. Was ich aber schön fand, dass ich auch zwischendurch mal her durfte und mit den anderen was machen durfte. Prima war auch, mit Frau Schröter telefonisch in Verbindung zu sein, um mich auf dem Laufenden zu halten. Naja, als es dann alles so seinen Lauf nahm und ich dann erfahren habe, dass sie mich nehmen und haben wollen, da hat es mich sehr, sehr gefreut und somit bin ich dann froh gelaunt am 01.07.2010 in die WG Paulstraße 18 eingezogen. Ich wurde bei meinem Einzug herzlich empfangen von Anne Schröter und Gisela Nebel.

Ich habe mich auch schon etwas eingelebt, hier ist es immer lustig und wird nie langweilig, ich habe mich für die richtige WG entschieden, ich fühle mich hier sehr wohl. Früher fühlte ich mich nicht in allen Punkten, die wichtig für mich waren, ausreichend unterstützt. Nun bin ich hier und hier bleibe ich."

[Hinweis: Dieser Text unserer Bewohnerin wurde nur behutsam redaktionell bearbeitet]

Links

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