Ukraine/Dziegielow (PL). Die dramatischen Bilder aus der Ukraine machen seit nun schon 1 1/2 Jahren fassungslos. Viele Menschen sind entweder auf der Flucht oder harren aus, vor allem Frauen und Kinder sowie Menschen im fortgeschrittenen Alter. Das Kriegsgeschehen und das Leid sind kaum in Worte zu fassen...
Wir haben uns im Friedenshort bereits kurz nach Kriegsbeginn entschieden, Flüchtlinge aus der Ukraine zu unterstützen, die nach Polen fliehen sowie Menschen in der Ukraine, die von Polen aus unterstützt werden! Mit der Schwesternschaft in Eben-Ezer sind wir seit Jahrzehnten verbunden, es ist mittlerweile das einzige evangelische Diakonissenmutterhaus in Polen. Genauso besteht die Verbindung zur evangelischen Kirchengemeinde auf dem früheren Friedenshort-Gelände in Miechowice. In dieser Verbundenheit können wir garantieren, dass unsere Unterstützung vor Ort schnell und unbürokratisch in tatkräftige Hilfe für Menschen aus der Ukraine mündet. Wenn auch Sie helfen möchten, können Sie dies wie folgt tun. Herzlichen Dank! Dieser Artikel wird laufend aktualisiert.
Stiftung Diakonissenhaus Friedenshort
IBAN DE11 3506 0190 0000 0550 00
Stichwort: Ukraine
Bank für Kirche und Diakonie - KD-Bank
Infos und Spendenmöglichkeit für die Ukraine durch die Diakonie-Katastrophenhilfe
Update Sommer 2023: Manche werden sich wohl leider an diesen unsäglichen Angriffskrieg Russlands gewöhnt haben, die Nachrichtensendungen berichten auch nicht mehr täglich. Dieser Effekt gilt nicht für die notwendige Unterstützung der notleidenden Menschen in der Ukraine. Die Hilfe unserer polnischen Partner läuft unermüdlich weiter und das verdient höchste Anerkennung! Im Frühjahr und im Frühsommer 2023 sind zwei große Hilfstransporte in die Region Charkiw erfolgt. Organisiert wurden diese vom Mutterhaus Eben-Ezer im polnischen Dziegielow durch Pfr. Marek Londzin zusammen mit weiteren örtlichen diakonischen Partnern. Neben diversen Lebensmitteln und Kleidung gab es diesmal auch Geschenke für Kinder unterschiedlichen Alters, damit ein wenig Freude auf die Gesichter gezaubert werden kann angesichts der Not, die sie schon in so jungen Jahren leidvoll erfahren müssen. Die ersten rund 20 Fotos in unserer obigen Bildlaufleiste stammen aus Frühjahr und Frühsommer 2023.
Update 29.11.22: Wie Pastor Jan Kurko von der evangelischen Kirchengemeinde auf dem früheren Friedenshort-Gelände in Miechowice mitteilt, ist die Flüchtlingshilfe teils in eine neue Phase getreten. Diese neue Phase umfasst die Anstrengungen, eine auf Dauer angelegte Perspektive zu bieten und auch möglichst finanzielle Unabhängigkeit zu gewährleisten. Für eine der betreuten Familien ist dies bereits erreicht. Zwei weitere Familien (Frauen mit Kindern) leben in einer von der Gemeinde angemieteten Wohnung. "Beide Frauen arbeiten in unserem Zentrum und die Kinder gehen zur Schule", berichtet Pastor Kurko. Zwei weitere Familien (insgesamt acht Personen) wohnen in Haus Zionstille. Die Erwachsenen arbeiten und die Kinder besuchen ebenfalls die Schule. Nur eine der betreuten Familien ist derzeit noch von Arbeitslosigkeit betroffen.
Seit September bieten Mitglieder der Kirchengemeinde im Haus Friedenshort zusätzlich Polnisch-, Englisch- und Mathematikunterricht für Kinder sowie Polnischunterricht für Erwachsene an! "In Haus Zionstille gibt es einen Bereich, in dem wir ein Bekleidungsgeschäft betreiben", schreibt uns Pastor Kurko: "Wir führen auch Integrationsaktivitäten für Menschen aus der Ukraine durch." Die nahende Winterzeit bereitet aber eine gewisse Sorge: "In den letzten zwei Wochen suchen immer mehr Menschen nach einem Ort, um den Winter zu überstehen. In der "Zionstille" haben wir drei weitere Räume, die wir für den Empfang von Menschen vorbereiten können, aber dafür wäre ein Badezimmer erforderlich. Leider ist dies bereits ein erheblicher Aufwand."
Dank Ihrer Unterstützung ist im November ein weiterer Lebensmitteltransport von Dzigielow nach Cherson in die Ukraine möglich geworden. Pfr. Marek Londzin vom befreundeten Diakonissenmutterhaus Eben-Ezer in Dziegielow dankt ganz herzlich dafür! Er wünscht allen Freundinnen und Freunden des Friedenshortes eine gesegnete Adventszeit.
Update 18.10.22: Der im September angekündigte Hilftransport in die Region Charkiw in der Ukraine hat erfolgreich stattgefunden. Organisiert wurde er vom Mutterhaus Eben-Ezer im polnischen Dziegielow durch Pfr. Marek Londzin zusammen mit weiteren örtlichen diakonischen Partnern. Unsere Fotos am Beginn unserer Fotoleiste oben zeigen die Vorbereitung des Transportes und das Verladen auf einen großen LKW. Vor allem haltbare Lebensmittel in Konservendosen, aber auch Reis und Nudeln wurden palettenweise verladen. Dazu Wasch- und Reinigungsmittel sowie weitere Hygieneartikel. Allen Spenderinnen herzlichen Dank für die unermüdliche Unterstützung! Instagram-Reel zu diesem Transport
Update 16.09.22: Pfr. Marek Londzin von unserem befreundeten Diakonissenmutterhaus Eben-Ezer informiert uns aktuell über einen weiteren geplanten Hilfstransport in die Ukraine. Dank Ihrer/Euer Unterstützung konnten Lebensmittel im Wert von rund 3.200 EUR in den letzten Tagen eingekauft werden. Für Freitag, 23. September 2022 ist der Transport geplant. Zielt ist Charkiw im Nordosten der Ukraine. Dort ist Bischof Pavlo Shvartz beheimatet, Leiter der Evangelisch-Lutherischen deutsch-ukrainischen Gemeinde. Seine Gemeinde wird auch die Weiterverteilung organisieren. Pfr. Londzin hat auch noch eine dringliche Bitte für den nahenden Winter. Im Gebiet Charkiw leben nach Angaben der dortigen Gemeinden viele ältere Menschen, Familien, auch Menschen mit Behinderungen. Viele haben ihr Hab und Gut verloren. "Wir möchten gerne für den Winter warme Kleidung dorthin senden", erläutert Pfr. Londzin. Warme Socken und warme Unterwäsche vor allem, dazu auch Oberbekleidung. Unabhängig von der momentanen Krise plant das Mutterhaus Eben-Ezer aber auch, im kommenden Jahr das 100-jährige Bestehen zu begehen. Auch von hier wünschen wir gutes Gelingen für die Vorbereitungen!
Update 09.09.22: Die Evangelische Kirchengemeinde in Miechowitz auf dem Gelände des ursprünglichen Friedenshortes ist weiter unermüdlich aktiv in der Flüchtlingshilfe, zusammen mit Diakonie und Kommune. In Zusammenarbeit mit der UNHCR ist weiterhin im Haus Zionsstille die Koordinierungsstelle eingerichtet. Wie angekündigt wurde speziell für Jugendliche ein Angebot etabliert: "Wir haben im August Workshops fur ukrainische und polnische Jugendliche organisiert, das ermöglichte Freizeitgestaltung und Begegnung", so Pastor Jan Kurko. Für den September sind Sprachkurse vorbereitet, die nun starten. Es gibt einen Sprachkurs für Erwachsene und einen speziell für ukrainische Schülerinnen und Schüler, die eine Prüfung in Polen ablegen möchten. Insgesamt betreut die polnische Kirchengemeinde vor Ort 23 Menschen. "Einige überlegen zurückzukehren, aber für manche steht auch fest, dass sie bleiben möchten", sagt Pastor Kurko.
Update 20.7.22: Anlässlich der Verabschiedung von Sr. Christine Killies in den Ruhestand war Ende Juni Gelegenheit mit Pastor Jan Kurko aus Miechowitz zu sprechen. "Die Zusammenarbeit von Kirche und Diakonie in der Flüchtlingshilfe ist gut, ab dem 1. Juli haben wir 22 Menschen hier in der Kirchengemeinde, um die wir uns kümmern", berichtet Pastor Kurko. Finanzielle Unterstützung gibt es aktuell auch vom polnischen Staat, allerdings ist das Programm auf drei Monate beschränkt. Wie sieht es eigentlich mit der sprachlichen Verständigung aus? "Das geht ganz gut, wenn man langsam spricht", erzählt Pastor Kurko, "es ist vielleicht vergleichbar mit Deutsch und Niederländisch, viele Worte sind sehr ähnlich." Jede Familie hat ihre eigene, bewegte Geschichte. So berichtet Pastor Kurko zum Beispiel von Olga, die mit den noch nicht erwachsenen Kindern im hochschwangeren Zustand geflohen ist. Im Juni ist im Pfarrhaus in Miechowice das Baby zur Welt gekommen. Einige Wochen darauf erfährt sie, dass ihr ältester Sohn mit 26 Jahren als Soldat gefallen ist, ihr zweitjüngster Sohn ist noch irgendwo an der Front... "Es ist die Ungewissheit der Menschen, nicht zu wissen, wie es dem Ehepartner oder anderen Familienmitgliedern gerade in der Ukraine geht, die sehr belastend ist", berichtet Kurko. Dennoch findet er es bewundernswert, dass dennoch die Bereitschaft da ist, sich Arbeit zu suchen, irgendwie Normalität zu leben. Auch unmittelbar in der Flüchtlingshilfe arbeiten Frauen aus der Ukraine mit in der Anlaufstelle, die in der "Zionsstille" in Miechowice eingerichtet worden ist - sei es im administrativen Bereich, sei es für hauswirtschaftliche Tätigkeiten. "Wir stellen uns darauf ein, dass die Menschen aus der Ukraine lange in Polen bleiben werden, vielleicht sogar für immer", erzählt Pastor Kurko. In einer aktuellen Befragung hätten 50 bis 60 Prozent der Geflüchteten geäußert, in Polen bleiben zu wollen, von den aktuell in Miechowice durch die Kirchengemeinde betreuten Menschen wollen alle bleiben! Daher geht es auch um die weitere Integration. Neben der Arbeitsplatzsuche ist das auch der Schulbesuch für die Kinder. "Momentan gibt es hier bei uns drei Klassen mit Unterricht für Kinder aus der Ukraine, ab September, also nach den Sommerferien, sollen alle in reguläre Schulklassen integriert werden", so Pastor Kurko. Momentan entwickelt er Ideen, was man speziell für Teenager an Projekten entwickeln kann: "Sie kennen hier niemanden, aus dem Spielzeugalter sind sie raus, wir müssen gucken, was speziell an Freizeitangeboten tun kann."
Update 20.5.22: "Am 18. Mai konnten wir einen weiteren Hilfstransport mit Lebensmitteln in die Ukraine losschicken" berichtet Pfr. Marek Londzin von unserem befreundeten Mutterhaus Eben-Ezer in Dziegielow. Der Transport wurde mit dem ukrainischen Bischof der evangelisch-lutherischen Kirche koordiniert. Waren in einem Wert von 3.300 EUR umfasste es diesmal, daher an dieser Stelle der erneute Dank an die Hilfsbereitschaft aller, die mit dem Friedenshort verbunden sind. Auch die Hilfe für Flüchtlinge im Gebiet Teschen (die Region, in der das Mutterhaus liegt) läuft zusammen mit der Diakonie seit Februar kontinuierlich weiter. "Nach Ostern musste ich zusammen mit meiner Frau mal 1 Woche Urlaub machen", so Pfr. Londzin. Ein verständlicher Wunsch beim unermüdlichen Einsatz.
In Miechowitz wurde neben der Versorgung mit Flüchtlingen durch die örtliche evangelisch-lutherische Kirchengemeinde nun auch eine offzielle Anlaufstelle seitens der übergeordneten Verwaltungseinheit der Kirche eingerichtet. Auch diese Anlaufstelle (siehe Foto) konnte auf dem früheren Friedenshort-Gelände in "Haus Zionsstille" realisiert werden.
Update 2.5.22: Vielen Dank! Durch die große Spendenbereitschaft konnten wir in der Osterzeit 5.500 EUR nach Miechowitz transferieren. Dort kümmert sich auf dem Gelände des ursprünglichen Friedenshortes die kleine evangelische Kirchengemeinde um Pastor Jan Kurko um Flüchtlinge. Wie im April schon kurz beschrieben, ist das "Haus Zionsstille" hierfür hergerichtet worden. Dank der Spenden konnte in kürzester Zeit eine Warmwasseraufbereitung angeschafft und installiert werden, wie das aktuelle Foto in unserer Bildzeile zeigt. Pastor Kurko freut sich, dass diese notwendige Versorgung so rasch bewerkstelligt werden konnte, seinen Dank geben wir hiermit gerne weiter. "Aktuell haben wir jetzt 19 Menschen bei uns untergebracht, die Kinder gehen in die Schule oder in den Kindergarten, von den Erwachsenen konnten bereits drei eine Arbeitsstelle antreten", berichtet Pastor Kurko. Das "Haus Zionsstille" ist deutlich über 100 Jahre alt und wurde ab 1905 genutzt. Es beherbergte Diakonissen, hatte aber auch von Anbeginn Gästezimmer. Wie gut, dass es nun besonderen Gästen als Zuflucht dienen kann, die vor Krieg und Leid aus der Ukraine geflüchtet sind! Der weitere Spendenbetrag wird für die Versorgung mit Lebensmitteln und das Anmieten von weiteren nötigen Wohnungen genutzt.
Update 12.4.22: Auf dem Gelände des früheren Friedenshortes in Miechowice (Miechowitz) und im benachbarten Laryszów werden mittlerweile noch mehr Flüchtlinge aus der Ukraine versorgt. Die kleine evangelische Kirchengemeinde unter der Leitung von Pastor Jan Kurko kümmert sich um derzeit rund 30 Menschen. "Ab heute haben wir eine weitere Wohnung angemietet und werden dort zwei Familien unterbringen. Unser Team hilft bei allen notwendigen Behördenangelegenheiten, die Kinder besuchen die Schule und den Kindergarten", berichtet Pastor Kurko. Die Kirchengemeinde hilft auch bei der Jobsuche. "Eine Dame arbeitet jetzt in unserem Pflegeheim" freut sich Pastor Kurko. Alle Flüchtlinge, die eine Arbeitsstelle gefunden haben, werden unterstützt, um möglichst rasch eigenständig zurechtzukommen. Außerdem soll das Gebäude "Zionsstille" auf dem alten Friedenshort-Gelände als Anlaufstation für Flüchtlinge hergerichtet werden. Hierbei ist jedoch die Erneuerung der Warmwasserversorgung nötig. Wir möchten die Gemeinde dabei gerne unterstützen, ebenso bei den Kosten für die angemieteten Wohnungen sowie bei der Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln.
Update 6.4.22: "Wir sind glücklich und gesund vom Hilfstransport in die Ukraine zurückgekehrt", berichtet Pfr. Marek Londzin vom Diakonissenmutterhaus Eben-Ezer in Dziegielow. Der Transporter war dafür bis unters Dach gefüllt, wie auch die Fotos in unserer Bildlauf-Leiste oben eindrucksvoll zeigen. Auch die beförderten Mengen sind eindrucksvoll: 850 kg Zucker, 900 kg Mehl, 880 kg Nudeln, hauptsächlich Makkaroni, 560 Liter Speiseöl. Auch die Ende März beschafften klappbaren Feldbetten hatten noch Platz. "Wir sind sehr dankbar, dass wir mit Ihrer Hilfe diesen Transport ermöglichen konnten und wünschen allen eine gesegnete Passionszeit", schreibt Pfr. Londzin in seiner E-Mail vom 6. April an die Unternehmenskommunikation des Friedenshortes. Über weitere Transporte und die aktuelle Situation der Flüchtlingsbetreuung durch unsere Partner in Polen informieren wir in Kürze.
Update 29.3.22: Dank auch Ihrer Unterstützung liebe Mitarbeitende und Freundinnen und Freunde des Friedenshortes konnten 10 weitere Feldbetten für ein Flüchtlingslager in der Ukraine angeschafft werden, welches von Polen aus versorgt wird. Das berichtet Pfr. Marek Londzin von unserem befreundeten Diakonissenmutterhaus Eben-Ezer im polnischen Dziegielow. "Unsere Gästezimmer hier sind jetzt alle belegt, wir haben heute noch eine Mutter mit ihrem 15-jährigen Sohn aufgenommen", so Pfr. Londzin, der neben Grüßen nochmals seinen herzlichen Dank für die Hilfe übermittelt. Angekommen in Polen ist auch ein Paket, welches wir von Freudenberg aus losgeschickt hatten. Mit freundlicher Unterstützung durch die Mission für Süd-Ost-Europa, die in Freudenberg ihren Sitz hat, konnten Malbücher mit biblischen Geschichten für Kinder auf die Reise gebracht werden. Weiteres Material in ukrainischer Sprache ist derzeit vergriffen, die Nachfrage ist sehr hoch, es wird aktuell aber Vieles neu gedruckt.
Update 23.3.22: Auch Dank der großartigen Unterstützung von Friedenshort-Spenderinnen und Spendern konnte Pfr. Marek Londzin für den nun aktuell anstehenden Hilfstransport in die Ukraine Waren einkaufen. "Ich habe sehr viel Babynahrung, Babymilch und Pampers eingekauft, außerdem Schlafsäcke und Isomatten sowie Feldbetten, damit Menschen versorgt werden können, die momentan in provisorischen Zelten auf der Flucht schlafen müssen", berichtet Pfr. Londzin. Außerdem hat er Fotos von den Waren mitgesandt, die dann in einen Kleintransporter geladen wurden. Um 20:45 Uhr am 23. März konnte der Transport starten.
Update 18.3.22: Unsere Online-Redaktion erreichte Pfr. Marek Londzin vom Mutterhaus Eben-Ezer am Freitagmittag beim Einkauf für einen nächsten Hilftransport in die Ukraine: "Ich habe eine lange Liste, ich brauche ganz viel Babynahrung, außerdem Schlafsäcke und Matratzen", berichtet er beim Handy-Gespräch: "Außerdem muss ich noch in die Apotheke, ich habe von unseren Partnern aus der Ukraine genannt bekommen, welche Medikamente besonders dringlich benötigt werden." Aber auch die Flüchtlingssituation vor Ort hat sich seit einer Woche weiter zugespitzt. In einem christlichen Jugendzentrum werden nun rund 40 Menschen versorgt, in einer Feuerwehrhalle weitere 40 bis 50 Personen: "Das ist dort tatsächlich mit allen in einem Raum, das geht nun vielleicht für einen Zeitraum von zwei Wochen, danach müssen wir weiter sehen." Die Versorgung mit Essen für so viele Menschen sei schon eine gewisse Herausforderung. Pfr. Londzin freut sich aber auch über das private Engagement der Gemeindemitglieder. Die Hilfsbereitschaft sei sehr groß: "Wir haben eine Familie, die zum Beispiel 12 oder 13 Flüchtlinge in das eigene Haus aufgenommen hat." Am heutigen Tag sei eine Familie mit zwei Autos angekommen, die 8 Tage lang auf vielen Umwegen mit kleinen Kindern auf der Flucht gewesen sei: "Es ist manchmal wirklich kaum zu glauben, was die Menschen gerade hinter sich haben", sagt Pfr. Londzin. Als Christen untereinander verbunden zu sein, helfe sehr. Daher gilt erneut auch sein großer Dank allen Unterstützerinnen und Unterstützern aus Deutschland.
Pfr. Jan Kurko von der ev. Gemeinde in Miechowice, dem Gründungsort des Friedenshortes, berichtet, dass die erste Gruppe von Flüchtlingen, die seit dem 28. Februar im Pfarrhaus aufgenommen worden war, am 14. März weitergereist ist. Über Deutschland möchte man weiter nach Irland, weil es nach dort Kontakte gebe. "Seit dem 10. März haben wir zwei Mütter und vier Kinder aus der Gegend um Charkiw aufgenommen, deren Situation ist schwierig, weil sie keine konkrete Anlaufstelle haben, wir wissen also nicht, wie lange sie bleiben werden", berichtet Pfr. Kurko: "Seit gestern haben wir nun noch ein Elternpaar mit drei Kindern neu aufgenommen, die Mutter ist im 7. Monat schwanger. Hier haben wir Räume im Haus Zionsstille hergerichtet." Eines der Kinder leide unter akuten Angstzuständen, so dass seine Frau Barbara einen Arztbesuch organisiert habe. Insgesamt gelte für die Versorgung: Momentan komme man mit den möglichen Räumen und der Versorgung noch gut klar, aber die weitere Entwicklung müsse natürlich abgewartet werden. "Was wir auch noch im Haus Friedenshort planen ist ein Sprachkurs für Flüchtlinge aus der Ukraine im Umkreis", berichtet Pfr. Kurko. Eine Lehrerin dafür hat er bereits im Blick. "Immerhin können wir uns auch so schon ganz gut verständigen, ich würde sagen, so 60 bis 70 Prozent verstehe ich, wenn Menschen aus der Ukraine nicht zu schnell sprechen, da es doch viele Ähnlichkeiten zum Polnischen gibt", so Kurko.
Update 11.3.22: DANKE! Wir sind überwältigt von der Resonanz. Nur eine Woche nach unserem Spendenaufruf sind bereits 5.500 EUR für unsere Ukraine-Hilfe eingegangen! Vielen Dank für diese große Solidarität mit den vom fürchterlichen Krieg betroffenen Menschen in der Ukraine! Am heutigen Tag haben wir daher einen ersten Geld-Transfer an unsere Partner vom Diakonissenmutterhaus Eben-Ezer in die Wege geleitet. Wir haben dem dortigen Pfr. Marek Londzin den Transfer per Mail angekündigt. Er schreibt heute Morgen: "Lieben Dank für diese wirklich Gute Nachricht! Wir sind in Jesus Christus verbunden und ich danke auch im Namen der Menschen aus der Ukraine, um die wir uns im Moment kümmern!"
Update 7.3.22: "Hier im Landkreis sind momentan rund 2.000 Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen", berichtet Pfr. Marek Londzin vom Diakonissenmutterhaus Eben-Ezer in Dziegielow im Telefonat am Montagnachmittag. Der Landkreis Teschen im Südosten Schlesiens (poln. Powiat cieszyński) umfasst etwas 3000 km/2. Viele der Menschen seien aktuell nur für wenige Tage dort, weil sie Kontakte zu Verwandten in Ost- und Westeuropa knüpfen, um dort vorläufig bleiben zu können. Gestern seien zum Beispiel Busse nach Bayern und Prag weitergefahren. Aber die momentane relative Kurzzeitigkeit ändere natürlich nichts am Bedarf nach Unterbringungsmöglichkeiten. "In drei Gästehäusern der evangelischen Kirchengemeinden hier im Kreis können wir bis zu 100 Menschen beherbergen", berichtet Pfr. Londzin. Das Zusammenspiel mit der kommunalen Verwaltung funktioniere gut. Hotels, Pensionen und Internate würden ebenfalls Menschen aufnehmen. Die 3. Säule sei das private Engagement: "Unsere Gemeindemitglieder sprechen sich über Facebook und andere Medien ab und alle, die privat Menschen aufnehmen können, tauschen sich aus."
Man rechne in Kürze mit einer 2. und 3. Welle an Flüchtlingen: "Das werden dann Menschen sein, die vermutlich nicht über diese Kontakte oder auch die finanziellen Möglichkeiten für Weiterreisen verfügen", gibt Pfr. Londzin die Einschätzung des Krisenstabes vor Ort weiter. Für diese Menschen rechne man dann mit einer längerfristigen Unterbringungsnotwendigkeit. "Außerdem haben wir Kontakt zu einer ukrainischen Gemeinde und bereiten momentan einen Hilfstransport in die Ukraine vor", sagt Pfr. Londzin: "Ich freue mich sehr über das Engagement aus Deutschland und dass wir im Herzen und vor Gott miteinander verbunden sind." Für finanzielle Unterstützung ist er sehr dankbar, damit Hilfsgüter eingekauft werden können: "Es macht mehr Sinn, die Waren hier in Polen einzukaufen. Wir wissen, was benötigt wird, können größere Mengen kalkulieren und die Preise sind deutlich günstiger als in Deutschland. Zudem könnten teure Transportkosten eingespart werden."
Update 4.3.22: In der Nacht zum 4. März hat auch die kleine evangelische Gemeinde auf dem Gelände des Friedenshort-Ursprungsortes in Miechowice Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen. "Wir haben Familien aus Kiew und Odessa hier im Pfarrhaus untergebracht", berichtet Pastor Jan Kurko. Alle seien erschöpft. "Sie schlafen noch", so Pastor Kurko beim Telefonat am Freitagmorgen. Vier Personen werden in eine Gemeinde in Gleiwitz weiterreisen. Aber für die 10 Menschen biete das Pfarrhaus auch für einen längeren Zeitraum Platz. "Unsere Gemeinde ist hilfsbereit und unterstützt, unter anderem auch mit Lebensmitteln", so Pastor Kurko. Momentan käme man zurecht, sollte es aber notwendig werden, noch viel mehr Menschen aufzunehmen, dann werde vermutlich Unterstützung nötig werden. Betten und vieles andere könnten dann für das Herrichten des alten Friedenshort-Gebäudes "Zionsstille" vonnöten sein.
Update 3.3.22:In einem aktuellen Telefonat mit Altoberin Sr. Lidia Gottschalk aus unserem befreundeten Diakonissenmutterhaus Eben-Ezer im polnischen Dziegielow haben wir erfahren, dass vor Ort sofort eine große Hilfsaktion für ankommende Flüchtlinge gestartet wurde. „Zusammen mit Diakonie und Kirchengemeinde kümmern wir uns um das, was jetzt am dringendsten benötigt wird, um Lebensmittel, Decken und Kleidung“, berichtet Sr. Lidia. Die Verteilung erfolgt über die Diakonie. Etliche Familien vor Ort haben auch ganz spontan Menschen bei sich aufgenommen. „Leider haben wir im Mutterhaus nicht viel Platz, aber aus dem ersten Flüchtlingstreck sind nun fünf Frauen bei uns“, so Sr. Lidia. Alle helfen sogar in der Altenhilfe des Mutterhauses mit, weil aufgrund der Corona-Pandemie ein Großteil an Personal weggebrochen ist. „Das ist sehr lieb von euch, wenn ihr uns helfen möchtet“, bedankt sich Sr. Lidia für die Idee.