Berlin-Lichtenrade. Im Haus Mozartstraße 21/22 der Tiele-Winckler-Haus GmbH in Lichtenrade herrschte kürzlich eine spürbare Anspannung. Es war jedoch keine negative Anspannung, sondern eher eine freudige Erwartung, da Kevin Kühnert, der Generalsekretär der SPD, zu Besuch kam. Als wir die Anfrage erhielten, wussten wir nicht genau, was uns erwarten würde. Es hieß, dass Herr Kühnert uns besuchen möchte, um mit uns in einen Austausch zu kommen. Da wir verschiedene dringende Themen im täglichen Begleiten unserer Bewohnerinnen und Bewohner sehen, die auf politischer Ebene angegangen werden sollten, haben wir sofort und gerne zugestimmt. Der Festsaal in unserer Einrichtung wurde vorbereitet, Kuchen, Kaffee und Tee standen bereit. „Wir haben auch eine kleine Foto-Collage per Beamer an die Wand projiziert, um den kommenden Besuch zu begrüßen“, so das Vorbereitungsteam. Der SPD-Generalsekretär kam nicht allein, er brachte die EU-Abgeordnete Gaby Bischoff und die Parteikollegin Jannis Hantke (SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg) sowie Mitarbeiter aus den jeweiligen Büros mit. Im Festsaal wurde die Delegation von einigen der von uns betreuten Menschen (unter anderem aus dem Bewohnerbeirat), Mitarbeitenden und dem Leitungsteam empfangen. Schnell stellte sich heraus, dass Kevin Kühnert selbst in Lichtenrade geboren ist und das Tiele-Winckler-Haus schon von Kindheit an kennt. „Es ist schön, Sie nun auch persönlich kennenzulernen“, betonte Kühnert.
Nach einer Vorstellungsrunde war bei Kaffee und Kuchen Gelegenheit zum Smalltalk. Die Neugierde unserer Besucher traf auf die Aufgeschlossenheit der Bewohnerinnen und Bewohner, sodass wir ihnen einzelne Zimmer und Wohngruppen zeigen konnten und schon beim Rundgang konstruktive Gespräche führten. Im anschließenden Austausch verdeutlichten wir, welche Herausforderungen bestehen, die bei uns lebenden Menschen angemessen zu begleiten und was wir für erforderlich erachten: das Anerkennen von Mitarbeitenden als Fachkräfte, die Attraktivität der Ausbildung in der Heilerziehungspflege zu fördern sowie die Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung zu verbessern. Dabei blieb es nicht beim Benennen von Problemen, sondern wir haben auch Lösungsansätze beleuchtet.
Insgesamt freuen wir uns über einen sehr angenehmen Besuch und die Möglichkeit, sowohl auf fachlicher als auch auf menschlicher Ebene mit Vertretern der Politik in den Austausch zu gehen. Beim Verabschieden wurde verabredet, die Gesprächsergebnisse per E-Mail zur Verfügung zu stellen: „Wir sind gespannt auf die zu erwartende Unterstützung der Politik, um all unseren Bewohnerinnen und Bewohnern weiterhin das zu ermöglichen, was ihnen gemäß unserer Haltung und geltendem Recht zusteht: ein inklusives Leben mit erlebbaren Teilhabemöglichkeiten.“